ADVENTSKALENDER

Dienstag, 10. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 10. Türchen

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Dienstag, 10. Dezember 2013

Die Geschichte vom Filmen

Hollywood, Bollywood, Babelsberg, Gemeinde Berg - schon der Klang dieser Namen läßt Cineasten-Herzen höher schlagen.

In unserer kleinen Gemeinde gibt es zwar keine Studios, trotzdem gab und gibt es eine lebhafte Szene von Filmemachern. Hier wurden große Schauspieler geboren, hier lebten sie oder fanden ihre letzte Ruhestätte. Es gab und gibt Filmproduzenten, Filmhändler, sogar ein Kurzfilmfestival.

Heute soll es um Berg als Drehort gehen, schließlich wurden hier großartige und vielfach prämierte Kinofilme gedreht:

Ludwig II Filmplakat

Ludwig II von Luchino Visconti aus dem Jahre 1972 mit Helmut Berger und der wunderbaren Romy Schneider. Die Handlung ergibt sich aus dem Titel. Weniger bekannt ist vielleicht, dass die Originalfassung wegen der Darstellung des homosexuellen Ludwig auf bayerischen Druck stark gekürzt wurde.

Ludwig II am See

Am Starnberger Bahnhof wurde der junge Wolfi Hetzl (lebte später einige Zeit in Assenhausen) für den Film entdeckt, er spielte für herrschaftliche 200 DM einen Lakaien und durfte sich im kalten März nackt aus dem See unter die Pellerine des Königs retten. Es gab noch Nach-Drehs in der Cinecittà in Rom, dann war die Filmkarriere schon wieder vorbei. Wolfi erzählt noch heute begeistert von den Filmaufnahmen und Schauspielern.

Ludwig II Rudern mit Sissi

Auch Sigi Andrä war dabei; eigentlich als Zimmerer beim Friedinger in Starnberg mit dem Bau der Stege befasst, wurde er sogleich angeworben als Ruderknecht. Er durfte die arrogante Ziege (O-Ton Sigi) Sissi/Romy auf die Roseninsel rudern, überhaupt hatten 90 Prozent der Darsteller einen Schlag weg und waren nicht ganz sauber (wieder O-Ton Sigi). Trotzdem war der Visconti-Film für Sigi der Anfang einer jahrzehntelangen Tätigkeit im Filmgeschäft, oft hat er das Kameraboot gefahren. Doch das ist eine andere Geschichte.

Beide bestätigen uns, dass Berg wohl nur als Aussicht vom Westufer ins Bild kam, alle Schloßaufnahmen erfolgten in Possenhofen. Trotzdem bleiben wir dabei: ein Berger-Film! Nicht nur wegen des Hauptdarstellers.


Die Konsequenz Hannawald Prochnow

Die Konsequenz von Wolfgang Petersen aus dem Jahre 1977 mit Jürgen Prochnow (zeitweise wohnte er am Kreuzweg) und Ernst Hannawald. Dieser Film thematisiert die Liebe zweier Männer und den gesellschaftlichen Druck des Jahres 1974. Der Bayerische Rundfunk verweigerte die Ausstrahlung im Rahmen des gemeinsamen ARD Programms, Wolfgang Petersen rief in einem offenen Brief zum Protest auf. Einige Aufnahmen entstanden in der Rottmannshöhe als Heim für schwer erziehbare Jugendliche. In einer Sequenz wird Ernst Hannawald als Erziehungsmassnahme mit kaltem Wasser abgespritzt; schließlich entkommt er aus diesem verhassten Heim, indem er an der Regenrinne herunter in die Freiheit klettert.

Horst Schiedeck aus Aufkirchen hat die Arbeit mit der Filmcrew in guter Erinnerung und erzählt lachend die Anekdote von den vielen Wiederholungen am Frühbeet seiner Gärtnerei mit dem nassen und durchgefrorenen Hauptdarsteller. Statt der erhofften 50 DM erhielt er damals 1000 DM, die seine Tochter Susi am liebsten gleich in ein Pferd investiert hätte.

Auch Jürgen Cosack (Allmannshausen) und Christian Kalinke (Berger QUH Kandidat) denken gerne an die goldene Nasen, die sie sich mit je 350 DM als Statisten, Requisitenaufpasser und Gartenarbeiter verdienten. Sie zeigten sich ebenso talentiert für Dreharbeiten wie für Mäharbeiten.

Trotz des schweren Themas gab es wohl eine lockere Atmosphäre am Dreh, alle Befragten lobten die Crew und die Darsteller, es hat Spaß gemacht.

Auch wir hatten viel Spaß beim Schreiben dieser Geschichte, vielen Dank an alle Informanten.

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Montag, 9. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 9. Türchen

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Die Geschichte von der Großdemo

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Oft stand den Berger Fußballern das Wasser bis zum Hals.

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Luca und Tim am Lohacker

Aber sie machten schon immer was draus. Nicht nur nutzten sie bei Hochwasser - wie hier im Jahr 2010 - den überfluteten Trainingsplatz für eine Bootstour, sie wurden - wie damals im Jahr 2003 - auch politisch aktiv, um die Trainingsbedingungen zu verbessern.

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Großdemo

Die Fußballjugend wollte den Gemeinderat auf die widrigen Umstände am Lohacker hinweisen, unter denen zu viele Mannschaften bei zu schlechten Bedingungen und mit zu wenig Platz trainieren und spielen mussten.

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Der Bürgermeister und die Demonstranten

So kam es, dass am 13. März 2003 vor dem Rathaus eine unangemeldete Großdemonstration stattfand. Die Verhandlungen der Lokalpolitik scheiterten damals leider. Erst mehrere Jahre später gelang es auf Initiative des MTV und mit Unterstützung der Gemeinde, am Huberfeld das Sportgelände Berg Nord auszuweisen. Dort befinden sich heute ein Kunstrasenplatz, ein Bogenschützenareal, das DFB-Minispielfeld, für das sich Oliver Bierhoff mit eingesetzt hatte, und auch die Skater haben eine Heimat gefunden.

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Sonntag, 8. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 8. Türchen

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Listenplatz-18

Die Geschichte vom Menschenzug und zwei Jesuiten

Zuerst war es ein eigenartiges Geräusch von der Straße her. Wir waren alle sehr beunruhigt und wussten nicht, was es zu bedeuten hatte. Es war Ende April 1945, dass das Ende des Krieges unmittelbar bevorstand, war klar – unser Vater, der zu Hause war, sagte es voller Zuversicht täglich. Ich erinnere mich noch gut an meine Angst in dieser Nacht.

Im ersten Morgengrauen liefen wir nach draußen und sahen die vielen Leute. Oben auf der Hauptstraße kamen von Richtung Starnberg her viele Menschen in gestreiften grauen Anzügen. Manche von ihnen hatten eine graubraune Decke umgehängt. Jeder von ihnen hatte eine Nummer oder Buchstaben auf dem Rücken. Die waren auf den Jacken aufgemalt. Die Leute waren dürr, ausgemergelt, oft schwach zum Umfallen und viele von ihnen waren schon mehr tot als lebendig.

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Es sickerte durch, dass das KZ Dachau durch die SS geräumt worden war, weil die Amerikaner immer näher rückten. Mit großer Härte trieben die schwer bewaffneten SS-Männer den Zug ständig an – wohl weil sie selbst große Angst vor den Amerikaners hatten. Die Hungersnot und der Durst unter den Menschen waren groß und sie bettelten trotz der strengen Bewachung immer wieder nach etwas Ess- und Trinkbarem.

Da Brot und Milch schnell vergriffen war, kochten meine Mutter und andere Nachbarn immer wieder Kartoffeln in großen Dämpfern, in denen sonst eigentlich nur Futterkartoffeln für das Vieh gekocht wurde. Wir Kinder brachten sie in großen Schüsseln an den Straßenrand. Dieser Menschenzug war so lang, dass mehrere Tage lang, Tag und Nacht, das Klappern der Holzschuhe auf der Straße weithin zu hören war. Es war ein ganz eigenartiges Geräusch, das ich nie mehr vergessen werde.

Dies sind zusammengeführte Erinnerungen von Marianne Ziora und Veronika E. Winkler aus Höhenrain, die damals 10 und 13 Jahre alt waren. Diese Erinnerungen und das Photo sind enthalten in der Berger Dokumentation „Gegen das Vergessen“, herausgegeben von Karin Höh-Knüppel / Kulturverein Berg e.V. 1996

Am 28. April 1945 entschloss sich Frater Franz Kreis vom damaligen Jesuitenrefugium auf der Rottmannshöhe, nach seiner unehrenhaften Entlassung aus der Armee, aber noch im Besitz einer Oberleutnant-Uniform, zusammen mit Otto Pies, einem Pater, der selbst im KZ Dachau inhaftiert gewesen war, dem Todesmarsch durch Berg und Höhenrain auf Fahrrädern zu folgen. Sie stießen kurz hinter Wolfratshausen auf die Gefangenen, die dort unter der strengen Bewachung im Wald lagerten. Die beiden Jesuiten konnten Kontakt zu Häftlingen aufnehmen, was vor allem durch die Oberleutnant-Uniform von Franz Kreis gelingen konnte.

Nachdem sich die beiden couragierten Ordensbrüder ein Bild von der Lage gemacht hatten, kamen sie in der darauf folgenden Nacht wieder. Diesmal mit einem geliehenen Lastwagen. Sie hatten Lebensmittel und Kleider dabei, die sie unter den Gefangenen verteilten. 12 verletzte Häftlinge konnten sie zur Behandlung mitnehmen. Zwei Nächte später zogen sie wieder los, und es gelang ihnen, weitere 20 Gefangene zu befreien. Allerdings befanden sich selbst nach dem Einmarsch der Amerikaner noch Insassen in den Lagern, die nur freigelassen wurden, wenn sie abgeholt und versorgt werden konnten. Aus Dachau wurden deshalb weitere Gefangene geholt, die auf der Rottmannshöhe Zuflucht und Versorgung erhielten.

Dies erzählt Leo Fuchsenberger vom Verein Christlicher Pfadfinder (VCP) Berg – Stamm Franz Kreis

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Samstag, 7. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 7. Türchen

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Samstag, 7. Dezember 2013

Die Geschichte wieso Berg nicht Aufkirchen heißt

Die Gemeinde Berg würde heute nicht so heißen und so gestaltet sein, wie wir sie so lieben, hätten im Jahre 1974 zwei Höhenrainer Gemeinderäte nicht ihre Meinung geändert oder zwei Berger Bürger anders abgestimmt. Es war ein Verwaltungskrimi, er ist im Archiv von Berg nachzulesen und er geht so:

Am 27. Juli 1973 schreibt das Landratsamt an die Gemeinden Berg, Bachhausen, Höhenrain einen folgenreichen Brief. Eine Gebietsreform stehe an, in dessen Zug die Gemeinden Berg, Höhenrain und Bachhausen, sowie das unbewohnte, gemeindefreie Gebiet "Waldhäuser Gräben" (!) zusammengelegt werden sollen.

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Post vom Landratsamt: ihre Gemeinde wird verschwinden

Am längsten wehrte sich die Gemeinde Höhenrain. Ein Jahr später, am 22. Juli stimmt man dort im Gemeinderat ab. Der Antrag zur Zusammenlegung wird mit 7:5 Stimmen abgelehnt. 5 Ratsmitglieder verlassen unter Protest den Saal. 9 Tage später tagt trotz des Votums der gemeinsame Ausschuss der Gemeinden: In der Diskussion "bringt Herr Bürgermeister Monn, Gemeinde Höhenrain (Jacob, der Vater; Anm,. d. QUH) vor, daß er nochmals einen Wunschkatalog für die Gemeinde Höhenrain einreichen möchte. In einer zum Teil sehr lebhaften Diskussion wird hierfür kein Verständnis aufgebracht, da das Thema "besondere Wünsche" längst behandelt und abgeschlossen ist."

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"Besondere Wünsche" aus Höhenrain werden abgelehnt

Trotzdem wird im Gemeinderat von Höhenrain nach der Sommerpause am 2. September 1974 auf Antrag von Hans Diehl eine neue Abstimmung durchgeführt. 2 Gemeinderäte haben ihre Meinung geändert. Diesmal wird mit 7:5 Stimmen für die Aufhebung des Beschlusses gegen die Zusammenlegung der Gemeinden gestimmt. Der Weg zur Vereinigung war frei. Der Wunsch nach Höhenrainer Sonderregelungen bleibt bestehen: Höhenrainer Grundstücke sollten 4 Jahre lang bevorzugt nur an Höhenrainer vermietet oder veräußert werden. Man wünscht sich einen Gehweg an der Staatsstraße, sowie eine "Erweiterung der Straßenbeleuchtung um ca. 30 Lampen". Jacob Monn kann sich damit bedingt durchsetzen.

Aber es gab noch ein Problem. Die neue Gemeinde braucht einen Namen. Berg ist für "Berg". Bachhausen und Höhenrain sind für "Aufkirchen". Es kommt parallel zu Landtagswahl von 1974 am zur Bürgerbefragung. Knapper hätte das Ergebnis nicht ausfallen können: 1302 Bürger stimmen für den Namen "Berg" und 1298 - nur 4 weniger - für den neuen Namen "Aufkrischen".

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Die Bürger haben abgestimmt: 1302 für "Berg" - 1298 für "Aufkirchen"

Am 16. Dezember 1974 ging dann der offizielle "Bescheid" der Regierung von Oberbayern ein. Seit 1. Januar 1975 gilt: ""Die neue Gemeinde erhält den Namen 'B e r g'":

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Zur Begründung wurde allerdings nicht nur das Abstimmungsverhalten der Berger Bürger angeführt: "Der Name einer Gemeinde soll auf deren Verwaltungssitz hinweisen. (…) Auch ist der Name Berg durch das dortige Schloß und das Schicksal König Ludwigs II. ins Bewusstsein breitester Schichten auch außerhalb von Bayerns eingegangen. Bei der Anhörung zum Namen der zukünftigen Gemeinde haben sich die Bürger mit 4 Stimmen Mehrheit für den Namen Berg (Berg 1302 Stimmen, Aufkrischen 1298 Stimmen) ausgesprochen. Der Gemeinderat Berg befürwortet den Namen Berg, während die Gemeinderäte Bachhausen und Höhenrain den Namen Aufkirchen befürworten. Das Bayerische Hauptstaatsarchiv hat sich im Hinblick darauf, daß der Gemeindeteil Berg größer als der Gemeindeteil Aufkirchen ist, und Sitz der Verwaltung werden soll, für den Namen Berg ausgesprochen. Auch ist Berg der bekanntere Ort. Auch ist in den Quellen (…) Berg schon wesentlich früher erwähnt als Aufkirchen (…). Berg (locus Perle, locus ad Perle) wird schon im Jahre 822 erstmals genannt (…). Aufkirchen namentlich erstmals gegen Ende des 10. Jahrhunderts. (…) Dem Wunsch der Gemeinderäte Bachhausens und Höhenrain konnte daher nicht entsprochen werden."

Aus heutiger Sicht ist besonders folgenreich, dass Berg in Zuge der Gemeindereform auch das bis dahin "gemeindefreie" Gebiet "Waldhäuser Gräben" zugesprochen kam, das heute für Groß-Diskussionen sorgt.

Da sage noch einer, Aktenstudium sei langweilig.

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Freitag, 6. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 6. Türchen

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Freitag, 6. Dezember 2013

Die Geschichte von den Bademänteln der Nationalelf

Dass der Inhaber des Hotels Schloss Berg, Erich Hirt, ein begeisterter Spieler und Anhänger des Fußballsports im Allgemeinen und des MTV Berg im Besonderen ist, ist kein Geheimnis.

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Erich Hirt (unten Mitte) als Oberbayerischer Meister nach dem legendären Sieg 2010 über den FC Bayern München (aber das ist eine andere Geschichte; sie steht hier: https://quh.twoday.net/stories/finale-grandioser-sieg-des-mtv-berg-gegen-den-fc-bayern/)

Und so ist es auch kein Wunder, dass der fußballaffine Hotelier nach telefonischer Anfrage seitens des DFB höchstpersönlich zum Flughafen gefahren ist, um Erich Ribbeck, den damaligen Teamchef des DFB, für eine Begutachtungstour seines Hotels abzuholen. Vor dem wichtigen Qualifikationsspiel für die EM 2000 gegen die Türkei (das Hinspiel hatte man 0:1 verloren) wollte man sich besonders lange (5 Tage), intensiv und ungestört vorbereiten. Ribeck hatte während seiner Trainerzeit beim FC Bayern selbst am Starnberger See gewohnt.

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Selbst lange ein "Berger": der damals bereits 38-jährige Libero und Fußball-Dino "Loddar" auf dem Weg zum Training

Nachdem die Delegation zunächst den Starnberger Fußballplatz besichtigt und als Trainingsplatz für gut befunden hatte (der heimischer Lohacker war und ist leider nicht ganz nationalmannschaftswürdig), ging es ins Hotel nach Berg. Auch das behagte.

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Scholli vor dem Schlosshotel (schoß später während der EM das einzige (!) Tor für Deutschland)

Der Marstall schien geeignet für den täglichen Lagebericht vor den Medien. Jens Lehmann konnte es nicht fassen, dass er wieder nicht ins Tor durfte (und kam später trotzdem zurück nach Berg). Schließlich zog die deutsche Elf gut eine Woche vor dem EM Qualifikationsspiel gegen die Türkei im Münchner Olympiastadion am 09.10.99 ins Hotel Schloss Berg ein und sich damit vor der Welt zurück. Es war das alles entscheidende Spiel um den Gruppensieg. Deutschland brauchte ein Unentschieden -

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Damals noch kein Berger: Oliver Bierhoff schon damals um Kontakt bemüht

Die Partie ging 0:0 aus. - Deutschland hatte sich knapp qualifiziert. Um sich von den Strapazen zu erholen, nutzten die Spieler natürlich den Wellnessbereich des exklusiv für eine Woche angemieteten Hotels. Zu den Anforderungen des DFB gehörten zu diesem Zweck auch flauschige Bademäntel für die Spieler, die extra angeschafft wurden.

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Alte Herren allenthalben: DFB-Präsident Aegidius Braun (rechts)

Nach dem Aufenthalt der Fußballmannschaft wurden in der Hotelhalle Erinnerungsfotos aufgehängt. Die Bademäntel wurden gewaschen, verpackt und in der Wäschekammer verstaut. Dort blieben sie, … bis sie im Jahr 2009 bei einer Aufräumaktion wiederentdeckt und auf Grund ihres nahezu neuwertigen Zustandes erneut ihrer ursprünglichen Funktion zugeführt wurden. Seitdem können sich Gäste des Hotels Schloss Berg während ihres Aufenthaltes einen original Nationalmannschafts-Bademantel ausleihen, ohne allerdings dessen Vergangenheit oder berühmten "Vorbesitzer" zu kennen.

Aber vielleicht verspürt der eine oder andere ein Gefühl von Unbesiegbarkeit, Ehrgeiz und Disziplin, wenn er sich den einstigen Bademantel des Titanen überstreift. - Obwohl: die EM in Belgien und Holland 2000 wurde für die deutsche Nationalmannschaft zum Desaster. Nach einem schwachen Unentschieden gegen Rumänien verlor man gegen England 0:1 und gegen Portugal 0:3 und schied als Gruppenletzter sieblos aus. Frankreich wurde Europameister. Erich Ribeck trat mit der schlechtesten Bilanz aller deutschen Nationaltrainer anschließend zurück, die Position des Liberos wurde ebenso abgeschafft. Oliver Bierhoff und Jens Lehmann aber waren auf den Geschmack gekommen und zogen später nach Berg.

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