Gemeinderat-News

Mittwoch, 3. Februar 2010

Berg wird schöner (und ist von der Außenwelt abgeschnitten)

Ein guter Rat gleich zu Beginn: Lesen Sie weiter, es wird noch richtig spannend! Was Sie gleich in diesem Blog-Artikel lesen, wird im Sommer Ihr Leben entscheidend verändern!

Ja, es war wieder mal Gemeinderatssitzung. Geändert hat sich nachher nur die Begrüßung in der Wirtschaft: "Ach, Sie sind der, der gerade verklagt wird", wird man da gefragt, und man antwortet: "Ja, angenehm, ich bin der Andy Ammer."

Eine echte Herausforderung an die Tränendrüsen war die eingeschobene Gedenkminute im Rat an die liebe Rosi von Frenckell, die am Freitag um 13 Uhr in Aufkirchen begraben werden wird. Puh!

Aber wie es so ist: Das Leben geht weiter, wenn auch etwas eingeschränkt. Wie befürchtet, war die Gemeinderatssitzung mit all ihren Bauanträgen und Bebauungsplanänderungen von der Verwaltung so gut vorbereitet, dass es außer ein paar einschlägig versprengten Gegenstimmen von FDP und CSU nur einstimmigste Entscheidungen gab. Es gibt also in Zukunft ein Türmchen in Aufkirchen am Anemonenweg ...
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... und eine neue Villa in Kempfenhausen:
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Die diesbezüglichen, lange beschlossenen Vorhaben wurden auf wohlinformierten Ratschlag der Verwaltung vom Rat auf eine rechtliche, bebauungsplanmäßige Grundlage gestellt.

Vorher schon gab es die einzige Sensation der Sitzung: Der Bürgermeister verkündete, dass es besser wäre, den Sommer über Berg zu verlassen! Grund: Entweder es gibt ein gewaltiges Verkehrschaos, oder man kommt aus unserer schönen Gemeinde nie mehr hinaus.

Den Anfang macht Berg:
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Am 12.4. sollen die Bauarbeiten für den ungeliebten Kreisverkehr beginnen. Dazu wird der Verkehr einspurig (!) an der Baustelle vorbeigeführt. Da dauert es dann eine Weile, bis man morgens in Percha ist, ...
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... wo eine Woche später (am 19.4.) wegen der Sanierung der Lüßbachbrücke ebenfalls der Verkehr einspurig gesperrt wird. Die Bauarbeiten sollen dort noch ein Vierteljahr länger, nämlich bis zum 30.9. dauern. Da geht dann nix mehr!

Für alle, die bis hierher als Ureinwohner noch an Schleichwege glaubten: Am gleichen Tag wird die Verbindung zwischen Höhenrain und Münsing gesperrt. Und zwar total!
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Wegen der Deckenbausanierung der Straße STA 11 zwischen Höhenrain und Münsing kommt es hier zur Totalsperrung. Die soll aber nur gut 12 Tage dauern.

Schlimmer erwischt es da alle, die täglich die Staatsstraße zwischen Münsing und Berg benutzen: Wegen des dringend nötigen Neubaus eines Geh- und Radweges in der Ortsdurchfahrt von Allmannshausen ...
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... wird die Staatsstraße bei Allmannshausen zwischen 29.5. und voraussichtlich 30.10. dieses Jahres für über 5 Monate TOTAL gesperrt. Und zwar auch für alle Schul- und sonstigen Busse!

Da Berg demnach von Norden Süden Osten (im Westen ist bekanntlich der See) von der Außenwelt abgeschottet ist, ist es nur eine Fußnote, dass ab 1.7. auch noch die Straße zwischen Mörlbach und Icking für ein Vierteljahr total gesperrt wird:
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Die Mühe mit den Grafiken hat sich gemacht: Gemeindeverwaltung Berg.

Montag, 1. Februar 2010

Politik oder Leben

Abseits der Politik nimmt das Leben am Ostufer seinen gewohnt gefährlichen Gang: Vor der Seeburg geraten Taucher in Lebensgefahr, bei der Wintergaudi am Berg in Berg raufen alkoholselige Besucher, auf den verschneiten Straßen muss die Feuerwehr ausrücken, und die QUH hat wegen der immer gleichen Angelegenheit, einem 10-zeiligen Artikel vom November, inzwischen 3 Verfahren am Hals: Eines gegen ihren Vorsitzenden, eines gegen ihren Schriftführer und eines gegen die ganze "Partei".

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Verängstigter Gemeinderat hinter beängstigender Gemeinderatstagesordnung

Die Gemeindepolitik kann da nicht mithalten: Außer vier erfahrungsgemäß ebenso zeitintensiven wie langweiligen Beschlüssen über anstehende Bebauungsplanänderungen und einigen Anträge auf Baugenehmigungen oder Anträge auf diesbezügliche Vorbescheide findet sich nichts wahrhaft Politisches auf der Tagesordnung der morgigen Sitzung des Gemeinderates. Wer das Programm der Sitzung trotzdem genießen will: Es findet sich hier: https://www.gemeinde-berg.de/index.php?id=11,30&dbstart=0&year=02.02.2010&detailevent=1081

Am Donnerstag wird es etwas spannender, da tagt dann der PUVE-Arbeitskreis (Planung, Umwelt, Verkehr & Energie) ... aber leider nicht öffentlich.

Mittwoch, 20. Januar 2010

In da Gmoa

So. Jetzt war heut die erste Gemeinderatssitzung im neuen Jahr. Aber: koane Buidln hier im Blog! Wieso? Weil heut hab ich in der Zeitung glesen, dass die QUH koane Fotos mehr von de Anwesen vom Herrn Doktor honoris causa Genz oder vom Herrn Doktor Genz selber veröffentlichen darf oder dürfen soll oder zumindest versucht jemand, des durchzusetzen. Und weil ma ja ned so genau weiß, was dem jetzt wirkli ghört oder ned oder wia da Herr Genz überhaupts ausschaugt, lassn's as lieber glei bleim. Mit da Kirch ham sa si vorhin no draud, wei des is ja doch recht unwahrscheinlich.

Auf jeden Fall war heut die erste Sitzung. Wia immer hat's zuerst die "Bekanntgaben" und so weida geb'm. Des Wichtigste ham's goa ned erwähnt, wei des war scho as letzte Moi dro: Morgn - oiso heid am Mittwoch - werd as Konzept fürs Betreute Wohnen vorgsteid, um 20 Uhr in der Post.

Und sonst, wos kannt eich sonst no interessiern? Vielleicht, dass a Verkehrskonferenz gibt? Wei de ham vor, im ersten Hoibjahr de Bruckn in Percha, den Kreisl in Berg und a no den Gehweg in Allmannshausen zum bauen. Da braucht's natürlich Umleitungen und so. Die Verwaltung is auf jedn Fall dabei.

Wos no? As Grimaldi macht zua. Da Vertrag läuft im Dezember aus, weil si die Familie Grimaldi beruflich neu orientiert, hats ghoaßn, und da werd a neia Pächter gsuacht. Schad, des hod oiwei ned schlecht gschmeckt do.

As Gewerbegebiet in Hearoa is imma no ned verkauft. Aba jetzt soi a Schuidl hie. Vielleicht huift's ja. Und de Bewertung vom Gutachterausschuss für de Grundstück am Oban Lüssbach is immer no ned do - Zeit werd's.

Und jetzt zum ersten echten Punkt: KinderArt mit eanam Quartalsbericht. Es soi angeblich ois guad ausglastet sei, und auch Personal ham's gnua, bis auf d'Kinderkrippn in Hearoa, weil des liegt so weitab. Aber dann hab i glei nausmiassn, wei dann hod's Fragn gem, und da ham's schnei a nichtöffentliche einigschobm.

Dann hamma wieda einideafa - aba dann is bloß um Bausacha ganga. Oana hod glei über 100 qm überziehen woin, a andra woit an Zwerchgibi, wo bloß Quergibi erlaubt san. Dann woit a Grundstücksbesitzer an Zaun ziagn, weil des Wuid oiwei seine Straicha ofrißt. Aba seine Straicha san eh scho giftig und ham Dorna, so dass da Gemeinderat gmoant hod, des is vui schena ohne Zaun. Oana vom Rat hod ned verstandn, wieso de Pferdln koane Eibm fressen, aba d'Reh scho, etz hab i bei google nochgschaugt: de vadrogn de bessa. Vielleicht soid ma si's noch amoi oschaugn.

Und zum Schluss had da Andi Hlavaty no schnei gfragt, ob ma vielleicht politisch amoi gega die Aussetzung der 7-Jahres-Frist in Bayern vorgeha kannt. De Ilse in Berlin hod a scho ogschriabm und se auf de Schwierigkeiten vo dene ländliche Gmoa hiegwiesn. Und dann hob i scho wiada nausmiassn....

Dienstag, 15. Dezember 2009

Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen

Eine Weihnachten angemessene friedliche Sitzung liegt heute hinter uns - bei zugegeben kleiner Karte kein einziger Punkt, der nicht einstimmig beschlossen worden wäre, und dies noch jeweils gemäß dem Vorschlag der Verwaltung. Daher zählten der Bericht des Bürgermeisters und Anfragen aus dem Gemeinderat (Der Wertstoffhof, der Wertstoffhof, der Wertstoffhof, oder der von einer isolierten politischen Stimme geforderte Rückbau der Etztalbreite) zu den brennenderen Fragen der winterlichen Gemeindepolitik.

Zuerst eine Antwort des Bürgermeisters auf eine Anfrage in einer der letzten Sitzungen: Die Buchungszeiten der Berger Kinderbetreuungseinrichtungen lagen vor - es hieß, die Buchungszeiten hätten sich in allen Einrichtungen der Gemeinde gesteigert - durchschnittlich von 5,38 Stunden pro Kind pro Tag auf 5,92 Stunden pro Kind pro Tag. Wie viele Kinder das wiederum betrifft und welche Gewichtungsfaktoren im Spiel sind, das konnte jedoch bislang niemand beantworten. Die Zahlen im Montessori-Kindergarten in Aufkirchen blieben konstant, während die Buchungszeiten des Kinderhauses Biberkor deutlich anstiegen. KinderArt wird für seine Einrichtungen einen vollständigen Bericht im Januar vorlegen.

Immo

QUH-Gemeinderat Joachim Kaske fragte an, ob die Gemeinde unter Umständen bereit sei, das ehemalige Bräuhaus in Berg zu erwerben - bei einem Internetmakler ist das Gebäude für eine knappe Million zu haben. Bürgermeister Monn wollte das prüfen lassen, warnte allerdings vor einer Fehlinvestition wie in die Berger Stuben, ein altes Gebäude, das man froh war, wieder los zu sein. Mit Verlaub dann später aber auch gerne wieder besessen hätte.

Das Sammeltaxi: Im September 2008 beschloss der Gemeinderat, versuchsweise für ein Jahr ein weiteres Sammeltaxi zu installieren - jeweils freitags und samstags um 1:15 Uhr. Für Mehrkosten von 1.100 € für die Gemeinde nutzten 237 Schüler und 21 Erwachsene dieses Sammeltaxi. Ein einstimmiges Ja für die Fortsetzung - trotz vereinzelter Kritikpunkte.

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Alle anderen Punkte gingen ebenfalls einstimmig durch: allen voran das dem lange ausgehandelten Bebauungsplan genügende neue Bettenhaus mit Tiefgarage und Technikräumen für die Argirovklinik.

Das war's für dieses Jahr! Der Kampf geht weiter. Um den Frieden auf Erden.

Dienstag, 24. November 2009

Ja, ist denn heut' scho' Weihnachten?

Beinahe hätte man das annehmen können bei der ersten Gemeinderatssitzung, die Bürgermeister Monn nach seiner Operation wieder leitete. QUH-Gemeinderätin Elke Grundmann überreichte ihm jedenfalls kurz vor Sitzungsbeginn einen von Schülern selbst gebastelten Adventskranz, frisch vom Weihnachtsbasar im LSH Kempfenhausen, dessen Elternbeirat sie vorsitzt. CSU-Gemeinderat Andi Hlavaty zog sofort nach und präsentierte dem Bürgermeister zum Wiedereinstieg ein kleines Rosentöpfchen. Ich wiederum bekam freundlicherweise wegen meines Hexenschusses einen eigenen Stehtisch - persönlich vom geschäftsführenden Beamten der Gemeinde hereingerollt - danke!

Die Tagesordnung versprach einen kurzen Abend, da bei kaum einem Punkt wirklich Spielraum und Diskussionsbedarf vorhanden war.

Halle-Biberkor

So fiel zum Beispiel der erste Beschluss über die Förderung des Baus der Dreifachturnhalle auf Biberkor einstimmig aus - längst war man sich einig gewesen, dass man aufgrund der Mitnutzung der örtlichen Vereine für die Erweiterung auf eine Dreifachhalle einen Investitionskostenzuschuss leisten wolle. Lediglich der Gemeinderatsbeschluss fehlte noch offiziell, da der Bürgermeister alleine nicht befugt ist, mehr als 30.000 Euro zu bewilligen. 300.000 € wurden daher nachträglich noch genehmigt, und für 2010 wurden noch weitere 200.000 € in Aussicht gestellt - längst geklärte Positionen, die nur noch offiziell abgesegnet werden mussten.

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Habichtweg Höhenrain

Der nächste TOP brachte BG-GR Reiser in Rage. Es ging um eine Bauvoranfrage am Habichtweg - die Höhenrainer Areal- und Agrarpflegemaschinenfirma Kalinke möchte dort einen Schulungsraum an das bestehende Wohnhaus anbauen. Obwohl der Gemeinderat einhellig gegen eine erweiterte Wohnnutzung auf dem Gelände ist und eine gewerbliche Nutzung befürwortet, wurde plausibel gemacht, dass rein rechtlich eine Genehmigung des Bauvorhabens gar nicht möglich wäre - und mit einer Genehmigung tue man dem Bauwerber auch keinen Gefallen. Was wiederum BG-GR Reiser auf die Palme brachte: "Das Landratsamt fährt einen beispiellosen, nicht nachvollziehbaren Schlingerkurs, dessen Opfer die Gemeinde und die Bauwerber sind. Es ist ein Trauerspiel. Man sollte an die Vernunft des Landratsamts appellieren." BGM Monn, stets auf Harmonie bedacht, bat von Schuldzuweisungen abzusehen und keine Fronten zwischen Gemeinde und LRA aufzubauen. Aber er betonte, die Gemeinde hätte sich schließlich das Thema Gewerbeförderung auf die Fahnen geschrieben, daher wolle man die Firma Kalinke auf jeden Fall unterstützen. Ein dummes Dilemma - man unterstützt ein Vorhaben, kann aber von rechtlicher Seite her gar nicht dafür stimmen, wie allseits betont wurde. Zumindest hat es sich in den Köpfen festgesetzt

Im Zuge dessen wurde im Anschluss beschlossen, den Bebauungsplan für das fragliche Gebiet weiterzuverfolgen, mit dem Ziel einer "geordneten außenbereichsverträglichen Bebauung und Nachnutzung". Der Aufhebung der erst am 27. Oktober ("pro forma", so GR Reiser) verhängten Veränderungssperre wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt.
Ansonsten gab es noch kleine Umnutzungen, Verschiebungen von Baufenstern, Ausschreibungen und Zuweisungen an Ausschüsse - und dann war ganz plötzlich die Sitzung zu Ende - nach 55 Minuten. Ja, war denn heut' scho' Weihnachten?

Mittwoch, 11. November 2009

Der letzte Tag des Sozialismus

Es war die letzte Sitzung, die unser Alt-Sozi Karl Brunnhuber (SPD) in Vertretung von BM Monn leitete: Ab morgen ist Rupert M. zurück in Würden und auch im Amt. Aber man darf sagen, dass Karl die Gemeinderatssitzungen souverän und geradezu freundschaftlich leitete: Vor allem hatte er als aufrechter Demokrat ein offenes Ohr für Stimmungen im Rat und versuchte, die Beschlüsse der Stimmungslage anzupassen (und sie nicht autoritär durchzupeitschen). Er moderierte die Diskussionen - manchmal sogar gegen seine eigene Überzeugung - neutral, informiert, mit republikanischer Neugier auf den Ausgang und mit einem steten, verständnisvollen Lächeln auf den Lippen. - Danke Karl, gute Arbeit. Willkommen zurück in der Opposition!

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Und damit zum Geschäft: Im Vorbeigehen genehmigte der Gemeinderat ein Eilverfahren für den gut 387.000€ teuren Kreisverkehr am Ortseingang von Berg. Nur so könne man 75% der Kosten für das 39m große Bauwerk sparen, das sich gut zwischen die entstehende "Kaserne" (GR Haslbeck) und das fast fertige "Guantanamo" (Volksmund für den MTV-Trainingsplatz) einpassen wird. Die QUH versuchte verzweifelt dagegen zu sein. Allein sie konnte nicht einmal alle Fraktionskollegen überzeugen (GR Kaske, der für das Eilverfahren stimmte, wird deshalb zumindestens mit einem symbolischen Parteiausschlußverfahren rechnen müssen). Baubeginn wird im Frühjahr 2010 sein und die QUH-Frage, was denn passiere, wenn man - angesichts der Haushaltslage - beschließen würde, das Geld einfach nicht zu besitzen, wurde mit der Antwort beschieden, dass dann das "Betreute Wohnen " nicht erschlossen sei (nun ja im Etztal hat man ein paar wunderbare Jahrzehnte mit dieser Lage gelebt).

Zurück zum Positiven: GR Link (QUH) regte - angesichts des großen Erfolgs des "Tags des Schreiners" in Farchach - an, im nächsten Jahr einen allgemeinen "Tag des Gewerbes und des Handwerks" zu veranstalten. Die Gemeinde, die angesichts der derzeitigen Überlastung vor jeglichem zusätzlichen Arbeitsaufwand reflexartig zurückschreckt, verwies erst einmal auf das im Januar startende "Gewerberegister" im Internet, an dem man gerade arbeite, versprach dann aber doch, ein eventuelles Bedürfnis nachzufragen.

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Zukunftsmodell: Erfolgreicher "Tag des Schreiners" beim Pfisterer in Farchach

Neues gibt es auch vom Genz: Ende November endet seine "Äußerungsfrist für die Beseitigungsanordnung" seiner Schwarzbauten auf der Maxhöhe. Wir sind gespannt, ob dann - so wie es Recht und Ordnung wäre - die Abrißbagger auf das Grundstück rollen. Daran glauben können wir - bis wir es gesehen haben - nicht.

Politisches Gespür bewies Karl Brunnhuber dann erneut, als es um die Erschließung der Berger Etztalbreite ging: Nach dem Disaster um die Etztalstraße, schlug er nach kurzer Diskussion vor, einen positiven Beschluß zu fassen, allerdings zuerst die Meinung der Anwohner einzuholen ... Congratulations Karl, sounds like "Democracy is Coming to Town".

Der Rest wäre eigentlich Bebauungsplan-Kleinkram gewesen, wenn sich die "BürgerGemeinschaft" in Verbund mit Teilen der CSU nicht noch gehörig blamiert hätte: nach einem einstimmigen Beschluß des Gemeinderates soll am Parkplatz des Sportplatzes in Höhenrain geprüft werden, ob dort eine Photovoltaikanlage rentabel sei. Der (vorhandene) Betreiber der Anlage würde die Kosten für die Asphaltierung des Platzes und den Bau der Carports übernehmen. Die Verwaltung hatte, wie ihr der Rat einstimmig aufgetragen hatte, den Bebauungsplan diesbezüglich umgearbeitet. Genau dagegen regte sich jetzt Widerstand aus Richtung der GR Reiser (BG) und Haslbeck (CSU). ... Erst nachdem ihnen vorgelesen wurde, dass auch sie im August genau FÜR diese Projekt gestimmt hatten, war endlich Ruhe mit den absurden Argumenten gegen eine wahrscheinlich rentable Photovoltaikanlage.

Freitag, 23. Oktober 2009

Vor Gericht und auf hoher See...

Die Anti-Flachdach-Satzung in Allmannshausen, die im vergangenen Jahr von unserem Gemeinderat - übrigens gegen die Stimmen der QUH - beschlossen wurde, ist laut Verwaltungsrichter Berberich - der hatte auch den Mörserturm zur Sternwarte erklärt - wahrscheinlich wegen eines formalen Fehlers ungültig. "Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand", aber diesmal vielleicht als frische Brise für die Bauwerber, die in der Seeburgstrasse ein Heim mit Flachdach bauen wollen.

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Baugrundstücke unterhalb der Biemer-Villa.

Die Logik ist nicht einfach: Wenn die Satzung formal ungültig ist, richtet es sich nach der Bebauung in der Umgebung (§ 34 BBaug). In unmittelbarer Umgebung steht aber bereits ein - vor Satzungserlass - genehmigtes Flachdach, also dürfen auch die Antragsteller so bauen. Ob ein Kompromiss in Form eines asymmetrischen Satteldachs die Lösung ist, stellt sich erst in einer der nächsten GR-Sitzungen heraus, in der das Thema noch einmal zur Vorlage kommen wird.

Auf unsere Nachfrage bei der Verwaltung, welche Lösung die Gemeinde Berg nun anstrebe, wollte sich diese noch nicht zu dem Urteil äußern.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Bericht aus dem Gemeinderat - Etztalstraße erklärt sich zum Krisengebiet

Der wichtigste Satz der Sitzung fiel um 21.03 Uhr, als die erbosten Etztalstraßenanwohner und die Presse schon längst den Saal verlassen hatten: In einem Nachklapp zum Thema "Etztalstraße", dem Aufreger der Sitzung, wurde noch einmal deutlich, dass bei dem Beschluss, die Etztalstraße "auszubauen", niemandem bewusst war, dass es sich bei dem Ausbau um eine "Ersterschließung" handeln würde - weder der Verwaltung noch dem Bürgermeister noch den Räten (und erst recht nicht den meisten Anwohnern).

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Soll noch dieses Jahr asphaltiert werden: Krisengebiet Etztalstraße

Wie auch immer: Da es sich juristisch wohl klar um eine Ersterschließung handelt, müssen nach eindeutiger Gesetzeslage die Anwohner 90% der Erschließungskosten tragen. Sie können gegen den Bescheid Einspruch erheben, haben aber wohl eher geringe Chancen auf Erfolg. Die Straße wird in der billigsten möglichen Variante gebaut. Die Anwohner zahlen nur für "ihren" Anteil am Kanal, nicht für den zum "Betreuten Wohnen" oder zum MTV. Für die 370m sind 450.000 € kalkuliert. Die einzige Einsparungsmöglichkeit wäre, auf die verkehrsberuhigende Straßengestaltung am Anfang der Etztalstraße zu verzichten. Da dies allerdings nur 7500 € Ersparnis, aber - vor allem im Vorgriff auf die anstehende Sanierung der Staatsstraße - ein wesentlich hässlicheres Ortsbild (durchgehender Asphalt) zur Folge haben würde, sah der Gemeinderat keinen Anlass, seinen diesbezüglichen Beschluss vom Mai zu revidieren. Die Anwohner der Etztalstraße müssen jetzt durchschnittlich mit 20.000 € Erschließungskosten rechnen.

Auf Nachfrage der QUH wurde bestätigt, dass - insbesondere in Berg - viele Straßen nicht nur in bedauernswürdigem Zustand, sondern auch noch nicht "ersterschlossen" sind. Das Thema wird die Gemeinde also weiterhin beschäftigen. Wie Bauamtsleiter Michael Christian jedoch richtig anmerkte, stehen bei Straßen, die nicht "erschlossen" sind und z.B. keinen frostsicheren Unterbau haben, häufig Reparaturarbeiten an, die wiederum alle Steuerzahler belasten.

GR Reiser (BG) brachte das entstandene Problem auf den Punkt. Von Seiten der Gemeinde sei versäumt worden, "mit den Leuten zu reden". So ist zwar juristisch alles einwandfrei gelaufen, aber die nichts ahnenden Anwohner sind immer nur vor vollendete Tatsachen gestellt worden und wurden nie - etwa in einer früher anberaumten Anwohnerversammlung oder auch nur in einem Brief - rechtzeitig über das Vorhaben oder die für sie entstehenden Kosten informiert.

Erst als dieser Tagesordnungspunkt vorüber war, lächelte der stellvertretende Bürgermeister Brunnhuber, der die Misere nicht verursacht hat, aber tapfer und mit vielen Entschuldigungen den Standpunkt der Gemeinde vertrat, zum ersten Mal.

Dagegen war der Rest der Tagesordnung unspektakulär.

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- Angesichts des Streits um die Etztalstraße wurde die Entscheidung, ob im nächsten Jahr auch die Etztalbreite "erschlossen" werden soll, auf die nächste Sitzung geschoben und ein Ortstermin vereinbart.

- Um die jährlichen Heizkosten von 12.000 € für das Feuerwehrhaus in Berg zu senken, wird ein Gutachten in Auftrag gegeben, das untersucht, inwieweit eine energetische Sanierung hier Abhilfe schaffen könnte.

- Der Tagwasserkanal wird bis zum neuen Parkplatz des MTV verlängert, da dort die Sickerversuche ungünstig ausfielen. Herr Kuhbank erläuterte, dass dies gegenüber anderen Lösungen sogar eine Kostenersparnis bedeutet.

- Die Gemeinde versucht weiterhin, gegen den vom Landratsamt absurderweise genehmigten Bau von 3 Wohnungen in einem ehemaligen Stall am Biberkor vorzugehen, und das Gutachten, das die Verkehrswerte der Grundstücke an der geplanten Zufahrt zum Gewerbegebiet "Oberer Lüßbach" (Grundlage für ein Enteignungsverfahren) ermitteln soll, wird nicht vor nächstem Jahr abgeschlossen sein.

Das erste Mal

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Der erste Schnee ist gefallen! 3/4tel der QUH-Fraktion bemerkten das erst, als sie von der Gemeinderatsnachbereitung mit dem sozialdemokratischen amtshabenden Bürgermeister und der wertkonservativen Fraktion der BG aus der Post ins Freie traten. Deshalb ... kommt der Bericht aus dem Gemeinderat erst im Lauf des Tages.

Um die Wartezeit zu verkürzen eine Werbeeinblendung: Heute abend findet in der Münchner Muffathalle um 20.30 die Live-Aufführung meines Hörspiels "Have You Ever Heard Of Wilhelm Reich?" statt.

Dienstag, 29. September 2009

Kreisel der Woche

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Dr. Jekyll...

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.. und Mr. Hyde

Da die heutige Gemeinderatssitzung - wie uns mitgeteilt wurde, in Ermangelung anstehender Entscheidungen - im Einvernehmen zwischen stellvertretenden Bürgermeistern und Verwaltung abgesagt wurde, beehren wir Sie stattdessen mit einem weiteren Unikum der Kreisverkehrsgestaltung. Mitten im südfranzösischen Vence unterhalten die Städteplaner Kunstliebhaber auf dem Weg von der Fondation Maeght in die Matisse-Kapelle mit einer janusköpfigen Taube.

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