Tuten & Blasen

Freitag, 19. September 2014

Ist das Kunst oder kann das weg?

Dieser junge Herr heißt Adie Butler, er lebt auf der Isle of Wright und er hat es sich mit einigen Freunden zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich die Strände seiner Insel von Müll zu befreien.


"Keine Kunst": Adie Butler "Beach Cleaning Volunteer" in Yarmouth

Das ist ein recht dreckiger Job, aber irgendjemand muss ihn ja tun. Letzte Woche aber fand Adie bei seiner freiwilligen Arbeit unter all dem Müll an einem einzigen Tag obendrein drei (!) Flaschenposten. (Das Ereignis ist so außergewöhnlich, dass wir erst den Plural von "Flaschenpost" im Lexikon nachschauen mußten. Adie selbst hatte vorher noch nie in seinem Leben eine "message in a bottle" gefunden). Sogar das Fernsehen kam und machte über den skurrilen Fund einen Beitrag. In einer der Flaschen fand sich Hans Panschars Skulptur der Queen Mary, die er in seiner spektakulären Kunstaktion bei Southhampton über Bord geworfen hatte.


"Klar Kunst" - Eine Flasche voller Hans Panschar unter all dem Müll

Es ist bereits die zweite "Kunst in der Flasche" von Hans, die - gut 2 ½ Monate nach der "Verschickung" - gefunden wurde. Über Hans Panschar und sein Kunstprojekt hatte die QUH ausführlich berichtet:
https://quh.twoday.net/stories/der-transatlantische-brueckenbau/

Außer dem Buddelschff fand sich in der Flasche noch folgender Brief von Hans:


Die Nachricht von Hans an den glücklichen Finder

Den britischen Fernsehbeitrag über den Flaschenkunstpostfund des Senders ITV können Sie hier anschauen:
https://www.itv.com/news/meridian/update/2014-09-16/three-messages-in-bottles-all-on-same-beach/

Mehr über die Aktion finden Sie bei https://www.hanspanschar.de

Und mehr Kunst in Berg heute abend bei der "HOME"-Vernissage des Iraners Behruz Heschmat in der Haleh-Gallery in Berg https://www.haleh-gallery.com/de/home/

Mittwoch, 10. September 2014

Das Kunstwerk des Monats September



Der in Berlin lebende und arbeitende Künstler Christoph Mauler darf in diesem Monat das "Kunstwerk des Monats" stellen. Heute Abend um 19:30 präsentiert er "kleinformatige Wandobjekte" im Katharina-von-Bora-Haus, dazu gibt es wie immer eine Einführung von Kuratorin Katja Sebald sowie Brot und Wein.

Zu Erinnerung und für Neulinge: Die evangelische Kirchengemeinde Berg und der Kulturverein Berg stellen jeden Monat eine Künstlerin oder einen Künstler mit einem ausgewählten Werk vor. Brot, Wein und ein Text begleiten am Abend der Präsentation das Kunstwerk des Monats. Das Projekt wird von Katja Sebald kuratiert und von der Gemeinde Berg gefördert. Gastgeber ist Pfarrer Johannes Habdank.

Das Kunstwerk des Monats wird immer am zweiten Mittwoch eines Monats um 19.30 Uhr im Rahmen eines kleinen Empfangs im Katharina-von-Bora-Haus am Fischackerweg 10 in Berg präsentiert. Die weiteren Termine im zweiten Halbjahr 2014 sind mit Justina Becker am 8. Oktober, mit Ben Goossens am 12. November und mit Bettina Tratzmüller am 12. Dezember.

Samstag, 9. August 2014

Seejazzfestival eröffnet

Natürlich war der 1. Bürgermeister da … natürlich nur der von Feldafing: Jazzfan Bernhard Sontheim hat am Samstag Abend im Rittersaal von Kempfenhausen - natürlich im Beisein der 3. Berger Bürgermeisterin und auch allen anderen QUH-Gemeinderäten - das 2. Seejazz-Festival eröffnet, das noch bis zum 16. August dauert.


Der Publikumsandrang war größer als der Saal. Der Rittersaal Kempfenhausen überfüllt von Jazzfans

Zum zweiten Mal veranstaltet der Verein Seejazz e.V., dessen 1. Vorsitzender der QUH-Gemeinderat und Kulturbeauftragte Joachim Kaske ist, dieses Festival rund um und auf dem Starnberger See.


Freute sich über den überfüllten Rittersaal und über den Besuch der gesamten QUH-Fraktion: Organisator Jokl Kaske

Höhepunkt des Festivals soll am kommenden Sonntag das Konzert des "radio.string.quartett" auf der Roseninsel sein, zu dem ebenfalls nur noch wenige Tickets verfügbar sind. Heute (Sonntag) tritt im Schlossgut Oberambach Ecco Di Lorenzo auf.


Pago libre eröffneten das Seejazz-Festival in Berg

Das Konzert im Rittersaal stand leider unter einem schlechten Stern: Wegen einer Verletzung ihres Geigers trat das Quartett nur zu dritt auf, weshalb der Groove des Trios um den "Alphornweltmeister" Arkady Shilkloper manchmal nicht ganz übersprang und einem zu lang erzählten Witz ohne rechte Pointe ähnelte. Dagegen half an diesem Abend all die offenbar grandiose Virtuosität der drei Musiker nichts, die in der ungewohnten Konstellation nicht zueinander fanden. Einerseits kein Wunder, wenn ein Musiker ausfällt, andererseits war man vom letzten Jahr mit dem grandiosen Duo Brun & Amstad vom Seejazzfestival etwas mehr musikalischen Wagemut gewohnt: ( vgl. https://quh.twoday.net/stories/knaller-sensation-heute-jazzfestival/ ).
Das Programm des Festivals gibt es unter: https://www.seejazz.de

Donnerstag, 7. August 2014

Nicht vergessen: Seejazzauftakt am Samstag

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Alle Termine

Am Samstag beginnt es - in der Gemeinde Berg: das 2. Starnberger See Jazzfestival.

Der gemeinnützige Verein SeeJazz e.V. schafft es zum zweiten Mal, ein Programm rund um den See auf die Beine zu stellen. Die Spielorte der fünf Konzerte sind Berg, Münsing, Seehaupt, Feldafing und Tutzing. Das Festival läuft vom 9. bis zum 16. August.


Pago libre (Jazz Folk Classics)

Den Anfang macht das Quartett pago libre mit dem russischen Horn- und Alphorn-Weltmeister Arkady Shilkloper, dem Wiener Geiger Tscho Theissing, dem Kontrabassisten Tom Götze aus Dresden sowie dem irisch-schweizerische Pianisten John Wolf Brennan.
Wer den "Kammerjazz" nicht verpassen will, sollte sich noch schnell Karten besorgen:
Vorverkauf in der Buchhandlung Schöner Lesen Berg, Grafstraße 26, Tel. 08151 9199966.

Das Konzert findet am Samstag, den 9.8., um 20:00 Uhr im Rittersaal im Schloss Kempfenhausen statt, Eintritt 25 €.

Dienstag, 5. August 2014

Der transatlantische Brückenbau


Von Allmannshausen nach New York

Der Allmannshauser Künstler Hans Panschar überquerte in zehn Tagen den Atlantik zwischen Hamburg und New York auf der Queen Mary II. Unterdessen baute er eine Brücke und verschickte Flaschenpost. Wir fragten ihn dazu.

QUH: Hans, wie kam es zu der Reise?
Hans Panschar: 2012 hatte ich eine größere Ausstellung in der Hamburger Hafencity mit maritimen und urbanen Skulpturen.
Damals wurde man von hanseatischer Seite auf meine Arbeiten aufmerksam, und einer dieser Kontakte führte schließlich zu dieser Einladung auf die QM2.


Bridging the gap

QUH: Du hast unterwegs eine Holzbrücke - Symbol für den Austausch, den Verkehr zwischen zwei Kontinenten - geschnitzt (gefeilt?). Normalerweise stellt man sich ja den künstlerischen Schaffensprozess klischeemäßig einsam vor. Wie war das, vor Publikum zu arbeiten? Konntest du vielleicht sogar eine Brücke zwischen dir und den Gästen auf dem Schiff herstellen?
Hans Panschar: Das war auch für mich ein Experiment. Letztendlich ist die Arbeit an einer Skulptur ein intimer Prozess, bei dem ich am liebsten alleine bin. Mit Zuschauern kann man sich da sehr schnell wie ein Krippenschnitzer auf dem Weihnachtsmarkt fühlen. Wir haben dieses Problem dann recht elegant gelöst. Die Skulptur hatte ich halbfertig bereits mit an Bord genommen, und dort habe ich nicht geschnitzt und nicht gefeilt, sondern geredet.
Auf einer großen Theaterbühne habe ich an Bord Geschichten zu dieser Skulptur, zu meiner Arbeit und meinem Leben in Berg und zu meinem Vorleben erzählt. Das war dann eher Impro-Theater und für mich auch absolutes Neuland, aber solche Reisen sind ja dazu da, um was Neues zu entdecken.


Auf der Bühne der Queen Mary 2: Hans Panschar

QUH: Und wo ist deine Brücke jetzt?
Hans Panschar: Diese Fahrt mit der QM2 war eine Leserreise der ZEIT mit Vorträgen zum Thema "Transatlantische Beziehungen". Deswegen auch die Brücke als verbindendes Symbol zwischen alter und neuer Welt.
Am letzten Tag auf See wurde sie versteigert, manche Gäste haben noch zusätzlich gespendet, und die ZEIT hat den Betrag dann noch mal verdoppelt. Der Gesamterlös kommt jeweils zur Hälfte einem sozialen Projekt für Kinder und Jugendliche in Hamburg bzw. in New York zugute. Eine Unternehmerin aus Bremen hat die Brücke ersteigert, die jetzt, nachdem sie zweimal bereits über den Atlantik geschippert ist, von mir in meinem Atelier vollendet wird.


Die QM2 in Southampton

QUH: Das Schiff ist riesig, es fasst 2600 Passagiere. Kam sich der Hans zwischen Himmel und Wasser auch mal ganz klein vor? Oder geht auf so einem Schiff zwischen Captain's dinner und Fitnessraum das "große Gefühl“, das Kreatürliche, verloren? Vielleicht stellt sich das ja sogar eher auf dem SUP-Board auf dem Starnberger See ein?
Hans Panschar: Liebe Elke, es ist komplett anders als auf unserem SUP Board, ganz klar. Und es ist ganz anders als auf einem Segelboot, mit dem ich einen Teil des Weges auch schon mal gesegelt bin.
Trotzdem ist es etwas sehr Besonderes, du bist zehn Tage auf See, mit nur einem Stop in Southampton. Irgendwas passiert da mit dir, du bist unterwegs und trotzdem kannst du alles machen, was du sonst auch machst, oder du machst gar nichts oder du liest, oder, oder. Wenn man will, kann man mit sehr vielen, sehr unterschiedlichen Menschen sprechen.



QUH: Erzähl uns von deiner Flaschenpost. Was hast du verschickt und wie lief das ab?
Hans Panschar: Die Flaschenpost war ursprünglich mein künstlerisches Privatvergnügen, wurde dann aber von der ZEIT annektiert.
Wir haben dieses Jahr im Oktober das Thema "Flasche" bei den Ateliertagen, ich wollte die Reise damit irgendwie in Verbindung bringen. 10 Flaschen, in jeder Flasche eine Miniskulptur, die entweder einen Bezug zu meiner Arbeit oder zu der Reise hat, sowie zwei Briefe.


High noon

Jeden Seetag mittags um 12.00 trafen sich die Interessierten am Heck, der Künstler zeigte die Skulptur herum, erzählte was dazu, anschließend wurde die Flasche mit den Briefen versehen und versiegelt und von einem Auserwählten über Bord geworfen.


Greta vor New York

So hat zum Beispiel meine älteste Tochter Greta, die mich begleiten durfte, vor New York die Flasche mit dem Allmannshauser Kirchturm in Meer geworfen. Sie wurde in der Kirche getauft.


Messages in ten bottles

Es gibt jeweils die genaue Mittagsposition von der Brücke, dadurch kann ich dann eines Tages sehen, welche Flasche welchen Weg genommen hat. Das ist natürlich ein Langzeitprojekt, bei dem etwas Optimismus nicht schadet.


An einer Nordseeküste: Gerdie und Huub finden an ihrem Hochzeitstag eine der Flaschen

QUH: Ist denn schon irgendwo Post angekommen?
Hans Panschar: Ja. Gerdie und Huub aus Rotterdam haben ihren Hochzeitstag auf der Nordseeinsel Ameland verbracht. Gerdie wollte Muscheln suchen und hat dann die erste Flasche gefunden. Sie hat ganz süß alle Anweisungen in meinem Brief befolgt und mir ein Foto der Flaschenpost und eins von sich mit Flasche am Fundort geschickt.


Wieder in Allmannshausen: Hans Panschar

QUH: Bist du aus der großen Stadt wieder gerne ins kleine Dorf zurückgekehrt? Was bleibt von so einer Fahrt?
Hans Panschar: Sehr gerne. Je heißer, größer und lauter die Stadt, in der man war, umso schöner ist das Dorf, in das man zurück darf.
Mir bleiben viele schöne Erinnerungen mit netten Menschen und die Hoffnung, dass jederzeit irgendwo eine Flasche gefunden werden kann, von der ich dann per Mail oder per Post erfahren werde.
Außerdem baue ich gerade auf vielfachen Wunsch eine Flaschenpost-Edition 2014, so bleibt mir das Thema noch erhalten.
Es könnte auch sein, dass ich nächstes Jahr noch mal fahre, schließlich habe ich noch mehr Töchter, die noch niemals in New York waren.

QUH: Vielen Dank für das Gespräch, Hans!
Hans Panschar: Ahoi!

Donnerstag, 31. Juli 2014

Nachtbericht - Bavaria Vista Club


Vorher: Walter Steffen

Der Film sei heute erst in der Form fertig geworden, sagte der sichtlich geschaffte Walter Steffen vor dem Filmstart. Die Schlossberghalle war voll besetzt. Und danach:


Nachher: Walter Steffen & Co

... toste der Applaus, und die Bühne war voll besetzt. Der Film war temporeich, witzig, wäre er ein Buch, würde man Page-turner sagen. Ganze feine Musiker kamen zu Wort, und ganz feine Musik wurde gespielt. Und es waren wirklich fast alle Mitwirkenden und Mitarbeitenden da auf der Bühne in der Schlossberghalle.



Im Anschluss spielten noch Zwoastoa und die sehr famose Unterbiberger Hofmusik im Foyer. Ob wir die auch noch nach Berg holen können?

Einen musikalischen Vorgeschmack auf den Film gibt es wie gesagt am Sonntag auf dem Festival D'AMATO in Wolfratshausen, mit Schorsch Hampel und Dr. Will, IRXN und Zwoastoa.

Bavaria Vista Club - heute Uraufführung beim FSFF


Bavaria Vista Club - der neue Film von Walter Steffen

Sechs Jahre ist es her, sagt der Münsinger BSC-Labelchef Christoph Bühring-Uhle, dass sie die Idee zu dem Film hatten. Und heute ist es so weit: Walter Steffens Dokumentation "Bavaria Vista Club" wird heute im Rahmen des Fünf Seen Filmfestivals welturaufgeführt.

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Was quhckst du? in der Simmerding-Werft

Walter Steffen hatten wir bereits im Oktober 2009 mit "Netz & Würm", seinem Film über die Fischer hier am See, und im November 2011 mit "Zeug & Werk", der Dokumentation über regionales Handwerk, in der Reihe "Was quhckst du?" zu Gast in Berg, in der Simmerding-Werft.

Sein neuer Dokumentarfilm widmet sich nun der Musik: Heute Abend stellt er "Bavaria Vista Club - Vol. 1" vor, Musikergeschichten aus Oberbayern. Und er verspricht: Das gesamte Team und viele der porträtierten Musiker werden anwesend sein - das wären zum Beispiel:

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Zwirbeldirn in Farchach

Zwirbeldirn (haben schon am Assenhauser Hof in Farchach gespielt), IRXN, die Unterbiberger Hofmusik ...

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Schorsch Hampel damals im Hälsbachweg

Schorsch Hampel (ihn hatten wir auch schon zwei Mal nach Berg geholt) mit Williams "Wetsox" Fändrich, Barbara Lexa, Zwoastoa, Wally Warning & Wolfgang Ramadan und Max Hadersbeck, ehem. BairischDiatonischerJodelwahnsinn.

Nach dem Film, auf der Premierenparty im Foyer der Schlossberghalle, werden einige Musiker spielen.

Einen vor wenigen Tagen in der Abendschau gesendeten Beitrag über den Film sehen Sie hier: https://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/fuenf-seen-film-festival-122.html

Ein bisschen traurig, weil er bei der Premiere nicht dabei sein kann, ist Christoph Bühring-Uhle. Aber nur ein bisschen - denn heute geht in Wolfratshausen sein "Festival d'Amato" los. Und drei der Protagonisten von "Bavaria Vista Club", nämlich Schorsch Hampel, diesmal mit seinem Bruder Dr. Will, IRXN und Zwoastoa spielen diesen Sonntag auf dem FESTIVAL D'AMATO .

Dienstag, 29. Juli 2014

Ü 168


Matthias Helwig und Dagmar Wagner

Gestern Abend Weltpremiere von Ü 100 - dem Dokumentarfilm der Berger Regisseurin Dagmar Wagner, die sich mit Kinobetreiber Matthias Helwig freute, dass sogar die 168 Kinoplätze im Kino 1 des Breitwand Starnberg mehr als voll besetzt waren. Ü 100, gefördert u.a. vom Seniorentreff Starnberg, ist beim Dokumentarfilmwettbewerb des FSFF mit im Rennen, wie Matthias Helwig vorab erzählte. Er erzählte auch, wie sich Dagmar Wagner beim FSFF bewarb - ein Anruf, als der Film noch gar nicht fertig war - aber das Ergebnis überzeugte sofort. Und Dagmar Wagner wiederum erzählte, wie der ARRI-Geschäftsführer im Flugzeug von dem Projekt erfuhr und im Nachgang die Postproduction sponsorte.


Das Team

Mit dem Start des Films gehörte der Abend den Über-100-jährigen. In Großaufnahmen fokussiert die Kamera (Thomas Beckmann), ruhig geschnitten (Frank Schönfelder), die Gesichter der Protagonisten. Nach anfänglichen Hörschwierigkeiten versteht man sich bald deutlich und gut, und es wird geredet. Nicht immer stringent, auch abgelenkt, zerstreut, hilflos, und vor allem werden keine Lebensgeschichten erzählt, sondern es geht ums Hier und Jetzt. Was für eine gute Erfindung der Rollator sei, was man tagein, tagaus so mache.

Erna Rödling (104) zum Beispiel guckt gerne Fußball, aber erst, seit sie fast 100 ist. Nur das Spielende bekommt sie nie mit, denn um 22 Uhr muss sie schon immer schlafen gehen. Doch zum Jubeln sei sie eh zu alt, sagt sie. Anna Poeller (103) sagt auf die Frage, wie sie es mit dem Sterben halte: "Ich weiß nicht, wie das geht, wenn man stirbt, darum habe ich ein bisschen Angst." Aus Erfahrung sagt sie: "Bis 100 lass ich's mir noch gefallen, aber was drüber ist, taugt nichts mehr." Und "so wurscht" sei ihr heute alles, was war, vorbei sei vorbei.

Unmittelbare, nicht schönende Bilder sind das, bis auf wenige Zwischenschnitte mit Ausblicken aus den Heimzimmern oder nachempfundenen Erinnerungsbildern. Und die Menschen wirken ganz frisch und leicht und unmittelbar - bis die Kamera aufzieht. Je mehr Außenwelt im Bild dazukommt, umso deutlicher wird die Last, die das Altern mit sich bringt. Nicht nur die Last der Einsamkeit, der körperlichen Beschwerden, auch die Last der noch vorhandenen oder im Gespräch zum Vorschein kommenden Erinnerungen.

Alle Facetten des Alterns kämen in diesem Film vor, sagte in der Abschlussrunde die eigens angereiste Gerontologin vom Sozialministerium, deren Namen wir wiederum nicht notiert haben.

Zwei Namen allerdings kannten die meisten anwesenden Berger: Dagmar hatte den Film Rosi und Trixi gewidmet. Wie schön.


Der Star des Abends war wirklich gekommen: Erna Rödling (104)
(Foto rechts: (c) Moritz Wagner)

Der Film läuft übrigens heute und morgen noch in Dießen und Seefeld:
29.07.2014 20:00 in Dießen Augustinum
30.07.2014 19:15 in Breitwand Schloss Seefeld (Lounge)

Sonntag, 27. Juli 2014

Ü 100

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Anna, Franz, Elisabeth, Gerda und Erna - sie leben sehr unterschiedlich, doch eines verbindet sie: Sie sind alle über 100 Jahre alt.

Die Berger Filmemacherin Dagmar Wagner hat sich mit diesen fünf Über-100-jährigen beschäftigt und Gespräche mit ihnen geführt. Gelassenheit und innere Freiheit stellte sie fest, trotz der extremen Einschränkungen und Abhängigkeiten, die das hohe Alter mit sich bringt.

50 Prozent aller nach 2000 in Deutschland Geborenen hat übrigens eine gute Chance, 100 Jahre alt zu werden. Heute leben in Deutschland 15.000 Über-100-jährige, 2060 werden es fast 170.000 sein.

Dagmar Wagner, die auch eine Vortragsreihe in der Schlossberghalle zum Thema Altern initiiert hat (wir kündigen an), hat Anna, Franz, Elisabeth, Gerda und Erna einen 52 Minuten langen Film gewidmet, der morgen im Rahmen des Fünf Seen Filmfestivals Premiere hat.

FC Bayern-Fan Erna (104) möchte übrigens unbedingt zur Aufführung kommen. QUH-Mitglied Erika L. kennt sie persönlich noch vom Frauenbund Starnberg: "Erna habe ich gut aus ihrer Starnberger Zeit in Erinnerung: immer freundlich, bescheiden, stets adrett gekleidet - ich sehe mir den Film auf jeden Fall an!" Wir auch!

Morgen, Montag, 28. Juli, um 19:15 Uhr im Kino Breitwand in Starnberg

Dienstag, 22. Juli 2014

Kunststoff - die etwas andere Modenschau



Ungewöhnliche Materialien, ungewöhnliches Design, ungewöhnlicher Ort - das P-Seminar Mode des LSH Kempfenhausen veranstaltet morgen eine mit Sicherheit sehenswerte Modenschau.



Bei gutem und auch halbwegs gutem Wetter findet sie morgen Mittwoch, um 18:00 Uhr am Bismarckturm statt. Bei sehr starkem Regen wird die Show zum Marstall verlegt. Publikum erwünscht!

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