Der QUH-Adventskalender: Das 5. Türchen
quh - 2013/12/05 00:03







Im Nachhinein sollte das Motto der Ausstellung im Berger Rathaus reichlich makaber erscheinen: "Menschen sterben, Geschlechter vergehen - ein Dorf bleibt." - Bürgermeister Ücker wird am 27. Juni 1994 die Ausstellung zum 100. Geburtstag im Berger Rathaus im Rathaus eröffnen. Seit 16 Jahren, seit 1978 war Josef Ücker bereits im Amt und hatte mit dem örtlichen CSU-Vorsitzenden oder der Leiterin der Volksschule manch heftigen Kampf ausgefochten.
Herr Ücker saß neben mir, er hatte zwei in steiler Sütterlin beschriebene Zettel mit den Berger Terminen für Ausstellung, Festzelt und Lesungen vor sich. Die Tinte verlief, denn schwere Schweißtropfen rannen von seiner Stirn ins Manuskript. Er hat den Tag vor Grafs Todesdatum im Jahr 1967 nicht überlebt.
Kurz nach Beginn seiner Rede brach Josef Ücker am Stehtisch zusammen. Die Rufe im Saal nach einem Arzt waren umsonst. Die Höhenrainer "First Responder", die man heute per Handy rufen würde, gab es noch nicht. Dr. Theobald, der nach über 30 Minuten als erster Arzt im Rathaus eintraf, versuchte Josef Ücker zu reanimieren. Leider war es hierfür zu spät. Bürgermeister Ücker starb am Ort seines Schaffens an Herzversagen. Oskar Maria Graf hätte womöglich eine große Geschichte aus diesem Stoff gemacht.



Was mir von dem Telefonat mit Detlef in Erinnerung blieb, war vor allem seine Hartnäckigkeit, mir nicht zu glauben. Obwohl ich öfter gesagt habe, dass ich Oliver Bierhoff bin, antwortete er immer: "Jetzt sag schon, wer bist du." Erst als ich damit drohte, dass seine Mannschaft keine Trikots erhalten würde, wurde er ernster und dann auch sehr umgänglich und freundlich. Was sonst auch bei solchen Aktionen natürlich immer kommt, ist, dass eine gute Tat mehrere Folgen lässt. Es reichte also nicht nur, die Trikots zu versenden, sondern ich sollte sie natürlich dann auch selber übergeben, was ich dann aber auch gerne gemachte habe. Insofern war dies mein erster und sehr netter Kontakt mit dem MTV Berg, der bis heute immer noch so besteht. Auch für mich ist das ja mitterweile eine witzige Geschichte zum Weitererzählen.