ADVENTSKALENDER

Sonntag, 19. Dezember 2010

Der QUH-Adventskalender 2010 - das 19. Türchen

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Das Rezept vom 19. Dezember

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Rohrnudeln der Liebe

Als wir Maria Haberl aus Höhenrain um ein Rezept für unseren Adventskalender baten, erklärte sie uns, dass sie erst mit 20 Jahren bayrisch kochen lernte. Das ist immerhin vor 64 Jahren gewesen. Unsere Frage, ob sie denn keine gebürtige Höhenrainerin sei, beantwortet sie mit einer wunderbaren Liebesgeschichte:

Maria-HaberlAls Maria das erste Mal nach Berg kam, war sie 19 Jahre alt. Sie kam mit einem Flüchtlingszug aus Oberschlesien. Das war am weißen Sonntag 1945. Ihre erste Station war eine Scheune in Biberkor. Von dort verbreitete sich die Kunde von der Ankunft der Flüchtlinge in Windeseile, und nachdem der Pfarrer in Kirche gebeten hatte den Menschen Obdacht zu gewähren, kamen schon bald die Kommunionkinder herbei und holten je nach den räumlichen Möglichkeiten zwei bis drei Flüchtlinge zum Übernachten in die umliegenden Häuser und Höfe. Maria war allein. Sie ließ erst einmal Müttern mit Kindern den Vortritt. Doch auch sie bekam eine Unterkunft für die Nacht - auf dem Haberlhof in Höhenrain. Die Bäuerin nahm sie freundlich auf und hieß sie in der Kammer ihres Sohnes Titus schlafen. Der musste trotz Gipshax’n unten in der Stube nächtigen. Auch die folgenden Nächte konnte Maria auf dem Haberlhof bleiben. Die Haberls verschafften ihr eine Stelle in einer nahegelegenen Landwirtschaft, und schon bald wechselte Maria in den Haushalt von Dr. Lichtenberg nach Leoni. Sie fühlte sich wohl in Berg und hatte ihr Auskommen. Einer jedoch kreuzte immer wieder ihren Weg: Titus Haberl. An einem schönen Sommerabend lud er sie zu einer Bootsfahrt auf den See ein und machte ihr einen Heiratsantrag. So zog Maria 1946 wieder auf den Haberlhof und lebt dort noch heute. Mit Titus Haberl war sie 54 Jahre lang verheiratet. Und für ihn lernte sie nicht nur die bayerische Küche, sondern revolutionierte sie auch gleich noch. Denn während die klassischen bayerischen Rohrnudeln mit Zwetschgen gefüllt werden, füllt Maria Haberl ihre Rohrnudeln mit Zimt-Zucker-Äpfel. Das passt auch wunderbar in die Weihnachtszeit. Das Rezept ist etwas zeitintensiv, weil der Hefeteig immer wieder gehen muss. Auch der richtige Dreh, mit dem die Rohrnudeln in die Reine geschichtet werden, will geübt sein.

Maria’s Rohrnudeln

Zutaten:
  • 500g Mehl
  • 1 Würfel Hefe
  • 4 EL Zucker
  • 1 Brise Salz
  • 2 Eier
  • ¼ l Milch
  • 3 Äpfel
  • Zucker
  • Zimt
  • Butter nach Bedarf
Zubereitung:
  1. Die Hefe mit dem Zucker und warmer Milch in einer Tasse verrühren. Das Gemisch bis zum Tassenrand gehen lassen.
  2. Das Mehl mit dem Rest Zucker und einer Brise Salz mischen und aufhäufen und in der Mitte ein Mulde drücken. Eier und Butterflocken in die Mulde geben, dann das Hefegemisch aus der Tasse hinzugeben. Alles zu einem Teig schlagen bis Blasen kommen.
  3. Den Teig mit einem Tuch abdecken und zwei bis drei Stunden gehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder mit dem Finger Löcher in den Teig stechen, damit die Luft herausgeht. Dann wieder gehen lassen.
  4. Die Äpfel schälen, vierteln und mit Zimt und Zucker bestreuen.
  5. Wenn der Teig vom Kochlöffel fällt, ist er genug gegangen. Mit einem Löffel kleine Teigportionen abstechen, mit der Hand zu schönen Nudeln formen und etwas von der Apfelzimtmischung in die Mitte drücken. Nochmals gehen lassen.
  6. Etwas Butter zergehen lassen und in eine Reine geben. Den Boden der Reine mit Zimt und Zucker bestreuen, dann die Apfelnudeln ein wenig in dem Gemisch wenden und eng nebeneinander in die Reine setzen. Die richtige Handbewegung muss man ein wenig üben.
  7. Das Ganze 45 Minuten bei 180° rausbacken.
  8. Die Rohrnudeln auf eine Platte stürzen und noch einmal mit Zimt und Zucker bestreuen.

Samstag, 18. Dezember 2010

Der QUH-Adventskalender 2010 - das 18. Türchen

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Das Rezept vom 18. Dezember

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Superschnelle Spaghetti für den Countdown

Extra fürs Konzert von A+P kam Exilrömer Robi Meisner am vergangenen Wochenende eingeflogen. Das Ende des Konzerts ist ja hinreichend bekannt. Robi, der bei früheren Konzerten der Tontechniker von A+P war, hat den Abend schlau umgenutzt und auf der Weihnachtsfeier des MTV jede Menge bekannte Gesichter getroffen. Ein weiterer Pluspunkt: Wir konnten ihn doch noch mit dem G’löffel von Hans Panschar ablichten.

Bevor Robi sich mit Familie und Katze nach Rom abgesetzt hat, war er der Umwelt- und Klimafachmann bei der QUH. Glücklicherweise verfolgt er auch aus der Ferne die Geschicke der Gemeinde und gibt dann und wann seinen geschätzen Senf dazu.

Robert-MeisnerFür den QUH Adventskalender schickt er uns das Rezept für Spaghetti Cacio e Pepe. Neben den Saucen à la Carbonara und Amatriciana ist dies eines DER typisch römischen Pastagerichte. Etwas für kalte Winter- und Herbsttage – dazu passt ein rustikaler Wintersalat. Und es geht superschnell.



Spaghetti Cacio e Pepe

Zutaten für 4 Portionen:
  • 400 (- 500) g Spaghetti (oder, klassisch: Tonarelli)
  • 250 g Pecorino Romano (gerieben)
  • Viel grob gemahlener schwarzer Pfeffer




Zubereitung:
  1. Wasser für die Nudeln aufsetzen und salzen (nicht zu stark salzen, da das Wasser später für die Sauce verwendet wird) und die Spaghetti etwas über die Hälfte der angegeben Kochzeit kochen.
  2. Pasta abseihen und etwa 2 große Tassen Kochwasser auffangen.
  3. In einer Pfanne etwa eine Tasse Kochwasser aufkochen und die Nudeln zugeben. Aufkochen und dann den Grossteil des geriebenen Käses sowie des grob gemahlenen Pfeffers hinzugeben. Wenn es nach zu viel Pfeffer aussieht – ruhig noch mehr dazu geben. Alles gut verrühren und kochen bis das Wasser verdunstet ist. Wenn die Nudeln noch nicht fertig sind oder das Ganze zu trocken wird, noch etwas Kochwasser dazu.
  4. In der Pfanne servieren, dazu den restlichen Pecorino und eine Pfeffermühle auf den Tisch. Wer will kann noch ein paar Tropfen gutes Olivenöl darauf tröpfeln.
Mit quhlinarischen Grüßen aus Rom…

Freitag, 17. Dezember 2010

Der QUH-Adventskalender 2010 - das 17. Türchen

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Das Rezept vom 17. Dezember

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Retschis Glühweinschnitten

Als gelernte Hauswirtschaftsmeisterin hat Regina Springer natürlich eine Menge Rezepte parat. In der Vorweihnachtszeit schwört sie auf diese "himmlische" Adventstorte, die auf dem Blech gebacken und in Schnitten serviert wird.

Retschi-Springer

Regina ist vielen sicher noch unter ihrem Mädchennamen Wild bekannt - sie wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern am Kreuzweg auf. Jahrelang hat sie bei der Aufkirchener Dorfbühne Theater gespielt und auch selbst Regie geführt. Weil sie jetzt einen kleinen Sohn hat, souffliert sie vorübergehend nur. Wir durften sie in ihrem liebevoll renovierten Bauernhaus in Farchach besuchen, wo sie Obermadl war, bevor sie geheiratet hat.


Glühweinschnitten

Gluehweinschnitten Rührteig:
  • 250g Margarine
  • 250g Zucker
  • 5 Eier
  • 150g Mehl
  • 1,5 TL Backpulver
  • 150g gem Haselnüsse
  • 80g Kokosflocken
  • 1 EL Kakao
  • weihnachtl. Gewürze nach Geschmack, auf alle Fälle Zimt
  • 1/8 l Glühwein
Belag:
  • 2 Hände gefr. Himbeeren oder 1 Glas Kirschen
  • 4 Becher Sahne
  • 1,5 Pkg. Vanille Paradies-Creme (Ein Fertigprodukt erleichtert die Sache, wer aber will, kann hier eine eigene Vanillecreme zaubern....)
  • Prise Zimt
Guss 1:
  • 3 Päckchen roter Tortenguss
  • Glühwein
  • evtl. Wasser
  • Zucker
Guss 2:
  • 1 Becher Sahne
  • ca. 200g Kuvertüre (Zartbitter)
Zubereitung:
Aus o.g. Zutaten einen Rührteig herstellen. Auf ein Blech mit Umrandung streichen und bei 180 Grad etwa 30 Min backen. Abkühlen lassen.
Für den Belag ungeschlagene Sahne mit Pulver zu einer nicht all zu festen Creme aufschlagen. Mit Zimt nach Belieben abschmecken. Früchte nach Belieben auf den Boden verteilen, dann Creme daraufstreichen.
Tortenguss nach Packungsbeilage herstellen. Glühwein mind. zu 2/3 verwenden, oder eben komplett mit Glühwein...
Tortenguss etwas abkühlen lassen und dann vorsichtig auf die Creme gießen.
Für den 2.Guss Sahne kurz aufkochen und dann die Kuvertüre langsam darin auflösen.
Auf den harten Tortenguß gießen, über Nacht trocknen lassen.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Der QUH-Adventskalender 2010 - das 16. Türchen

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Das Rezept vom 16. Dezember


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Zereshk Polo - Juwelenreis mit Berberitzen

Es ist nicht gerade der nächste Weg aus Teheran nach Berg. Und Donya Schraudenbach hat zwischendurch auch noch ein paar andere Stationen mitgenommen. Doch heute ist die studierte Chemikerin und Mutter von drei Kinder genau dort angekommen, wo sie sich wohl fühlt: in Berg. Seit acht Jahren lebt Donya mit Mann Lucas und ihren Kindern im Gemeindegebiet und ist sehr schnell ein aktiver Teil dieser Gemeinde geworden. Seit 2008 leitet sie den Förderverein der Oskar Maria Graf Schule. Sie organisiert mit ihrem Team alljährlich im Herbst das beliebte „Spiel ohne Grenzen“ und unterstützt Rektorin Maria Fiedler mit ihren Lehrern auf vielfältige Weise: Gerade ist sie auf der Suche nach einer jungen Türkin, die gut deutsch spricht und den türkischen Schülern an der OMG-Schule regelmäßig vorlesen könnte.

Für den QUH-Adventskalender verrät uns die gebürtige Iranerin das wohlklingende Rezept von "Juwelenreis mit Berberitzen". Berberitzen kennen wir hierzulande als Maulbeeren. Der Name Juwelenreis erklärt sich durch die rubinrote Farbe der Berberitzen auf der goldgelben Kruste des Reiskuchens. Das Rezept ist zwar etwas aufwendig, aber ein Diamant entsteht ja auch nicht von heute auf morgen.

Donya-SchraudenbachGeschmacklich beschreibt Donya ihr Rezept so: Der etwas säuerliche Charakter der Berberitzen wird aufgewogen durch die Karamellisierung zusammen mit den Orangenschalen und den Karotten.


Juwelenreis
Zutaten:
  • 300g Basmatireis
  • 1l Wasser
  • 2 EL Salz
  • 125ml Olivenöl
  • 20g Safranfäden
  • 2 EL Butter
  • 1 EL Zucker
  • 1 Hand voll Berberitzen
  • 2 Karotten
  • 1 Orangenschale




Zubereitung
  1. Den Reis in ein Sieb geben und unter fließend kaltem Wasser gründlich abspülen. Wasser und Salz in einem großen Suppentopf zum Kochen bringen. Den Reis dazugeben und bei geschlossenem Deckel ca. 15-20 min. kochen. Der Reis sollte nicht ganz gar sein!
  2. In einem weiteren großen Topf möglichst mit Teflonbeschichtung das Öl leicht erhitzen. Den Reis abschütten und eine 2-fingerhohe Schicht des gekochten Reises auf dem Boden dieses Topfes verteilen. Den übrigen Reis mit einem Löffel vorsichtig als Pyramide darüber schichten. Bei geschlossenem Deckel und auf sehr kleiner Flamme 30 min. dünsten. Am Boden des Topfes entsteht dadurch eine sehr knusprige Schicht, die sich „Tadik“ nennt. Das Ganze bildet dann einen köstlichen Reiskuchen, den man abschließend auf eine Servierplatte stürzen sollte.
  3. In einer Pfanne die Butter zum Schmelzen bringen, die Orangenschalen und die Karotten „julienne“ (in feine Streifen) schneiden und in der Pfanne mit dem Zucker etwas karamelisieren. Die Berberitzen zunächst in Wasser einweichen, anschließend abschöpfen und mit in die Pfanne geben, wo sie lediglich leicht erwärmt werden.
  4. Die Safranfäden werden in einem Mörser gemahlen, in 2-3 EL kochenden Wassers gelöst und anschließend mit in die Pfanne gegeben. Den Inhalt der Pfanne mit den Berberitzen verteilt man über den gestürzten Reiskuchen.

Zu Juwelenreis passt wunderbar in Salz, Pfeffer, Zwiebeln, Safran und Olivenöl mariniertes Hühnchenfleisch, das mit der Marinade im Ofen gebraten wird.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Der QUH-Adventskalender 2010 - das 15. Türchen

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Das Rezept vom 15. Dezember


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Die Versuchung wert

Predigen liegt ihm mehr als Kochen, das gibt Johannes Habdank unumwunden zu. Zahlen allerdings liegen ihm auch – immerhin hat der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Berg nicht nur Theologie, sondern auch Volkswirtschaft studiert. Vor dreißig Jahren kam er als Jugendlicher nach Berg, wo sich sein Vater, der Künstler Walter Habdank, mit seiner Familie niederließ. 2002 kehrte er zurück – diesmal mit eigener Familie. Im September 2009 wurde Johannes Habdank ins Pfarramt eingeführt und befasst sich nun als Vorstand des Ökumenischen Alten- und Krankenpflegevereins mit den Aufgaben beim Aufbau des Betreuten Wohnens im Wohnzentrum Etztal. Von großer Hilfe wird ihm dabei seine langjährige Erfahrung als Leiter mehrerer Wohnstifte des Augustinum sein.

johannes2Für unseren Adventskalender hat Pfarrer Habdank etwas aus dem handgeschriebenen Rezeptbuch seiner Schwiegermutter herausgesucht, das er mit seiner Frau an den Weihnachtstagen testen will.

Pharisäer-Kaffee
Als in Ostfriesland ein Pfarrer über das unmäßige Grog-Trinken mit viel Rum wetterte, versteckten die Sylter ihren Rum in starkem Kaffee. Eine dicke Sahnehaube erstickte den verräterischen Geruch. Als der Pfarrer seinen Schäfchen, die mit jeder Tasse beim Sonntagnachmittagskaffee immer lustiger wurden, drauf kam, schimpfte er sie "Pharisäer".




Galoffel-der-Versuchung
Zutaten:
  • 1 Schnapsglas Rum
  • 1-2 Teelöffel Zucker
  • starker, heißer Kaffee
  • Schlagsahne
  • Raspelschokolade

  • In eine hohe Kaffeetasse gebe man 1 Schnapsglas Rum und 1-2 Teelöffel Zucker. Dann fülle man sie mit starkem heißen Kaffee auf und kröne das Ganze mit einer Haube Schlagsahne und etwas Raspelschokolade.

    Warum bitte "Pharisäer"? Zu Jesu Zeiten waren die Pharisäer gar nicht harmlos und sahen auch nicht so aus. Jesus fand sie scheinheilig. Sie repräsentierten gleichwohl die differenzierteste und gedanklich höchst stehende Form des Judentums zu Jesu Zeiten.

    Kein kalter und auch kein alter Kaffee, nein! Aufputschmittel für Neues: Pharisäer-Kaffee!

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