ADVENTSKALENDER

Montag, 8. Dezember 2014

Der QUH-Adventskalender: das 8. Bildchen


Wilheln Harsing (1861-??), Die "Dunka-Villa" in Leoni, o.J.; im Hintergrund das alte Hotel.

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Der Optiker

Jochen Reitberger hat seit bald zehn Jahren Jahren sein Geschäft für Brillen und Kontaktlinsen in Berg. Wenn er nicht gerade Kunden berät oder seiner Familie Zeit widmet, ist er Stammgast bei BergSpektiven und in der Skigymnastik.


Jochen Reitberger vor seiner Stromzapfsäule


QUH: Wie wird man eigentlich Optiker?
Jochen Reitberger: "Meine Berufsbezeichnung lautet offiziell Augenoptikermeister, d.h. dieser Beruf ist ein traditioneller Handwerksberuf mit 3 Jahren Lehrzeit, Gesellenprüfung und später der Möglichkeit zur Weiterbildung zum Meister. Die bestandene Meisterprüfung ist auch die Voraussetzung zur Führung eines eigenen Optikergeschäftes. Für den Start in die Ausbildung ist ein Realschulabschluss sinnvoll und Interesse an so vielschichtigen Themen wie Physik, Handwerk, Mode und Verkauf."

QUH: Was machst du denn so den ganzen Tag? oder: Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei dir aus?
Jochen Reitberger: "Espressotrinken, Brillen verkaufen und den REWE-Kunden beim Einparken zusehen.
...ich nehme an, so denkt so mancher über meinen Job.Der sieht allerdings ganz anders aus.
Über Nacht werden uns vom Hersteller die Gläser geliefert, die wir möglichst im Laufe des Vormittags in die Brillenfassungen einschleifen. Außerdem bestellen wir, reinigen, biegen und putzen Brillen, führen Beratungsgespräche. Wir erledigen viele administrative Tätigkeiten, möglichst während der Geschäftszeit und führen viele Telefongespräche... d.h. es passiert viel nebenbei, ohne dass unsere Kunden viel davon mitbekommen."


QUH: Ein schönstes/schlimmes/beeindruckendstes Erlebnis?
Jochen Reitberger: Das klingt etwas gespreizt, aber ich erlebe hier viele schöne und beeindruckende Erlebnisse, nichts Großes, dafür aber Erfreuliches."

QUH: Was ist das Besondere, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Jochen Reitberger: "Inzwischen übe ich meinen Beruf seit über 30 Jahren aus, 8 Jahre davon in Berg. Es gab noch keinen Tag, an dem ich nicht gerne in mein Geschäft gegangen bin.
Meine Kunden würde ich als angenehm anspruchsvoll bezeichnen. Ich habe immer viel zu tun, und doch ist immer Zeit für ein persönliches Gespräch.
Was mich immer wieder stolz macht, ist, wenn ich im Biergarten der "Post" sitze und die Gäste Brillen von mir auf der Nase haben."


QUH: Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Jochen Reitberger: Anfangs war Optiker mein Traumberuf. Nach meiner Lehre habe ich meinen Beruf immer wieder in Frage gestellt und habe unterschiedliche Jobs ausprobiert, bin aber immer wieder in die Optiker-Schiene zurückgekehrt.
Mit meinem eigenen Geschäft habe ich mir meinen Traumberuf selbst geschaffen. Einen schöneren kann ich mir nicht vorstellen."


QUH: Bist du politisch aktiv?
Jochen Reitberger: "Ich würde mich als unpolitisch bezeichen, bin aber QUH-Sympathisant. Ein wichtiges Stichwort für mich ist Nachhaltigkeit und ich versuche mein Leben privat wie geschäftlich zukunftsorientiert auszurichten.
Das ist sicher auch ein Grund, weshalb ich viele Strecken mit meinem Elektroauto zurücklege und neuerdings auch vor meinem Geschäft eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge installiert habe."

Sonntag, 7. Dezember 2014

Der QUH-Adventskalender: das 7. Bildchen


Ferdinand Lebsché, (1800-1877), Der Morgen (Wallfahrer auf ihrem Weg über den See nach Aufkrichen)

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Der Landwirt

Georg Huber alias Huber Schorsch ist Ortsobmann des bayerischen Bauernverbands. Mit Frau und vier Töchtern lebt er auf seinem Hof in Allmannshausen.



QUH: Wie wird man eigentlich Landwirt?
Georg Huber: "Durch Geburt - alternativlos in meinem Fall. Unseren Hof in Aufhausen gibt es seit 1958, und meine Eltern waren vorher in Wolfratshausen ansässig. Natürlich habe ich aber drei Jahre Lehre absolviert, davon ein Jahr am Hofgut Bernried, und den Abschluss an der landwirtschaftlichen Fachschule gemacht."

QUH: Was machst du so denn ganzen Tag?
Georg Huber: "Chillen! - Das ist natürlich Schmarrn. Um vier Uhr früh steh ich auf, dann melk ich meine 30 Stück Milchvieh, nebenbei werden die Viecher gefüttert, es wird ausgemistet, gschaud, dass gsund san, da gibt's koan Leerlauf. Im Sommer werden die Kühe ausgetrieben, im Winter san's im Stall. Dann hab ich noch 50 Stück Jungvieh, auch die werden versorgt. Am Bauernhof ist kein Tag wie der andere - wir sind ja vom Wetter und der Jahreszeit abhängig. Mei - was mach ma noch so: Pflügen, ackern, säen, düngen, Futter für die Kiah machen, Silo, Heu, Cobs und Mais, Zäune, und Holz hab ich auch noch. Ja, und wir Bauern helfen uns ja auch gegenseitig aus. Also ehrlich, das ist jeden Tag anders, am Morgen nimmst du dir was vor - dann ist was kaputt oder es kommt was dazwischen - und dann hast du andere Prioritäten. Ja, und abends wieder in den Stall, und nach dem Stall machst des, was noch zu erledigen ist."

QUH: Was ist das Schlimmste für dich?
Georg Huber: "Wenn ich ehrlich bin: Das Schlimmste ist die Büroarbeit - sich mit der EU-Bürokratie herumschlagen und Verordnungen umsetzen. Das kann sich kaum einer vorstellen, was wir für einen Aufwand betreiben müssen."

QUH: Was ist das Besondere daran, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Georg Huber: "Das "Ambiente", wie es immer so schon heißt - aber ganz ehrlich, mir gfällt's hier auch am besten."

QUH: Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Georg Huber: "Eigentlich bin ich Landmaschinen-Mechaniker, das ist quasi meine Zusatzqualifikation, und Maschinen reparieren, das mach ich wirklich gern."

QUH: Bist du politisch aktiv?
Georg Huber: "Ich bin in der CSU."

Samstag, 6. Dezember 2014

Der QUH-Adventskalender: das 6. Bildchen


Wassily Kandinsky (1866-1944), Bei Starnberg - Winter, 1902. Zum Nikolaus mit Sicherheit das bisher wertvollste Bild unserer kleinen lokalen Galerie. Das Original hängt im Münchner Lenbachhaus. Zu Kandinsky und dem "Lake Starnberg", vgl.: https://quh.twoday.net/stories/muss-die-kunstgeschichte-neu-geschrieben-werden/

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Die Kinderkrankenschwester

Seit einem Jahr betreibt Irmi Müller-Gorman in Berg ihre Praxis „Kleines Wunder“.




QUH: Frau Müller-Gorman, wie wird man eigentlich Kinderkrankenschwester?
Irmi Müller-Gorman: "Die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin dauert 3 Jahre. Nach Abschluss der Ausbildung kann man sich durch eine berufsbegleitende Fachweiterbildung weiterqualifizieren zum Beispiel zur Fachkrankenschwester für pädiatrische Intensiv- und Anästhesiepflege, Onkologie, Rehabilitation, Nephrologie, Operationsdienst, Endoskopie etc. "

QUH: Was macht man als Kinderkrankenschwester den ganzen Tag?
Irmi Müller-Gorman: "Das kommt auf das Einsatzgebiet an. Es gibt unterschiedliche Bereiche in denen nach der Ausbildung gearbeitet werden kann. Ich habe mich für die Kinderintensivstation (für Frühgeborene und später für die chirurgische Intensivstation) nach der Ausbildung entschieden und deshalb dann auch die 2 jährige Fachweiterbildung für die pädiatrische Intensivpflege gemacht.

QUH: Was war Ihr beeindruckendstes Erlebnis!
Irmi Müller-Gorman: "Jede Geburt ist für mich immer ein großes Wunder, und ich bekomme immer noch jedes Mal 'feuchte Augen' wenn ich bei einer Geburt dabei sein darf.

QUH: Was ist das Besondere daran, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Irmi Müller-Gorman: "Nach der Geburt meines zweiten Kindes entstand die Idee, Eltern in dieser schönen, besonderen Zeit zu begleiten und zu unterstützen. Da ich sehr viel positive Erfahrungen mit Babymassage im Bereich der Säuglings und Kinderintensivstation gemacht habe, wurde es immer mehr mein Wunsch, diese Massage auch anderen Eltern zu zeigen. Meine beiden Kinder habe ich von Geburt an mit Massagen verwöhnt. Selbst jetzt im Kindergartenalter ist es erstaunlich, wie sehr Sie diese intensive Zweisamkeit während der Massage genießen und davon profitieren. Deshalb begann ich während meiner Elternzeit die Ausbildung zur Kursleiterin der Babymassage und eine Weiterbildung zur zertifizierten Stillberaterin. Ich freue mich sehr, hier in meiner Praxis kleines Wunder in Berg mit meinem Team werdende Eltern und Eltern mit Ihren Babys rundum professionell beraten und unterstützen zu können.

QUH: War Kinderkrankenschwester Ihr Traumberuf?
Irmi Müller-Gorman: "Immer! meine ersten Patienten waren meine Puppen, da war ich noch ganz klein.

QUH: Sind Sie politisch aktiv oder interessiert?
Irmi Müller-Gorman: Für politische Aktivitäten fehlt mir als 2-fache Mutter und Unternehmerin leider die Zeit, aber natürlich bin ich an den politischen Entwicklungen regional und national interessiert."

Freitag, 5. Dezember 2014

Der QUH-Adventskalender: Das 5. Bildchen


Carl August Lebschée (1800-1877), Partie beim alten Fischerhaus in Assenbuch, um 1850 (Detail)

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Der Kunstgießer

Bei dem ungemütlichen Wetter der letzten Tage hat sich die QUH ein warmes Plätzchen gesucht und war bei Marc-Andreas Hofmeister in Höhenrain.



QUH: Hallo Andi, wie wird man eigentlich Kunstgießer?
Marc-Andreas Hofmeister: "Mir wurde es von meinem Großvater in die Wiege gelegt. Die ganze Familie betrieb schon seit Generationen Kunstguss – allein mein Vater sollte von der Mutter aus was „Vernünftiges“ lernen und wurde Banker. Ich aber wollte wie mein Großvater Kunstgießer werden und habe in München beim Mayr am Gollierplatz 3 Jahre den Lehrberuf Metall- und Glockenguss Fachrichtung Kunstguss gelernt."

QUH: Was machst Du so den ganzen Tag außer den Ofen heizen - was bei dem Wetter schon sehr angenehm ist?
Marc-Andreas Hofmeister: Aufträge und Projekte ausarbeiten und mit meinen Mitarbeitern besprechen, Angebote schreiben und Aufträge reinholen, Rechnungen erstellen, Buchhaltung und Personal- und Gehaltsabrechnung – alles was in einem Gewerbebetrieb anfällt als „one man show“. Langweilig ist es eher selten, und bis man es sich versieht ist der Tag vorbei."
QUH: Das heißt für den Beruf braucht man neben Mathe und Chemie und technischem Verständnis auch Ahnung von Verwaltung und muss mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern gut umgehen können.

QUH: Dein schönstes Erlebnis?
Marc-Andreas Hofmeister: "Mein momentan schönstes Erlebnis ist, dass unsere Josefine Lehner, die bei mir gelernt hat, nachdem sie Kammersiegerin und Landessiegering in Ihrem Beruf geworden ist, nun auch Bundessiegerin in ihrem Beruf als Metall- und Glockengießerin Fachrichtung Kunstguss geworden ist. Da ist man als Lehrherr schon sehr stolz!
QUH: Das sieht man dir an!

QUH: Was ist das Besondere daran, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Marc-Andreas Hofmeister: "Viele meiner Kunden aus dem Bereich Kunsthandwerk kommen aus der Gegend der Holzschnitzer-Schulen Garmisch und Mittenwald, da ist der Betrieb in Höhenrain zwischen München und Garmisch für meinen Kundenkreis gut gelegen."

QUH: Ist das dein Traumberuf?
Marc-Andreas Hofmeister: "Ja." (Kurzes Überlegen) "Ich glaube nicht, dass ich etwas anders machen möchte."

QUH: Bist Du politisch aktiv?
Marc-Andreas Hofmeister: "Nein - ich bin politisch gut informiert!"

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Der QUH-Adventskalender: Das 4. Bildchen


Franz von Pocci (1807-1876), Bauernhaus in Assenhausen, 1840

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Donnerstag, 4. Dezember 2014

Der Bäcker

Schon seit 1973 gibt es die Bäckerei Lidl in Berg. Damals war sie noch im Geburtshaus von Oskar Maria Graf untergebracht. Heute steht die stattliche Backstube unweit des Ortseingangs von Berg und verströmt ihren Duft schon längst, bevor die Sonne aufgeht.


Anton Lidl jun.

QUH: Wie wird man eigentlich Bäcker?
Toni Lidl: "Ich bin damit groß geworden und musste (durfte) früh mit anpacken."

QUH: Was machst du denn so den ganzen Tag? Wie sieht ein normaler Tagesablauf bei dir aus?
Toni Lidl: "Mein Arbeitstag beginnt um 1:15 Uhr, ich bin bis Mittag zwischen 11:00 und 12:00 Uhr in der Backstube. Nachmittags schlafe ich bis ca. 17:00 Uhr, dann esse ich mit meiner Familie zu Abend, und danach widme ich mich betrieblichen Aufgaben, der Feuerwehr oder (in ganz seltenen Fällen) der Freizeit."

3. Ein schönstes/schlimmes/beeindruckendstes Erlebnis?
Toni Lidl: "Schön: Wenn ich erfahrenen Hausfrauen etwas beibringen und ihnen ein Staunen entlocken kann. Schlimm: Immer dann, wenn achtlos mit Lebensmitteln und respektlos mit Rohstoffen umgegangen wird. Beeindruckend: Wenn selbst Ü40er meinen Beruf noch lernen wollen."

4. Was ist das Besondere, diesen Beruf in Berg auszuüben?
Toni Lidl: "Heimat und Arbeitsstätte am schönsten Fleck der Erde - was will man mehr? Hier ist die Welt noch in Ordnung, hier kann man noch hochwertige Lebensmittel produzieren und verkaufen, selbst das Wasser ist von hoher Qualität."

5. Dein Traumberuf? Oder: Was wolltest du eigentlich werden?
Toni Lidl: "Anfangs schon, doch jetzt kann ich das nicht mehr unterschreiben. Die Wettbewerbsbedingungen in meinem Handwerk haben das Berufsbild sehr verändert. Die Arbeitszeiten wurden durch die Sieben-Tage-Woche noch familienfeindlicher, und ein Leben in Berg wird sich ein Bäcker aufgrund des immer schlechter werdenden Preis-Leistungs-Verhältnisses auch bald nicht mehr leisten können."

6. Bist du politisch aktiv?
Toni Lidl: " Ich bin kein Mitglied einer politischen Partei, halte aber die kommunale Politik für sehr wichtig und schätze die Arbeit all unserer Gemeinderäte sehr. Als glücklicher Familienvater und zufriedener Berger möchte ich deshalb auch meinen Beitrag dazu leisten (so gut ich kann) und unterstütze die EUW."

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