Bürgerforum

Mittwoch, 4. November 2009

Schweinegrippe im Selbstversuch - 2. Tag: In der Praxis

CIMG2355
Dr. Patrick Raithel impft in Berg

QUH: Herr Dr. Raithel, die Berger waren bislang offenbar nicht sehr impfwillig.

Dr. Raithel: Das stimmt. Die Nachfrage war bis Ende letzter Woche gleich Null. Kein einziger Patient hatte sich wegen einer Impfung gegen die Neue Grippe gemeldet. Wir impfen das Mittel Pandemrix, das von der Apotheke in Fläschchen zu einem Preis von etwas über 100 € abgegeben wird. Dieses Fläschchen muss innerhalb von 24 Stunden "verimpft" werden, daher sollten wir aus wirtschaftlichen Gründen immer mindestens 7-8 Patienten für die Impfung zusammen haben.

QUH: Die Zeitungen sind heute voll von Meldungen über die Neue Grippe. Hat sich die Situation jetzt verändert?

Dr. Raithel: Oh ja. Ich hatte am Wochenende Notdienst und habe zehn Fälle der Neuen Grippe diagnostiziert. Wenn Sie die Graphik des Robert-Koch-Instituts ansehen, stellen Sie fest, dass die Zahl der Neuinfektionen in Bayern dramatisch zugenommen hat. Die Bevölkerung wacht jetzt auf – dementsprechend groß ist seit gestern der Andrang in meiner Praxis. Gestern haben wir das erste Fläschchen aufgebraucht, heute wurde das dritte geöffnet.

QUH: Welche Risiken geht man bei der Impfung ein?

Dr. Raithel: Bei der Impfung beraten wir noch eingehender über die Nutzen-Risiko-Abwägung als bei der Impfung gegen die saisonale Grippe. Bei einem neuen Impfstoff ist die Sensibilität von Presse und Bevölkerung extrem hoch. Ein geringes Impfrisiko besteht bei jeder Impfung, über langfristige Impfkomplikationen können wir, da der Impfstoff gerade erst zugelassen worden ist, derzeit keine Informationen geben. Die Ärzte sind deshalb aus meiner Sicht jetzt besonders gefordert, die Patienten umfassend aufzuklären.

QUH: Befürworten Sie die Impfung?

Dr. Raithel: Definitiv. Wir haben jetzt nachweislich eine Pandemie. Im Moment ist der Verlauf in den meisten Fällen harmlos, aber je mehr ein Virus sich verbreitet, desto höher das Mutationsrisiko. Ziel der Impfung ist es, die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren und damit gleichzeitig auch das Risiko einer Virusmutation zu verringern.

QUH: Sind Sie selbst geimpft?

Dr. Raithel: Ja, und auch meine Mitarbeiterinnen. Mit Ausnahme der üblichen Lokalreaktion habe ich die Impfung gut vertragen.

QUH: Herr Dr. Raithel, wir danken für das Gespräch.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

280 Mio für Europas Milchbauern

Michael Friedinger ist Landwirt aus Farchach und Landkreisvorsitzender für Starnberg im Bund deutscher Milchviehhalter (BDM). Er streitet für einen fairen Milchpreis und eine flexible Milchmengensteuerung ohne Belastung des Steuerzahlers. Am Montag war er wieder einmal unterwegs: Zusammen mit 7000 Bauern aus ganz Europa demonstrierte er in Luxemburg anlässlich einer Sitzung der EU-Agrarminister. Um halb fünf Uhr nachmittags wurde dann die Bereitstellung eines Sonderfonds bekannt.

CIMG1730


QUH: Jetzt gibt’s 280 Mio aus Brüssel. Freut Sie das?

Michael Friedinger: Freuen ist übertrieben. Auf alle Milchviehhalter in Europa umgelegt bedeutet das 0,2 Cent für jeden. Davon kann keiner überleben. Aber immerhin.

QUH: Wie sollte das Geld Ihrer Meinung nach am sinnvollsten eingesetzt werden?

Michael Friedinger: Wir vom Bund deutscher Milchviehhalter (BDM) fordern speziell den Rauskauf von Milchmengen, die dann für den Markt nicht mehr zur Verfügung stehen. Weniger Menge, höherer Preis. Für sinnvoll halte ich auch die Förderung von Projekten wie die Schulmilch.

QUH: Dass die EU-Kommissarin das Geld locker gemacht hat, ist auch das Verdienst von Bundesministerin Ilse Aigner. Sind Sie zufrieden mit ihr?

Michael Friedinger: Jein. Wir haben im Vorfeld viele Gespräche mit der Ilse gehabt. Sie steht halt zwischen zwei Fronten: den Milchbauern und dem Bauernverband. Und dann sind da noch 27 andere Staaten. Das ist natürlich nicht einfach.

QUH: In Berlin wird wild um Posten geschachert. So wie es aussieht, wird Ilse Aigner auf ihrem Stuhl sitzen bleiben…

Michael Friedinger: Unseren Informationen nach nicht. Die FDP erhebt Anspruch auf das Ministerium. Und die wollen einen freien Markt, das wäre ganz negativ für uns.

QUH: Werden Sie nun am Wochenende wieder schön brav zu Hause bleiben oder wird weiterhin Milch auf die Felder gekippt?

Michael Friedinger: Das war eine einmalige Aktion. Aber es wird andere Aktionen geben. Etwa Montagsdemonstrationen. Die EU-Kommission hat ja jetzt einen Monat Zeit zu entscheiden wie die 280 Mio. verwendet werden sollen, solange werden wir uns an den Montagsdemonstrationen in Weilheim beteiligen. Heute ist übrigens auch etwas geplant in Oberhausen, südlich von Weilheim. Aber da bin i ned dabei. I muss ja auch mal was am Hof tun.

Vielen Dank für das Gespräch.

Samstag, 10. Oktober 2009

Etztalstraße & Bäckergasse: Erstmalige Erstellung oder Ausbau?

Die Anwohner der Berger Etztalstraße und der Bäckergasse wurden in einer nicht öffentlichen Versammlung über Planung und Kosten des Ausbaus in einer Anwohnerversammlung informiert. Es ging hoch her.
Etztal1
Fakt ist: Im Bereich zwischen Perchastraße und Bäckergasse wird die Etzaltalstraße auf einer Breite von 5,50 m geteert und auf 1,50 m mit Rasenpflaster belegt. So soll der Verkehr beruhigt und Parkplätze bereitgestellt werden.
etztal2
In der Bäckergasse und der Etztalstraße bis zur Johannisgasse bleibt die Straße unverändert und erhält gegenüber vorher nur einen Belag, einen Randstein und eine Entwässerung.

Um diese Baumaßnahme entsteht nun ein kolossaler Streit: Für die etwa 30 Anwohner, die bisher im Glauben waren, in einer erschlossenen Straße zu leben, war zunächst interessant, welche Kosten auf sie umgelegt werden sollen, hatten sie doch sehr kurzfristig erfahren, dass sie den überwiegenden Teil dieser Kosten zu tragen hätten.

IMG_0294
Ist hier irgendwo eine Straße?

Karl Brunnhuber, der den noch kranken BM vertritt, und der RA der Gemeinde, Herr Geißlinger erläuterten, nach welchen Regeln festgelegt wird, welche Satzung bei der Umlage der Gebühren verwendet wird: Nur wer für seine Straße bereits einmal die Ersterstellung bezahlt hat oder dessen Straße einen frostsicheren Beleg, eine Entwässerung (Bestimmung seit 1940) und Randsteine hat, muss keine 90% der Kosten für die Ersterstellung, sondern 35 – 65% für den Ausbau zahlen. Herr Geißlinger und das Landratsamt STA sind - anders als die Anwohner - der Meinung, dass diese Bedingungen hier nicht gelten und die Anwohner 90% der Kosten (ca. 420.000€) tragen müssen. Die Kosten werden in Abhängigkeit von Grundstücksgröße, Anzahl von Geschossen und privat oder gewerblich genutztem Haus berechnet. Das Bauamt hatte bereits für alle Anwohner, die zu erwartenden Kosten mit einem Eigenanteil von 90% berechnet.

Hiermit waren die Anwohner erwartungsgemäß nicht zufrieden und suchen nach anderen Lösungen. GR Dr. Haslbeck zählte kurz die Gegenargumente des Anwalts der Anwohner - der nicht anwesend war – auf, mit denen die Beiträge auf 65% oder sogar vielleicht auf 35% gesenkt werden könnten. Karl Brunnhuber versprach die Argumente überprüfen zu lassen, sobald diese schriftlich vorliegen.
IMG_0291
Etztalstraße: Trügerische Idylle

In der weiterhin hitzigen Debatte im Rathaus wurden verschiedene Möglichkeiten zur Kostensenkung diskutiert. z.B. der Verzicht auf Rasensteine und Teeren der Straße über die gesamte Breite.

Der GR wird in der nächsten Sitzung entscheiden müssen, wie die Etztalstraße wiederhergestellt wird, damit die Straße bis Wintereinbruch wieder geteert ist.

Nachtrag: Ein offener Brief einer Anwohnerin, der den Sachverhalt aus ihrer Sicht schildert, und ein weiterer Leserbrief eines erbosten Etztalanwohners finden sich hier im Kommentar.

Freitag, 9. Oktober 2009

DIE WEIDE NEBENAN: Sprungbrett ins Berger Internet

sprungbrett

Unsere Rubrik DIE WEIDE NEBENAN (rechts Mitte) ist das schnelle Sprungbrett zu allen wichtigen Berger Einrichtungen und ihren Internetseiten: Rathaus, Sportvereine, Kulturverein, Burschenschaften, Schützenvereine, Feuerwehren, Kirchen, Schulen, Krankenhäuser und sogar Photograph und Wetter - alles finden Sie unter www.quh-berg.de.

Zwischen zwei Stühlen - Interview mit Karl Brunnhuber

DSCF0001
Hat gut lachen: Karl Brunnhuber, heute auf dem Stuhl des Bürgermeisters

Er hat geschafft, was keinem seiner Parteikollegen in jüngster Zeit gelungen ist: die Regierungsübernahme durch einen alten Sozi - wenn auch nur vertretungsweise. Wie fühlt sich Karl Brunnhuber am Hebel der Macht?

QUH: Herr Brunnnhuber, Sie sitzen seit 1978 im Gemeinderat - nun sind Sie als Stellvertreter aufgrund der Erkrankung von Bürgermeister Monn erstmals längere Zeit im Einsatz. Macht Ihnen diese Arbeit Spaß und schaffen Sie das neben Ihrer Berufstätigkeit überhaupt?
Karl Brunnhuber: Ich betrachte das als Herausforderung (die hat man in meinem Alter ja nur noch selten - lacht). Wir schaffen das schon, es erfordert allerdings Disziplin. Ich kann in meiner Kanzlei delegieren und auch viele Wochenendtermine auf den 3. Bürgermeister übertragen. Ich konzentriere mich mehr auf die Verwaltungsarbeit und repräsentiere weniger. Zwei, drei Jahre könnte ich das nicht durchhalten, aber diese Zeit kann ich überbrücken.

QUH: Fallen während Ihrer Amtszeit irgendwelche wichtigen Entscheidungen an und können Sie eigene politische Akzente einbringen?
Karl Brunnhuber: Das ist jetzt schon anders als bei einer Urlaubsvertretung, wo man manche Dinge einfach aufschiebt - ich muss jetzt Entscheidungen treffen, mit denen ich Rupert Monn nicht belasten will. Ich weiß natürlich nicht, ob Rupert immer genauso entschieden hätte. Und wichtige Themen liegen durchaus an: Wir haben die Anwohnerversammlung Etztalstraße, wir müssen entscheiden, ob und welche Photovoltaikanlagen wir errichten wollen, der MTV Platz wird gebaut, die Belegung der Turnhalle Biberkor muss vertraglich geregelt werden...

QUH: Haben Sie neue Sprechzeiten? Wie kann der Bürger Sie erreichen?
Karl Brunnhuber: Es bleibt alles beim Alten. Die Sprechstunde ist wie gehabt am Freitag zwischen 8 und 9:30 Uhr. Ansonsten kann man im Vorzimmer anrufen und einen Termin ausmachen.

QUH: Was sagen Sie zum Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl?
Karl Brunnhuber: Ungünstig. lacht

QUH:Wissen Sie, wie es Bürgermeister Monn geht? Wann kommt er wieder?
Karl Brunnhuber: Er ist bis zum 17.10. in der Reha, es soll ihm ganz gut gehen. Wann er wieder ins Amt zurückkehren will, weiß ich nicht, da ich ihn bewusst von allem freihalte.
QUH: Herr Brunnhuber, wir danken für das Gespräch.
Karl Brunnhuber: Ich muss jetzt auch zum Laufen! Ich bin ja am Samstag beim Landkreislauf dabei...

Nachtrag: Die SPD bittet uns noch, mitzuteilen, dass sie für morgen, Samstag, einen Besuch der islamischen Gemeinde Penzberg (samt Moschee) organisiert hat. Machen wir gern: Treffpunkt ist um 13.15 vor dem Berger Rathaus, Anmeldung erbeten unter Sissi.Fu@web.de.

Samstag, 26. September 2009

Jugendleistungswettbewerb der Feuerwehren

CIMG2087

Die Fahne weht, die Vorbereitungen laufen - die QUH befragte Tobias Völkl, den Kommandanten der FFW Berg, zum Jugendleistungswettbewerb der Feuerwehren im Landkreis Starnberg, der am heutigen Samstag zwischen 12 und 17 Uhr auf dem Sportplatz der Oskar-Maria-Graf-Schule stattfinden wird.

QUH: Was genau findet heute hier auf dem Sportgelände statt? Wer macht mit? Wer ist Veranstalter?
Tobias Völkl: Der Wettkampf ist die größte Jugendveranstaltung für die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Starnberg. Er wird jedes Jahr von einer anderen Feuerwehr veranstaltet, diesmal bei uns in Berg. Die Jugendlichen haben wochenlang dafür trainiert und großen Ehrgeiz entwickelt.

QUH: Wie sehen die Übungen aus?
Tobias Völkl: Die Jugendlichen müssen einen Parcours laufen - im Einzelnen müssen sie: - einen Saugschlauch kuppeln, - eine Feuerwehrrettungsleine und einen Schlauch in ein abgegrenztes Feld platzieren, - einen Rettungsknoten anlegen, - eine Hindernisübung meistern (in Berg müssen sie ein Standrohr setzen), - eine Schlauchleitung kuppeln, mit Anlegen eines Knotens am Strahlrohr und zum Abschluss - mit der Kübelspritze einen Eimer umspritzen.

CIMG2081
Drei Feuerwehrfrauen aus Berg bei der Demonstration einer Übung:
Carola Steigenberger, Kathrin Misselwitz und Jacqueline Schulz

QUH Was gibt es dabei denn zu gewinnen?
Tobias Völkl: Jeder Teilnehmer bekommt einen schönen Preis - aber der wird noch nicht verraten. Die Erstplatzierten erhalten Pokale.

QUH: Was ist der Sinn und Zweck dieses Wettbewerbs?
Tobias Völkl: Bei diesem Wettkampf werden Handgriffe trainiert, die im Feuerwehralltag oft gebraucht werden. In der Jugendarbeit werden sie spielerisch erlernt. Im Wettkampf können diese Fertigkeiten dann unter Beweis gestellt werden.

QUH: Wie wird das Ganze finanziert?
Tobias Völkl: Es gibt einen Zuschuss vom Landkreis Starnberg, den Rest finanziert der Feuerwehrverein mit Hilfe von Spenden.

QUH: Tobi Völkl, wir danken für dieses Interview und wünschen gutes Gelingen!

Die Siegerehrung findet übrigens gegen 16 Uhr statt.

Montag, 21. September 2009

Amtseinführung von Pfarrer Habdank

Im übervollen Katharina-von-Bora-Haus führte Dekan Axel Piper vor Vertretern aus Kirche, Politik (2 GR und ein 3. BM), Schule, Presse und Gemeinde Pfarrer Johannes Habdank in sein Pfarramt ein.
einfuehrung
Foto: Christiane Hoffelner

Johannes Habdank wohnte ab 1979 mit seiner Familie auf der Maxhöhe, studierte Volkswirtschaft und Theologie und war anschließend 14 Jahre als Leiter von verschiedenen Altenwohnstiften des Augustinums tätig. Seit 2002 hat Pfarrer Habdank gemeinsam mit seiner zweiten Frau Regine und seiner Tochter wieder seinen Hauptwohnsitz in Berg.

Als im Frühjahr klar wurde, dass nach langer Krankheit von Pfarrer Zultner die Pfarrstelle neu besetzt werden muss, war zuerst nicht sicher, dass sich Pfarrer Habdank auf die Stelle bewerben würde. Um so größer war die Freude, als er sich doch zur Bewerbung entschloss und dieses Amt bekam. Nach einer langen Übergangszeit ist es schön, wieder einen hauptamtlichen evangelischen Pfarrer zu haben.
pfarrer_habdank
Foto: Christiane Hoffelner

Seine langjährige Erfahrung im Pflegemanagement will Pfarrer Habdank im Ökumenischen Kranken- und Altenpflegeverein beim „Betreuten Wohnen“ einbringen und sich gleichzeitig stärker um Familien und „mittelalte“ Gemeindeglieder kümmern.

Montag, 10. August 2009

Grün im Ort 2009

Letzte Woche machte sich eine neunköpfige Jury auf die Reise durch neun Ortschaften, um den Sieger des Landkreiswettbwerbs "Grün im Ort" 2009 zu ermitteln. Die Gemeinde Berg war durch den dritten Bürgermeister Rupert Steigenberger vertreten, den wir im QUH-Interview dazu befragten:

IMG_6117
Im Wettbewerb: Aufkirchen
(Foto: H.-P. Höck)

QUH: Herr Steigenberger,
Sie sind Mitglied der Jury des Wettbewerbs "Grün im Ort" 2009. Worum geht es bei diesem Wettbewerb genau?
RS: Bei diesem Wettbewerb unter den Gemeinden des Landkreises Starnberg, werden jeweils spezielle Themen aus dem Umfeld der Grünordnung bewertet. Im jährlichen Wechsel werden die Kategorien Siedlungsorte, Orte mit städtischem Charakter und Ländliche Orte neu bewertet. Dabei können sich die Gemeinden durch Benennung von entsprechenden Ortschaften und Ortsteilen am Wettbewerb beteiligen. Vom Kreisfachberater des Fachbereichs Naturschutz, Forst, Landwirtschaft beim Landratsamt Starnberg wird jeweils ein spezieller Kriterienkatalog ausgearbeitet, der an die Bewertungskommission verteilt wird. Die Jury besteht dabei aus Bürgermeistern/innen, Gemeinderäten/innen, einem Vertreter des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege und dem
Kreisfachberater.

QUH: Ist die Gemeinde Berg mit beteiligt?
RS: Ja, die Gemeinde Berg hat sich nach den Erfolgen aus den Jahren 2001 (1. Preis für Berg), 2004 (1. Preis für Farchach gemeinsam mit Machtlfing) und 2008 (2. Preis für Höhenrain) in diesem Jahr mit Aufkirchen am Wettbewerb beteiligt.

QUH: Was für Kriterien sind bei der Auszeichnung ausschlaggebend?
RS: Die Schwerpunkte lagen in diesem Jahr auf der Gestaltung der Ortsmitte, der Ortsränder und der Freiraumgestaltung an einer kommunalen Einrichtung. Die Kriterien reichen dabei von der Materialwahl bei den Freianlagen bis zur Aufenthaltsqualität an öffentlichen Plätzen. Insgesamt stellt sich dabei immer die Frage, wie die Gemeinde mit den möglichen Gestaltungsspielräumen umgeht und ob die vorhandenen Potentiale genutzt und verbessert werden."

QUH: Schlägt sich ein solcher Wettbewerb auch in der alltäglichen Politik im Gemeinderat nieder, wenn es um Ortsgestaltung geht?
RS: Da gehen die Meinungen sicher auseinander. In einigen Gremien unserer 14 Landkreisgemeinden mag das mit Sicherheit so sein, jedoch bestimmt nicht bei allen 14 Bürgermeistern/innen und 286 Gemeide- und Stadträten/innen. Aber genau darum geht es ja dem Veranstalter des Wettbewerbs. Der Wettbewerb soll Gesprächsstoff bieten und die Motivation fördern, dass wir uns mit unserer bebauten Umwelt und besonders auch mit den Freiräumen dazwischen auseinandersetzen, und das nicht nur im privaten, sondern besonders auch im öffentlichen Raum. Es werden dabei positive Entwicklungen hervorgehoben, Entwicklungspotentiale aufgezeigt, Beratungen angeboten und es wird zum Blick über den eigenen Gartenzaun angeregt. Wir sollen mit offenen Augen durch unsere Nachbarorte fahren und uns dabei immer wieder die Frage stellen: Warum gefällt mir etwas (oder auch nicht)? - Und wie haben die das gemacht?

QUH: Steht der Sieger schon fest?
RS: Ja, der Sieger wurde bereits ermittelt. Er wird aber erst im November zur jährlichen Festveranstaltung in Unterbrunn bekannt gegeben und dort
prämiert.

QUH: Vielen Dank für das Interview!

CIMG0973
... und hier auch die dazugehörige Pressemitteilung aus dem Landratsamt.

Dienstag, 28. Juli 2009

In Quarantäne

H1N1_influenza_virus_small

Die Schweinegrippe breitet sich langsam, aber sicher aus. Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß. Wie ansteckend ist diese Grippe, wie gefährlich? Wie verläuft sie eigentlich? Am Gymnasium Starnberg traten keine weiteren Fälle auf, doch Urlauber kamen krank zurück. Die QUH befragte anonym zwei Familien, die unter Quarantäne standen, weil sie erkrankte englische Austauschschüler bei sich hatten.

Eine betroffene Mutter berichtet über die Woche mit der Schweinegrippe:

QUH: Wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass eure Austauschschülerin Schweinegrippe hat?
Betroffene: Ich war ziemlich gestresst. Einerseits war da die Unsicherheit über die Krankheit, andererseits die Betreuung einer fremden Jugendlichen, die eine andere Sprache spricht.

QUH: Wie verlief die Krankheit?
Betroffene: Die Austauschschülerin war zwei Tage krank, musste im Bett bleiben und Tamiflu einnehmen. Danach war die Krankheit eigentlich vorbei und die Schülerin wieder fit.

QUH: Wie lange bestand die Quarantäne?
Betroffene: Eine gute Woche.

QUH: Wie fühlt man sich, wenn man länger als eine Woche das Haus nicht verlassen darf? Wie haben deine Kinder die Zeit empfunden?
Betroffene: Während man am Anfang versucht, sich zu beschäftigen, wird es mit der Zeit immer öder. Für meine Kinder (16 und 17 Jahre alt) war die Zeit zu Hause schrecklich. Eine Woche keine Freunde treffen, keine Partys, nur mit der Familie ........ Nach einigen Tagen hofft man, dass die Zeit schnell vorbei geht.

QUH: Hat sich bei euch jemand angesteckt?
Betroffene: Nein, wir sind alle gesund geblieben.
QUH: Vielen Dank für das Interview.

H1N1_influenza_virus_small

Die zweite Mutter berichtet:

QUH: Sie hatten ein englisches Gastkind bei sich in der Familie, das gleich nach der Ankunft an Schweinegrippe erkrankte. Wie verlief die Krankheit?
Betroffene: Unser Gastkind hatte gleich am Tag nach seiner Ankunft sehr hohes Fieber und fühlte sich sehr schlecht. Am nächsten Tag sind wir zum Arzt gegangen. Dort wurde der Test gemacht. Unser Gastkind bekam Tamiflu, Paracetamol usw. verschrieben, wir haben auch Tamiflu zur Vorbeugung genommen.
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass J. (unser Gastkind) wirklich sehr krank war. Das Fieber ist über 40 Grad gestiegen und die Kopfschmerzen, Gliederschmerzen waren ohne Medikament für sie nicht auszuhalten. Dazu kam, dass J. in einer fremden Familie in einem fremden Land gleich nach ihrer Ankunft erkrankte. Das hat uns sehr leid getan und wir haben sie sehr bewundert, wie sie mit dieser Situation umgegangen ist, sie hat es uns wirklich sehr leicht gemacht. Die Medikamente haben sehr schnell gewirkt, so das es J. schnell besser ging. Am Mittwoch war sie schon wieder fieberfrei und konnte am Samstag mit ihrer Gruppe zurückfliegen. Sie hat von München und Oberbayern nichts gesehen!!!! Nächstes Jahr kommt sie wieder mit ihren Freundinnen, die zum Teil auch erkrankt waren. Darauf freuen wir uns.
Wir waren dann noch bis Dienstag in Quarantäne.

QUH: Wie war diese Zeit für Sie?
Betroffene: Ich glaube, am schwersten war es natürlich für unser eigenes Kind. Die Schule wurde ja geschlossen und das Wetter war schön. Alle waren am See oder haben die Kulturtage gefeiert.
Wir haben aber auch schöne Dinge erlebt. Freunde und Nachbarn haben uns wunderbar versorgt: Kuchen gebacken und vor die Tür gehängt oder uns mit dem dringend benötigten Autan versorgt. Es gab aber leider auch Nachbarn, die genau beobachtet haben, ob wir uns an die Regeln halten, und die uns vor lauter Angst keine Hilfe angeboten haben. Deshalb möchten wir an dieser Stelle auch anonym bleiben, damit wieder Normalität in unserer Familie einkehren kann.
Wir haben fast täglich Anrufe von der Schule und vom Gesundheitsamt bekommen, die sich nach uns erkundigt haben. Wir konnten während dieser Zeit auch endlich einmal Dinge erledigen, die wir schon lang aufgeschoben haben.

QUH: Halten Sie die getroffenen Maßnahmen für sinnvoll?
Betroffene: Ob die Maßnahmen sinnvoll sind, kann ich nicht beurteilen, fest steht auf jeden Fall: Der Virus ist sehr ansteckend, man wird sehr krank, aber genauso schnell ist es auch wieder vorbei.
Maßnahmen wie mehrmals täglich ( ca. alle 3 Stunden ) Hände waschen, nicht aus dem gleichen Glas/Flasche trinken, halte ich für absolut sinnvoll. Genauso wie sich nicht mehr in die Hand husten usw.
Wir haben unserem Kind auch geraten, sich nicht mehr ganz so innig von ihren Freunden zu verabschieden oder zu begrüßen. Das sind alles Kleinigkeiten, aber es könnte helfen.
Warten wir es ab, bis alle wieder aus den Sommerferien zurück sind, wir fliegen auch weg, liebe Nachbarn!
QUH: Vielen Dank!

Dienstag, 30. Juni 2009

KinderArt im Interview

Der Wettlauf um die Trägerschaft für die Berger Kindertagesstätten geht heute in die nächste Runde: Das BRK wird im Gemeinderat heute abend endlich über das entstandene Defizit berichten. Die Zeit einen neuen Träger zu finden drängt - vielleicht gar zu sehr. Die QUH bat Gerhard Jaeger, den Mit-Initiator der neu zu gründenden GmbH KinderArt, die sich um die Trägerschaft bewirbt, per e-mail zum Gespräch.

images40
5 Fragen an Gerhard S. Jaeger von KinderArt

QUH: "Herr Jaeger, man kennt Sie in Berg. Als die KinderArt ihr Konzept im
Gemeinderat vorgestellt hat, gab es Applaus von den Zuschauern.
Wieso sind Sie in Berg so beliebt?"

Jaeger: "Der Applaus galt unserem vorgestellten Konzept. Ich habe mich über den spontanen Applaus der Gäste gefreut. Mir ist ein wertschätzender und verlässlicher Umgang miteinander sehr wichtig – und den haben meine ehemaligen Mitarbeiterinnen immer erfahren und auch ich von ihnen."

QUH: "Welche Vorteile hätte Berg im Vergleich zur bisherigen Trägerschaft
durch das BRK, wenn KinderArt die Trägerschaft übernehmen würde?"

Jaeger: "Die Vorteile sind klar zu benennen:
· Kontinuität der pädagogischen Arbeit mit persönlich vertrauten Partnern
· Attraktive Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen für die PädagogInnen
· Noch flexiblere Angebote für Familien
· enge Kooperation mit der Gemeinde
· schlanke Verwaltung, wenig Bürokratie
· Vorabsprachen und gemeinsame Entscheidungen zu allen Leistungen und Kosten
Unser Versprechen baut auf fünfjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit auf."

QUH: "Die KinderArt hat auch Feinde, die sogar vor anonymen
Briefen nicht zurückschrecken. Es war schon von einer "Schlammschlacht"
die Rede. Wieso wird der Kampf um Kindertagesstätten so erbittert geführt?"

Jaeger: "Wir lehnen den Kampf um Kitas ab und drängen uns nirgendwo auf. Wir machen Angebote. Ein fairer Wettstreit sollte um Konzepte und Inhalte geführt werden – mit offenem Visier, in fairer Weise und zivilisierten Spielregeln."

QUH: "Mal eine pädagogische Frage: Was würden Sie Kindern sagen, die
im Kindergarten eine "Schlammschlacht" veranstalten?"

Jaeger: "Super Idee! „Schlammschlachten“ der Kinder im Kindergarten sind wichtig. Habt Spaß dabei! Habt ihr euch auf Regeln geeinigt? Wird niemand zum Mitmachen gezwungen, der es nicht will?"

QUH: "KinderArt will einen Millionenauftrag. Als Internet-Adresse haben
sie allerdings eine billige ".web"-Adresse. Heißt das, Sie sparen gern?"

Jaeger: "Die Trägerschaft für die Berger Tagesstätten ist kein „Millionenauftrag“, da „lukrative“ Kindertagesstätten nur mit horrenden Elternbeiträgen solche „Millionen“ erwirtschaften. Das ist in Berg kein Thema: die Kitapreise werden von der Gemeinde festgelegt. Das Web ist wichtig, wir haben der persönlichen Präsentation zunächst den Vorzug gegeben. Der Webauftritt kommt. Wir sparen gern – vor allem an Verwaltungskosten."

QUH: "Vielen Dank für das Gespräch."

Ältere Berichte über KinderArt und die Privatisierung der Berger Kindertagesstätten finden sich bei uns unter anderem unter:
https://quh.twoday.net/stories/5767736/
und
https://quh.twoday.net/stories/5753910/

QUH

QUH Suche

 

Litfaß-Säule

KdM-1601-web

Aktuelle Beiträge

Re: Research on Things...
ammer - Di, 15.5.18, 14:52
Fw: Update your account
ammer - Sa, 12.5.18, 20:26
Research on Things to...
ammer - Sa, 12.5.18, 20:26
Re: Research on Travel...
ammer - Mi, 7.2.18, 18:12
Research on Travel Tips
ammer - Do, 1.2.18, 15:40

QUH-Count

Besucher

Blogger Status

Du bist nicht angemeldet.

Die QUH ist vom Eis!

Liebe QUH-Blog-Leser/innen,

wir haben hart gearbeitet. 4.520 Artikel, 5.105 Kommentare & Antworten sowie 9.156 Bilder sind nun erfolgreich auf unsere neue QUH-Weide umgezogen. Wir danken allen, die dies durch ihre Spenden möglich gemacht haben.

Kommen Sie mit und passen Sie das Lesezeichen Ihres Browsers an unsere neue Webadresse https://quh-berg.de an.

Zum neuen QUH-Blog »


development