Gemeinderat-News

Dienstag, 8. Mai 2007

Brennstellen und Brandherde. Oder: Von der Empfindlichkeit des Nachtfalterauges

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Ruby Tuesday, die neueste - zu Beginn der heutigen Gemeinderatssitzung wie
jedesmal das bunte Allerlei.
Die wesentlichsten Punkte:
- Wie der Presse bereits zu entnehmen war, wurden die vergifteten Bäume in der Seestraße nachgepflanzt.
Herr Jäger nörgelte ein wenig, Herr Monn gab zu, der Alleecharakter sei zwar leider nicht wieder hergestellt worden, ansonsten würden die Abmessungen jedoch stimmen.
- Herr Brunnhuber monierte, die neuen Ortsschilder in Sibichhausen stellten eine Verschlechterung dar, da dort nun schneller als zuvor gefahren werde.
((Erst Jäger, dann Brunnhuber - heute vielleicht die Nacht der Schnurrbärte? Herr März??))
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Prompt kam aber die Antwort von Herrn Monn ((doch nicht - trägt
keinen Bart)): Die Lösung sei in der Tat unglücklich, da es sich aber um
eine Staatsstraße handle, habe die Gemeinde kein Mitspracherecht. Es würden jedoch bereits Unterschriften gesammelt. Auf Wunsch des Gemeinderats wird nun noch einmal nachgehakt.
- Herr Jäger wollte noch wissen, ob wegen des Funkturms "etwas fürs
Ökokonto" drin sei. Die Verwaltung informierte, dass Ausgleichsmaßnahmen beim Landratsamt noch festgelegt würden - und gleich darauf entspann sich ein lustiger Wortwechsel:
Jäger: "Aber das sind doch potente Firmen, fällt da für uns nichts ab?"
Monn: "Herr Jäger, hier geht es um die Natur, nicht um den Geldbeutel!"
:-)

Im Anschluss wurden die Wahlleiter für die Kommunalwahl 2008 festgelegt:
Wahlleiter ist Herr Monn, Vertreter ist Herr Reil.

Und dann ging es um die "Empfindlichkeit des Nachtfalterauges". Die vielen angereisten MTV-Trainer, Fans und Verantwortlichen lauschten aufmerksam, wie zwei Vertreter von eon den Einsatz von Energiesparleuchten für die Straßenbeleuchtung propagierten.
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Durch die gelben Natriumdampflampen würden nicht nur "nachtaktive Insekten geschont", nein, auch der Mensch, sprich die Gemeinde, spare Energie. Es gebe insgesamt 690 "Brennstellen" in der Gemeinde Berg, 84 seien bereits energiesparende Natriumdampflampen, die 141 weiß leuchtenden Quecksilberdampflampen könnten umgerüstet werden. Die
Finanzierung könne ganz patent über das von eon angebotene sogenannte "Contracting" abgewickelt werden. Der Rat musste in diesem Augenblick eigentlich nur weitergehendes Interesse beschließen - es gab die wildesten Wortmeldungen, die Herr Monn auf den Punkt brachte: "Wir müssen entscheiden, was uns wichtiger ist - ein einheitliches Ortsbild oder die Energieeinsparung."
Klar, das Ergebnis war einstimmig, man lässt sich ein Konzept vorlegen. Herr Brunnhuber bat noch darum, im Zuge dessen gleich prüfen zu lassen, ob man nicht die Beleuchtung des Schulparkplatzes nachts abschalten könne. Die Nachtfalter würden sich freuen!

Dann kam der Grund für das große Publikumsinteresse: die Vorstellung der Planung des neuen Geländes für den MTV Berg. Der Planer führte aus, dass der Rasentrainingsplatz im Landschaftsschutzgebiet liege, erste Voraussetzung sei also die Befreiung aus der Verordnung. Der 60 x 90 m große Trainingsplatz für die Fußballer müsse geländeverträglich gestaltet sowie funktional sein - durch eine leichte Absenkung und eine großzügige
Eingrünung wäre das gewährleistet. Bogenschießen sei sowieso eine
"landschaftverträgliche Angelegenheit" und damit unkompliziert, was das
Gelände betrifft. Die Längsseite des geplanten Fußballplatzes liegt entlang
der Straße, nach Norden und zur Straße hin käme ein 6 Meter hoher
Ballfangzaun, der durch hohe Bäume und Sträucher verdeckt werden soll. Das war zentrale Bedingung der Unteren Naturschutzbehörde. Zusätzlich geplant sind zunächst 25 Stellplätze, 6 Flutlichtmasten, ein "Bauraum" (Container? Halle? - immerhin 1100qm). Die Gemeinderäte fanden die Sache an sich alle gut, trotzdem gab es viel Genickel und Genackel und Nachfragen (Drainage, Rigolen, Kosten, Bandenwerbung, Waldbauern, Lohacker als Hauptspielfeld, Wasserrückhaltesystem, freien Blick auf Aufkirchen, zu kleiner Parkplatz etc. etc.), bis Herr Monn vehement wurde: "Der MTV will jetzt einen Trainingsplatz, und zwar zeitnah, nicht erst in fünf Jahren. Ziel ist eine schnelle Genehmigung ohne Bebauungsplan." So ist es!!! Wenn die Genehmigung erst da sei,
könne nächstes Jahr mit dem Bau begonnen werden. Die Planung stellt sicher, dass nichts "verbaut" wird - es sind also alle Möglichkeiten für etwaige Erweiterungen in der Zukunft offen. Einige Gemeinderäte fragten nach Kunstrasen - im Zeichen des Klimawandels eine in Erwägung zu ziehende, allerdings kostspieligere Alternative. Eine Genehmigung wäre denkbar, meinte der Planer.
Herr Hlavaty durfte als MTV-Vorsitzender nicht mit abstimmen, Herr März
enthielt sich ebenfalls, alle anderen nahmen den Vorschlag der Verwaltung
einstimmig an: "Der Gemeinderat billigt die Planung und erklärt sich bereit, die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der Maßnahme zu schaffen."

Und dann - Gemeinheit! - wurde TOP 8 vorgezogen, weil Herr Adldinger im
Publikum saß und wartete - hätte man nicht auch spontan TOP 5 vorziehen
können? Dann wüssten die MTVler allerdings nicht so viel über die
Empfindlichkeit des Nachtfalterauges. Und weil die QUH immer mault (wir sind ja Wiederkäuer): Könnte man nächstes Mal das Ramadama nicht auf einen Termin kurz NACH der Freinacht legen statt kurz davor?

Dienstag, 17. April 2007

Her mit Knut! Oder: Stallgebäude zu Tierpensionen!

nullEs gibt Abende, da fragt man sich, ob es nichts Schöneres gibt, als sich beim schönsten Frühlingswetter (15 Grad zur Nacht) und sternenklarem Himmel im Gemeinderat bei offenen Fenstern den Kopf über die manchmal banalen Fragen in der Gemeinde zermartern zu müssen.
Immerhin 14 Gemeinderäte kamen trotzdem ihrer Pflicht nach. Es fehlten: Eisenhut, Schmid (beide schon wieder), Pfisterer, Reiser (beide Bürgergemeinschaft), Brunnhuber, Nowak (alle natürlich entschuldigt). Die anderen haben kräftig Geld ausgegeben: 218.000 € für Fluchtwege im Kindergarten Höhenrain (die wollte die Brandaufsicht). 62.000 € für die Entwässerung am Heimrathof (das will die Physik) und knapp 130.000 € für ein Feuerwehrauto (das wollte die Feuerwehr Allmannshausen). Alles längst entschiedene Projekte, mit denen schnell mal gut 400.000 € ausgegeben werden mussten.
Dann die Bauanträge, die sich diesmal nahe an der Realsatire bewegten. Provinz pur: Ein Unterstand für automatische Pferdefütterung wurde ebenso genehmigt wie die Umwandlung eines Stallgebäudes in eine Tierpension ("Nein, keine Pferde!"), der O2- Mobilfunkmast im Walde ("49 Meter") und der Innenumbau der Argirov-Klinik. Streitberger: "Wieso liegt das überhaupt auf unserem Tisch?" - Bürgermeister: "Gute Frage!"
Überhaupt der Bürgermeister: Inzwischen steigt er in seiner zweiten Amtsperiode zu geradezu buddhistischer Abgeklärtheit auf. Nicht nur, dass er der QUH zwischenzeitlich launig verriet, dass er immer dieses QUH-Blog liest, weil er hofft, als 6000. Besucher endlich auch ein QUH-T-Shirt zu gewinnen (es fehlen nur noch 185 Klicks!). Nein, auch während dieser besonders langweiligen Sitzung war unser Bürgermeister stets gut gelaunt, wagte als einziger hin und wieder einen Witz und schrieb während der Sitzung sogar heimlich eine SMS. Lässig!

Preisfrage: Was wird der Bürgermeister an wen geschrieben haben? Vorschläge bitte als Kommentar hier!

(Foto: Zoo Berlin)

Mittwoch, 28. März 2007

Der Dienstagsreport...

... die wichtigsten Punkte diesmal von unserer Korrespondentin Sissi:

Der Gemeindebus ist endlich da! Der nagelneue VW Multivan T5 steht absofort Vereinen zur Verfügung und wird auch als Dienstfahrzeug der Gemeinde genutzt. Anträge zur Nutzung bitte an die Gemeinde stellen!

Die Montessorischule wird jetzt vernünftig erschlossen: die Bauarbeiten für die Überquerungshilfe für den Laurentiweg wurden vergeben (Kostenpunkt: knapp unter 90.000 €).
Später in der Sitzung fragte Andy Hlavaty (CSU) nach dem derzeitigen Stand der Bauarbeiten an der Montessorischule. Offenbar wurden der Gemeinde dieser Tage unterschriftsreife Verträge vorgelegt, die jedoch erst geprüft werden müssen. Nach den Osterferien wollen sich alle Gemeinderäte mit Herrn Gmell und dem Vorstand des Montessori-Vereins zusammensetzen. Es tut sich also was - wir hoffen das Beste.

Außerdem wurde nun das TSW-Fahrzeug für die Feuerwehr Allmannshausen bestellt - es ist das Fahrzeug, das kurz vor der Bürgermeisterwahl noch genehmigt wurde. Offenbar gab es 10 Anfragen von Seiten der Gemeinde, 4 Angebote gingen daraufhin ein, 3 wurden wiederum von der Vergabestelle nicht gewertet, und das einzig akzeptable Angebot kam von Mercedes Benz (46.950€ für das Fahrgestell, ohne Aufbauten etc.).

Interessanterweise fragte keiner nach, warum lediglich ein einziges Angebot gewertet werden konnte.

Gab es wirklich keine Alternativen, liebe Fachleute? Bzw. war die Ausschreibung so formuliert, dass es nur ein Fabrikat werden konnte?

Werner Streitberger (SPD), Vorsitzender des Festausschusses für die 1200-Jahr-Feier Höhenrain am 12.-15. Juli, stellte das geplante Programm und das Logo für die Feierlichkeiten vor. Näheres im Internet.

Danach das übliche Bauprogramm - Flächen, Bäume, Löschwasser.

Noch ein Termin: 28.4. Ramadama in der Gemeinde Berg!

Und: Frau Keilitz (CSU) hatte Geburtstag - die QUH gratuliert nachträglich!

Donnerstag, 15. März 2007

"Spannend wird es erst mit den Bilanzkennzahlen!"

Heute Hardcore: Die zweite Sitzung innerhalb einer Woche. Eine anstrengende obendrein. Zahlen und Bilanzen. Vielleicht fehlen deshalb so viele Gemeinderäte: Am Anfang ist man nur zu neunt (von 20), sodass gar jemand etwas von "Beschlussunfähigkeit" murmelt. Drei kamen zu spät, so war man immerhin zu zwölft. Von der Bürgergemeinschaft fehlten 75 % , von der CSU 60%. Von der SPD 33% und von der EUW 20%. Nur die drei "Kleinen" waren vollständig vertreten. Es ging ja nur um den Haushalt 2007.

Wo plant die Gemeinde in diesem Jahr noch zu investieren? Hauptsächlich in Kanalbauarbeiten. Herr Wacker kommentierte das in alter Form: "So vui Goid für so a bisserl Tagwasser?". Darüber hinaus ist der größte Etatposten der Ankauf eines Grundstückes für das "Betreute Wohnen" in Berg Nord (600.000 €). Ein großes, gutes und wichtiges Projekt! Auch das eine oder andere Feuerwehrauto (Allmannshausen ist dran) will man sich wieder leisten: Macht ca. 265.000€.

Dagegen ist der Rest Kleinvieh. Ein Gehsteig hier und da. Für den Fußballplatz des MTV rechnet man 15.000€ für Planung und Sanierung, der FSV Höhenrain benötigt immerhin noch 6.300€. Die Einrichtung des neuen Trauzimmers kommt auf 35.000€. Auch an die Folgekosten wird gedacht: Für die Kinderspielplätze, auf denen der Nachwuchs der frisch getrauten Paare sich vergnügen kann, will man 18.000€ investieren.

Visionen? Ideen? - Fehlanzeige!

Bürgermeister Monn enthüllte dafür seine anarchistische Ader und erzählte von seinem wilden Leben auf den Straßen der Gemeinde. Er sei heute mit Absicht zu schnell durch die Radarfalle gefahren und habe dabei in die Kamera gewunken. Wusste er doch, dass sich die neue Kommunale Verkehrsüberwachung, für die der alte Gemeindediener Michel Braun verantwortlich ist, noch in der Testphase befindet.

Dienstag, 13. März 2007

Obdachlose im Gemeinderat

Mit einer gewissen Spannung hatte man dieser Gemeinderatssitzung entgegen gesehen: Wie würde sich die überparteiliche Genz-Fraktion (Eisenhut-CSU, Schmid-ÜWG, Haseneder-EUW) bei ihrem ersten offiziellen Auftritt seit dem Bekanntwerden ihrer eigenartigen Unterschriftenaktion "Pro-Mörserturm" verhalten? ... Nun: Die Genz-Fraktion zog geschlossen den Schwanz ein und traute sich nicht, im Gemeinderat zu erscheinen. Sozusagen ein temporärer Rücktritt von den Pflichten eines Gemeinderats. Es wäre zu überlegen, ob jemand, der durch Nicht-Erscheinen den Eindruck erweckt, sich aus der Verantwortung für sein kritikwürdiges Verhalten zu stehlen, nicht überhaupt zurücktreten sollte.

Sorgen um das Dach über dem Kopf müßten die drei sich jedenfalls nicht machen. Denn die Gemeinde sorgt sich um ihre Obdachlosen. Sie waren das beherrschende Thema der Gemeinderatssitzung. Die Obdachlosen brauchen nämlich absurderweise ein neues Haus. Die Frage lautet, ob es diesmal ein richtiges Haus werden soll oder ob ein paar neue Container reichen. Die Verwaltung favorisiert ein Haus, weil das länger stehen würde, billiger käme auf jeden Fall (zumindest kurzfristig) eine erneute Containerlösung (wie sie ja auch schon für die Gästeumkleide der MTV-Fußballer jahrelang praktiziert wird). Problem: Während der Bauzeit müßten die Obdachlosen (derzeit sind es nur 4) anderweitig untergebracht werden. Das Thema wurde vertagt. Aber man neigt zu den Containern.

Insgesamt fehlte der Verwaltung ohne Michel Braun noch etwas die gewohnte Gelassenheit. BM Monn mußte öfters flüsternd eingreifen. Für die Gemeinderäte gab es folgende Haltungsnoten:

QUH vergibt Haltungsnoten für Gemeinderäte

Die Noten für politische Haltung. Die Haltungsnoten entsprechen den Schulnoten. Bei keiner Wortmeldung gehen wir, weil wir an das Gute glauben, davon aus, dass sich die Gemeinderäte stumm mit dem Thema beschäftigen. In diesem Fall vergeben wir für "noch ausreichende" Mitarbeit (Note 4-). Politische Meinungen spielen keine Rolle.

EUW (Durchschnitt 3,5)
Wacker - erfahren und kundig, weniger witzig als sonst. (Note 2).
Birndorfer - raunzte bei seiner einzigen Wortmeldung die Verwaltung an, weil sie bei einem Bauantrag nicht sofort die richtige Folie parat hatte, wurde dafür sogar vom Parteigenossen Bürgermeister gerügt (Note 5-).
Nowak - einzige Frage unserer "dritten" Bürgermeisterin war die an Kollegen Birndorfer, ob er heute schlecht gelaunt sei, eine persönliche Note immerhin (Note 3-).
Reichart - keine Wortmeldung (Note 4-)
Haseneder - fehlte "genzlich"

CSU (Durchschnitt 4,3)
Die Partei bot ohne ihre Leitfiguren Hlavaty (entschuldigt) & Eisenhut ("genzliches" Fehlen) kein überzeugendes Bild.
Gastl-Pischetsrieder - stimmte einmal mit, obwohl er verwandschaftlich befangen war (Note 5)
Keilitz, ohne Wortmeldung (Note 4-)
Wammetsberger (Note 4)

Bürgergemeinschaft (Durchschnitt 2,5)
Steigenberger - exakt, kundig und intelligent, zusammen mit Jäger die meisten Wortmeldungen (Note 2+).
Pfisterer - sympathisch grundbayrischer Tonfall, leider nur 1 Wortmeldung, (Note 3+)
Reiser - immer auf der Höhe der Diskussion (Note 2)
März - 1 Wortmeldung (Note 3)

SPD (Durchschnitt 3,3)
Streitberger - sehr aufmerksam seine Frage, ob es nicht einen Kompromiss zwischen Container und Massivhaus gäbe, nämlich ein Fertighaus. Allein die verblüfften Gesichter der Verwaltung rechtfertigen (Note 2).
Brunnhuber - kam zu spät, sagte nichts, amtsmüde? (Note 4-)
Galloth - ruhig wie so oft (Note 4)

ÜWG (keine Wertung)
Schmid - fehlte "genzlich".

Grüne (2)
Jäger - war der einzige, der eigene Anträge einbrachte und damit aktiv gestaltet. Jeder ahnt, was er sagen wird, arbeitet aber fleißig mit (Note 2+)

FDP (3)
Sokolowski - erkannte, dass ein Dach anders als von der Verwaltung behauptet höher war als ein anderes, trotzdem wirkungslos (Note 3).

Mittwoch, 28. Februar 2007

Parkplatznot vor der Gemeinde - GR-Sitzung vom 27.2.2007

Grosses Thema - grosser Andrang und damit Parkplatznot vor der Gemeinde. Rund 30-40 Mitglieder der MTV-Turnabteilung drängten sich im Sitzungssaal der Gemeinde - es stand als Punkt 6 der Tagesordnung die Entscheidung über den Bau einer "Kleinstturnhalle" oder "besseren Gymnastiksaals" für die Turner des MTV auf der Tagesordnung. Ob des grossen Andrangs wurde der Punkt pragmatisch vorgezogen um wieder Sitzplätze für die anderen Zuhörer zu schaffen.
Die Fakten: auf dem Grundstück des MTV-Berg am Huberfeld soll - auf Antrag der Turnabteilung - neben eines Trainingsplatzes für die Fussballer und einem Gelände für die Bogenschützen - auch eine 15x15 Meter grosse Turn- und Mehrzweckhalle gebaut werden. Baukosten knapp 600.000 € - hiervon würde der MTV ca. 250.000 € aus der "Genz-Million" zuschiessen - der Rest wäre von der Gemeinde zu tragen. Mit den Kosten für Erschliessung, Parkplätze, Grünanlagen, Zufahrt etc. ist von Baukosten von insgesamt etwa einer Million Euro auszugehen.

Momentan verteilen sich die Trainingszeiten der etwa 600 Turnerinnen und Turner auf mehrere Hallen in der Gemeinde u.a. in der Grundschule Aufkirchen, in der Rottmanshöhe und im Kindergarten in Aufkirchen. Eine schwierige Situation, da die Turner hierdurch auf den guten Willen der Besitzer und die "Öffnungszeiten" der externen Hallen angewiesen sind.

Der Gemeinderat äusserte grosses Verständnis für die Belange des MTV und sieht grundsätzlich dem Bedarf, möchte jedoch den Fortgang des Baus der geplanten 3-fach Turnhalle im Biberkor abwarten - hiervon wärde ein Teil dann auch für die Turnabteilung nutzbar. Auch hält der Gemeinderat die mit 15x15 Metern sehr kleine Halle für den falschen Weg - weil diese mittelfristig den Bedürfnisse nicht gerecht werden kann (siehe Bezeichnungen für die Halle aus den Reihen des Gemeinderates oben).
Auch äußerte der Bürgermeister sich bezüglich der Planung am Huberfeld zweideutig: "Vielleicht sind wir, was die Planung am Huberfeld betrifft schon weiter als sie alle meinen." In jedem Fall möchte der Gemeinderat einen abgestimmten Antrag des gesamten MTV abwarten und im Dialog eine Lösung, die für alle Belange des Vereins tragbar sei und lehnte daher den Antrag mit einer Gegenstimme ab. Bei einer weiteren Verzögerung der Planungen in Biberkor sollen andere Optionen diskutiert werden.

Weitere Punkte betrafen die Erneuerung diverser Brücken über den Lüßbach insbesondere in Manthal und in Martinsholzen - hier wird es einen Ortstermin geben um die optimale Lösung zu finden.
Diverse Bauanträge wurden - sehr pragmatisch und sachkundig von der Bauverwaltung vorgetragen - genehmigt bzw. abgelehnt. Alles insgesamt mit sehr viel Augenmass.
Diverse Anträge für Strassenänderungen und Anpassungen von Bebauungsplänen - Tagesgeschäft für Gemeinderäte zu später Stunde...

Mittwoch, 14. Februar 2007

Büttenreden aus dem Gemeinderat...

Und schon wieder sind 14 Tage vorüber. Die gestrige Sitzung des Berger Gemeinderates ähnelte einer vergnüglichen Faschingssitzung. Der Bürgermeister riss so hier und da ein Witzchen. Aber was wirklich Prickelndes hatte der Rat nicht zu bieten. Zumindest nicht während der öffentlichen Sitzung. Buffetaufbauten vor dem Sitzungssaal wiesen eher auf Prickelndes nach der Sitzung hin. Die beiden QUH-Abgesandten Sisi und Ute wollten die Sitzung gestern gar nicht verlassen, so tief waren sie in Entschlüsselungsdiskussionen „was bedeutet jetzt 33 und was 34?“ vertieft. Hatte sich der Gemeinderat einen neuen Geheimcode zugelegt? Nein es handelt sich wohl um Baurecht-Paragraphen nach denen ein frisch eingereichter Bauantrag zu bewerten sei…. Aber da wurden wir zum wiederholten Mal aufgefordert, den Saal zu verlassen!

Vorher ging es noch um einen Funkmasten der Telekom, der nicht auf dem Gebäude der alten Post in Berg, sondern im Berger Holz aufgestellt werden soll. Es ging um 4,50 Meter Entsiedelung in Farchach, natürlich erst nach vorheriger Ortsbegehung, in diesem Fall nicht mit dem gesamten Gemeinderat, sondern nur von Herrn GR Jäger und Bürgermeister Monn zu bewältigen! Das war wohl ein Witzchen des Herr Bürgermeisters. Es ging um Entlastung der Haushalte 2001 und 2002 und gaaaaanz lange um viele kleine Entscheidungen zum Bebauungsplan der neuen Höhenrainer Dorfmitte.

Ach ja ein interessantes Projekt stand noch auf der Sitzungsordnung: die Renaturierung des Lüßbaches im Manthal. Das kleine Flüsslein soll dort in Zukunft über ein von der Gemeinde neu erworbenes Grundstück naturnah mäandrieren. Dazu will die beauftragte Firma dem Gewässer ein dynamisches Bett für rund 30.000 € bauen. Eine Maßnahme, die auf das Ökokonto (whatthefuckisthat?) der Gemeinde eingebucht werden soll, aber hochwassertechnisch wenig Auswirkung haben wird.

Das war keine Büttenrede! In diesem Sinn fröhliche Faschingstage.

Mittwoch, 31. Januar 2007

Die AGRO berichtet ...

in lockerer 14-tägiger Folge von den amüsanten öffentlichen Gemeinderatssitzungen der Gemeinde Berg. Immer wieder erstaunlich: politische Strategien finden gerade einmal 15 Minuten Gehör, über Nussbäume, Dachknicke oder Mauerhöhe unterhält man sich da schon viel lieber. Kein Wunder, dass die Gemeinderäte da im Laufe der Sitzung deutliche Ermüdungserscheinungen zeigen und ein Projekt wie die Guantanamo-Verzäunung des Gymnasiums Kempfenhausen ohne weitere Rückfrage durchwinken. Geplant ist, den alten Maschendrahtzaum durch eine 1,83 Meter hohe Gitterverzäunung zu ersetzten. Die Frage, ob es nicht einfach ein neuer Maschendrahtzaun getan hätte, ganz zu Schweigen von der Wirkung auf die Nachbarn und Spaziergänger stellt sich gar nicht erst. Wenn wundert da, wenn andere Gemeindebürger auch auf die Idee kommen sich hinter 1,80 hohen Toren zu verschanzen anstatt die üblichen 1,30 Meter-Variante zu wählen.

Wirklich wichtig: die Kinderbetreuung in der Gemeinde Berg. Es geht darum, ein sinnvolles Konzept für die optimale Betreuung unserer Kinder auf die Beine zu stellen. Der Gesetzgeber gibt einen Rahmen bis 2010 vor. Dazu liegt ein Vorschlag des BRK auf dem Tisch. Der sieht vor, die seit Jahren überfällige Krippe nun endlich per September 2007 zu realisieren. Vorgeschaltet sind allerdings noch Baumaßnahmen im Kiga Höhenrain. Dasselbe gilt für die dringend benötigten Hortplätze. Der Hort in Aufkirchen soll von 32 Plätzen auf 50 Plätze aufgestockt werden. Dazu wurde u.a. die Errichtung eines neuen Gebäudes auf dem Grundstück der alten Schule diskutiert. Die QUH fragt sich, warum nicht der momentan sowieso wegen Baufälligkeit geschlossene und dringend sanierungsbedürftige Pfarrsaal für eine Hortnutzung in Betracht gezogen wird. So könnten auch die verschiedenen Träger in ein ganzheitliches Konzept eingebunden werden. Eine Betreuung der Kinder in der Schule selbst ist aufgrund des erhöhten Lärmpegels wohl weniger ratsam. Weitere Entlastung für die stark nachgefragten Hortplätze könnte folgende Strategie bringen: Die Erstklässler werden nach wie vor in ihren jeweiligen Kindergärten betreut. Der Hort konzentriert sich auf die Zweit- bis Viertklässler. Hier ist zwar dringend Handlungsbedarf, aber eben auch noch viel Diskussionsbedarf, um eine wegweisende, langfristigen und v.a. den Kinder gerecht werdende Lösung zu finden. Einen Trost haben wir: Wenn es dann um die entsprechenden Baupläne geht, werden die Kinder vielleicht doch ein wenig mehr Gehör als nur 15 Minuten erhalten.

So wie lang und ausführlich über die städtebaulichen Auswirkungen und betriebswirtschaftliche Notwendigkeit der Austockung eines Durchgangs zu einem neuen Gebäudes auf dem Gelände der Agirov-Klinik diskutiert wurde, um schließlich zu beschließen, dass alles beim Alten bleibt. Nur die Veränderungssperre wurde gleich noch um ein Jahr verlängert. Einzig Gemeinderat Eisenhut wies daraufhin, dass die lang diskutierte Veränderung von öffentlich einsehbaren Seiten nicht wirklich ins Gewicht fällt.

Auf der Tagesordnung stand weiter die langsam Gestalt annehmende Bebauung der Berger Dorfmitte. Hier ist man sich einig, streng auf den Ortsbildcharakter zu achten. Der scheint wesentlich mit glänzenden, glasierten oder doch nicht glasierten, schwarzen oder vielleicht nun doch lieber roten Dachziegeln zusammenzuhängen. Und natürlich gehört als Dachform das traditionelle Satteldach festgeschrieben. Für einen Teil des dreigeteilten Grundstückes wurde dann ein Einfamilienhaus mit Flachdach-Garage genehmigt!

Soweit zum öffentlich Teil der Gemeinderatsitzung.

Dienstag, 16. Januar 2007

Die AGRO-QUH bei der Arbeit ...

Weiterhin nimmt die QUH ihre 20.8% Wähler bei der Bürgermeisterwahl ernst. Sie besucht und kommentiert als AGRO (Außer-Gemeinde-Rätliche-Opposition) fleißig die Gemeinderatssitzungen. In einem Satz: Über das Jahr fiel viel Kleinvieh an und der beste Witz kam diesmal von Andi Hlavaty (CSU).
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Der geplante Rathaus-Ausbau.

Highlight der Sitzung war die vierte Garage, die in Berg am Kapellenweg (Richtung "Am Nagelfluh") bei den überdimensionierten Neubauten von einer Wohnungsbaugesellschaft erichtet wurde. 2 Garagen waren genehmigt, eine 3. beantragt, aber nicht genehmigt. 4 wurden schließlich gebaut (vgl. unseren Bericht unten vom 12.12.). Nach einer Ortsbesichtigung überwiegt im Gemeinderat durchaus die richtige Einsicht, dass man es an dieser Stelle zu einer städtebaulichen "Fehlentwicklung" (Steigenberger) hat kommen lassen. Zu spät!

Genehmigt wurde hingegen im Farchacher Ortskern die Erweiterung eines Kuhstalls mit Wartehalle. Es bestand Klärungsbedarf, wozu Kühe eine Wartehalle benötigen. Vor allem die Mitglieder der Einigkeit konnten für Aufklärung sorgen. Angesichts der QUH-Delegation (in Wartestellung) auf den Zuschauerbänken verbiß sich der CSU-Vorsitzende Andi Hlavaty im letzten Moment ein Wortspiel.

Selbiger war überhaupt in aufgeräumter Stimmung (schließlich folgen immer mehr CSU-Mitglieder dem von der Berger CSU eingeschlagenen Weg, Stoiber bei der nächsten Landtagswahl die Gefolgschaft zu verweigern), und machte den Witz des Abends: Zunächst stellte Alexander Reil, der wahrscheinliche Nachfolger von Michael Braun als Geschäftsführender Beamter der Gemeinde, die neue Internetseite der Gemeinde kurz vor. Sie ist ab kommenden Mittwoch online (vgl. rechts unten unseren Link auf "Die Gmoa"). Fehler und Anregungen möge man der Gemeine bitte melden. Andi H. entdeckte gleich einen: Denn auf der Startseite prangt, wie es sich gehört, ein jugendliches Portrait des Amtsinhabers. Dasselbe Photo, mit dem der dieser schon ein viertel Dutzend Wahlkämpfe durchfochten hat. "Ist das wirklich ein aktuelles Photo?", fragte Andi H. zu Recht ... es gab verhaltenes Kichern.

Ansonsten: "Schön geworden!" meinte Herr Reiser (Bürgergemeinschaft). zur neuen Internetseite. Recht hat er. Nur die QUH-Seite hier ist noch schöner.

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