Die Wadlhauser Gräben schrumpfen
Der Presse hat der Gemeinderat von Berg vor einigen Wochen entnehmen können, dass den Anliegen der Bürger Neufahrns (und einigen Nachfragen der QUH) entgegengekommen und das Gebiet für die WKA verkleinert werden wird. Der Stadtrat von Starnberg hat - anders als der Gemeinderat von Berg, den es eigentlich betrifft - auch vier Wochen schon erfahren, wie das bewerkstelligt werden soll: Die Beeinträchtigung des Blickfelds von Neufahrn aus soll höchsten 75 Grad betragen.
Gestern konnte der Gemeinderat ebenfalls aus der Presse erfahren, was er am nächsten Dienstag beschließen wird: Dort hieß es "Die Gemeinde hat das Gebiet verkleinert".

Ausriss aus dem Merkur
Wir wissen nicht, wer sich in diesem Fall behauptet, "die Gemeinde" zu sein. Der Gemeinderat, das entscheidende Organ in diesem Fall, wird jedenfalls am nächsten Dienstag über den Fall erstmals beraten, nachdem er diese Woche - lange nachdem die Pläne längst auf dem Tisch und bei der Presse lagen - endlich informiert wurde.
Im Raum steht auch immer noch die alte Frage, die GR Ammer vor Monaten bereits stellte: Ob nicht der Abstand zu der Wohnbebauung im Westen (Siebenwirth), die derzeit nur 600m beträgt, auf irgendeine Art noch erhöht werden könnte. Damals antwortete der Kreisbaumeister auf diese Frage kategorisch "Nein". Es könnte aber sein, dass auch hier etwas planerische Vernunft einzieht.
Außerdem kam heute - nachdem GR Ammer mehrmals vehement nachgefragt hatte - per Post bei den Räten glatt ein Plan an, auf dem detailliert Standorte mit Windstärken über 6 m/s eingezeichnet sind. Dieser Plan (nach einem Gutachten Guttenberger v. 4.11.) war der ursprünglichen Ladung rätselhafterweise wieder nicht beigelegt worden.
Gestern konnte der Gemeinderat ebenfalls aus der Presse erfahren, was er am nächsten Dienstag beschließen wird: Dort hieß es "Die Gemeinde hat das Gebiet verkleinert".

Ausriss aus dem Merkur
Wir wissen nicht, wer sich in diesem Fall behauptet, "die Gemeinde" zu sein. Der Gemeinderat, das entscheidende Organ in diesem Fall, wird jedenfalls am nächsten Dienstag über den Fall erstmals beraten, nachdem er diese Woche - lange nachdem die Pläne längst auf dem Tisch und bei der Presse lagen - endlich informiert wurde.
Im Raum steht auch immer noch die alte Frage, die GR Ammer vor Monaten bereits stellte: Ob nicht der Abstand zu der Wohnbebauung im Westen (Siebenwirth), die derzeit nur 600m beträgt, auf irgendeine Art noch erhöht werden könnte. Damals antwortete der Kreisbaumeister auf diese Frage kategorisch "Nein". Es könnte aber sein, dass auch hier etwas planerische Vernunft einzieht.
Außerdem kam heute - nachdem GR Ammer mehrmals vehement nachgefragt hatte - per Post bei den Räten glatt ein Plan an, auf dem detailliert Standorte mit Windstärken über 6 m/s eingezeichnet sind. Dieser Plan (nach einem Gutachten Guttenberger v. 4.11.) war der ursprünglichen Ladung rätselhafterweise wieder nicht beigelegt worden.
quh - 2011/11/11 14:13
Die Wadlhauser Gräben schrumpfen zwar ...
https://books.google.de/books?id=_q-J66dOw9IC&pg=PA545&lpg=PA545&dq=maximale+Anzahl+der+zul%C3%A4ssigen+Windkraftanlagen&source=bl&ots=wtlk9Z7xcs&sig=QAalGxz-mP_HmCDuBp1h5v_eNAI&hl=de&ei=sMK7TubABYON4gTemY0v&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEcQ6AEwBw#v=onepage&q&f=false
Man wird erkennen, dass bei 20% Energieleistung mit ca. 95-100 db(A) (von max. 105 db) Schallleistung zu rechnen ist! Kaum besonders intelligent, das bißchen Energie mit dieser gewaltigen Einschränkung an Lebensqualität zu erkaufen. Und dabei ist von den weitaus subtileren und langwierigeren Gesundheitsfolgen durch tieffrequenten und Infraschall noch gar keine Rede.
Das einzige, was hier helfen könnte, wäre eine dauerhafte und gerichtlich unumstößliche Begrenzung der Anlagenanzahl. Und diese kann definitiv nicht anders erreicht werden, als durch die Beschränkung der zur Verfügung gestellten Fläche. Das meint aber: nicht hier ein bißchen, dort ein bißchen abschneiden, damit's etwas netter aussieht und man sagen kann, man habe etwas getan und sei den Neufahrnern, Fachnern und Mörlbachern substantiell entgegengekommen; sondern Beschränkung auf diejenige Fläche, die für 4 Anlagen tatsächlich nötig ist, und das wären bei den gegebenen Standorten etwa 80 ha. (Was spricht denn da - aus Berger Sicht - dagegen?) Alles andere ist Augenwischerei. Und ich weiß unter Garantie, dass Herr Kühnel das auch weiß!
Noch eine Anmerkung:
Es ist durchaus möglich, dass die Überlegungen des Aviators in der Praxis nicht zutreffend sind. Das unten stehende Zitat aus einer bekannten Dänischen Studie (https://unsersattelberg.files.wordpress.com/2011/06/tieffrequenter_larm_von_grossen_windkraftanlagen-1.pdf) zeigt, dass man damit zu rechnen hat, dass vor allem Nachts regelmäßig eine erhebliche Störung von den geplanten WEAs > 2 MW ausgehen wird. Der in derselben Studie berechnete Mindestabstand für gesunden Schlaf bei geschlossenen Fenster liegt je nach Wetterlage bei mehr als 3,4 km von einer solchen Anlage mit > 2 MW Leistung. Viele kleine Anlagen mit derselben Gesamtleistung würden weitaus weniger Lärm erzeugen als wenige große Anlagen. Es ist also insgesamt alles andere als wahrscheinlich, dass ein normales Leben im Nordteil der Gemeinde Berg nach Bau der 4 Anlagen noch gegeben sein wird. Zu verantworten haben dies die Entscheidungsträger.
Hier ein Textausschnitt:
"Mittlerweile haben mehrere Studien gezeigt, dass die realen Windgeschwindigkeitsprofile sehr variieren und oft vom angenommenen logarithmischen Profil erheblich abweichen (van den Berg [77], Botha [78], Palmer [79], Bowdler [80]). In einer stabilen Atmosphäre, wie sie oft nachts
vorkommt, können die Varianten mit der Höhe viel größer sein als angenommen, z.B. mit einer hohen Windgeschwindigkeit in Rotorhöhe und nur wenig Wind am Boden. Eine große Variation der Windgeschwindigkeit quer über dem Rotorareal erhöht die Modulation des WKA-Lärms, und das
normale Wischgeräusch der Flügel ändert sich in ein belästigendes, impulsartig wummerndes Geräusch wie z.B. von van den Berg [28, 81, 82] und Palmer [83] beschrieben. Der Effekt ist deutlicher bei den großen WKA, wo der Unterschied der Windgeschwindigkeit an der Rotoroberkante
und -unterkante bedeutend sein kann. Dieser Effekt wird in der Regel nicht bei den Lärmmessungen erfasst, da diese hauptsächlich während der Tageszeiten ausgeführt werden, an denen das logarithmische Profil aber eher gewöhnlich ist. Eine andere Konsequenz großer Varianten der Windgeschwindigkeit mit der Höhe ist, dass die WKA Lärm emittieren kann, der einer hohen Windgeschwindigkeit entspricht – und viel stärker als
angenommen bei einer gemessenen Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe – während es auf dem Boden still ist. Es ist daher mehr WKA-Lärm vorhanden als erwartet, bei weniger Wind, und der WKA-Lärm wird daher nicht mit natürlichem windverursachten Schall maskiert worden sein, wie er vielleicht geworden wäre mit dem logarithmischem Profil."
@QUH-Gast
Nur: Wesentlich mehr als der von mir pauschal angesetzte Winderhöhungsfaktor von 2.0 ist auch darin nicht belegt. Für 140m Höhe schwankt dieser Faktor bei van den Berg im Tagesverlauf zwischen 1.4 und 2.6. Um die OBI-Meßwerte an die WKA-Rentabilitätsgrenze zu heben, wäre aber durchgehend (24h pro Tag) ein Faktor von 4.22 erforderlich, der in keiner der Studien auch nur annähernd erreicht wird:
Durchschnittswerte (2008/2009/2010 gemittelt):
****************************************************
Windgeschwindigkeit in 20m Hoehe : 1.37 m/s
Angenommener Windzunahmefaktor : 4.22
Windgeschwindigkeit in 200m Hoehe : 5.79 m/s
Windrichtung : 198 Grad
WKA-Leistung (Siemens SWT-2.3-113) : 729.0 kW
Stromerzeugung pro Jahr (SWT 2.3) : 6.398 GWh
Bezüglich der Diskrepanz zwischen den Windmeßwerten im Stadtbereich München und in OBI habe ich mit dem Meteorologen der Ludwig-Maximilians-Universität gesprochen, der die Meßanlage betreut. Auch dort werden Mittelwerte (über 10 Minuten) verwendet, aber er sagte sofort, daß diese Werte aufgrund von Verwirbelungen und Venturi-Effekten in der Stadt stark überhöht sind. Aus diesem Grund betreibt die LMU noch eine weitere Meßanlage in Garching, deren 20m-Windgeschwindigkeiten wiederum sehr gut mit den OBI-Werten korrelieren:
https://www.meteo.physik.uni-muenchen.de/dokuwiki/doku.php?id=wetter:garching:neu:zeitreihe
Dann habe ich mich noch mit der Aussage von "Aglio E Aiolos" beschäftigt, der Ertrag einer WKA würde allein durch die Höhe des Geländes über dem Meeresspiegel mit 1% pro Höhenmeter zunehmen. In diesem Fall müßte bei vergleichbaren Meßzeitpunkten und Bedingungen die Windgeschwindigkeit auf der Zugspitze (Höhendifferenz 3000m - 600m = 2400m) etwa um den Faktor der dritten Wurzel aus 25 = 2,92 höher sein als in OBI.
Eine Windgeschwindigkeit von 6 m/s in OBI sollte daher - wenigstens annähernd - mit einer von 6 * 2,92 = 17,54 m/s auf der Zugspitze einhergehen (77 km Entfernung). Kurze Stichprobe: Am 26. März 2011, an dem die Windgeschwindigkeit in OBI zeitweise immerhin 6 m/s betrug, war die höchste Durchschnittswindgeschwindigkeit auf der Zugspitze aber nur 9,8 m/s. Das kann man hier nachschauen:
https://www.schneefernerhaus.de/nc/wetterdaten/deutscher-wetterdienst.html?pageid=1102&kanalid=2201&datum=26.03.2011
Eine ganze Reihe weiterer Stichproben ergab vergleichbare Resultate. Hinzu kommt, daß die mit der Höhe sinkende Luftdichte die Energie des Windfeldes stark vermindert. Es erhebt sich daher die Frage, ob die Aussage von "Aglio E Aiolos" eine wissenschaftliche Basis hat. Ich habe keine gefunden, und durch Meßwerte läßt sich das, wie oben dargestellt, auch nicht belegen.
Nächste Woche geht meine eigene Meßanlage in Betrieb. Diese wird u.a. die Winddaten mit einer Auflösung von einer Minute aufzeichnen, die ich dann zunächst über einen Zeitraum von einem Monat mit den OBI-Daten vergleiche.
@Aviator
Ihr (besorgter und erfreuter) QUH-Gast