Donnerstag, 22. Mai 2014

FSV Damen suchen Trainerin oder Trainer



Die Damen des FSV Höhenrain - der Fußballmannschaft unserer Gemeinde, die in der höchsten Liga spielt - baten uns, sie bei der Trainersuche zu unterstützen:

Wir, die Damenmannschaft des FSV Höhenrain, suchen Trainer für die erste Mannschaft (Bezirksoberliga) und/ oder die zweite Mannschaft (Kreisklasse).
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Karl Brunnhuber (Tel: 08151-50324, E-mail: k.m.brunnhuber@t-online.de). Wir würden uns über Ihre Rückmeldung freuen.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Gestern Palastrevolution - die Gemeinderatssitzung

Ist das die Revolution? - Mitten in der Berger Idylle? - Zumindest wird der Wind etwas schärfer.

"Weiße Segelboote gleiten lautlos über den kristallblauen See, in der Ferne erhebt sich ein malerisches Alpen-Panorama, das vom Karwendel über die Benediktinerwand bis hin zur Zugspitze reicht." … so tönt es vollmundig in dem Exposé eines Villenbauers für ein neues Bauwerk in Unterberg. Auf dem Grundstück finden bereits Erdbewegungen statt. Nachteil: eine Baugenehmigung dafür liegt noch nicht vor. Wie ein Mahnmal pinnte deshalb GR Ammer (QUH) die Titelseite des Katalogs für das noch ungenehmigte, dafür ersichtlich 4-stöckige Haus an die Ratswand:


Dieses "Villenensemble" wollte die Verwaltung erlauben, will aber kein einziger Gemeinderat dort sehen

Das passt nicht dahin, entschied der Gemeinderat geschlossen und votierte mit 18:1 Stimmen gegen zwei Bauanträge zum Hochglanzprojekt. Die einzige Stimme für das "Villen-Ensemble" kam vom Bürgermeister, der sich damit vor seine Verwaltung stellte. Sie hatte das Projekt, das die Baugrenzen des Bebauungsplanes etwas überschreitet, klar befürwortet.

Diese - aus dem Bauch heraus geschehene - Machtdemonstration des Rates gegenüber Bürgermeister und Verwaltung war nicht das einzig Sensationelle an dieser Sitzung. Nein! Verwaltung und Bürgermeister wurden insgesamt 5 Mal überstimmt. - Das hat es bisher so nicht gegeben.

Begonnen hatte es ganz unscheinbar: Der Gemeinderat stimmte einer Erweiterung des Sammeltaxi-Fahrplans einstimmig zu. Sammeltaxis wird es jetzt zusätzlich um 23.15 Uhr und freitags und samstags sogar um 3 Uhr 15 geben. Allerdings regte sich sofort Protest bei der geplanten 100% Erhöhung der Fahrpreise von 1.50 € auf 3 € für Schüler & Studenten und von 3 € auf 6 € für Erwachsene. Julia Galloth - ihre erste Wortmeldung - fand die Erhöhung für Jugendliche zu hoch. Elke Link (QUH) war aufgefallen, dass 3 - 4 Erwachsene im subventionierten Sammeltaxi mehr zahlen würden als jene 17,95 €, die von der Verwaltung als Kosten für eine Fahrt angegeben wurden. Der Bürgermeister ließ trotzdem - noch siegessicher - über den Vorschlag der Verwaltung abstimmen … und erlitt prompt seine erste Niederlage in der noch jungen Legislaturperiode. Genehmigt wurde ein Kompromissvorschlag von Sissi Fuchsenberger (SPD), die als neuen Fahrpreis 2 € für Jugendliche und 5 € für Erwachsene ins Gespräch gebracht hatte.

Auch bei zwei Bauanträgen am Habichtweg in Biberkor, wo es einen Ortstermin gegeben hatte, konnten sich Bürgermeister Monn und seine Verwaltung, die recht rigide Ablehnungen der Projekte verfasst hatte, zweimal nicht durchsetzen. Der Rat sprach sich dafür aus, dass die ehemalige Asylantenwohnung am Habichtweg aufgestockt werden darf. Gegenüber darf die Kalinke GmbH in den Garagen einen Schulungsraum einrichten … sofern das Gebäude rechtmäßig erbaut wurde. Letzteres die Bedingung, die der Rat stellt. Die Verwaltung hatte auch hier in mehreren langen Schriftsätzen "keine Genehmigungsfähigkeit" gesehen. Jetzt muss das Landratsamt entscheiden.

Nie hat es in der letzten Legislaturperiode ein solches Abstimmungsverhalten gegeben. Fast scheint es, als ob der neue Rat sich etwas selbstbewusster fühlt, sich nicht so als Abnickorgan von Verwaltungsakten präsentieren will wie der letzte.

Auch der Beginn der Sitzung hatte es in sich: GR Gastl-Pischetsrieder (CSU) forderte vehement den Erhalt der Schaukästen der Gemeinde in Leoni. BGM Monn wiegelte ab und meinte GR Gast-Pischetsrieder solle einen schriftlichen Antrag stellen, was dieser auch ankündigte.

P1010760GR Ammer (QUH) fragte nach, ob der Hortbetreiber KinderArt wirklich - wie in der Gemeindeversammlung behauptet wurde - bei der Vergabe von Hortplätzen nach Ancienität und nicht nach sozialen Gesichtspunkten urteilt. - Eine Antwort darauf wird es nach einem Gespräch mit KinderArt geben.

Eine Mutter hatte angeklagt: "Ich bin alleinerziehend, habe drei Kinder, komme aus Bachhausen. Ich habe keinen Platz bekommen. Bei KinderArt sind die Vergabekriterien so, dass bevorzugt Kinder aus den Kita Höhenrain und Berg genommen werden. Es gibt keine sozialen Kriterien. Jemand wie ich landet 'unter ferner liefen', weil ich weder Geschwisterkinder noch KinderArt-Kinder habe." Wenn dem so wäre, sollte die Gemeinde einschreiten. (vgl. https://quh.twoday.net/stories/buergerversammlung-2014-dr-patrick-raithel-nicole-van-der-mey/ )

Eine Premiere gab es auch noch. Der 2. Bürgermeister Andi Hlavaty (CSU) mußte überraschend seine erste Abstimmung leiten. Es ging um die Widmung des "Kirchangers" in Höhenrain zur Ortsstraße (unser Bürgermeister gehört dort zu den Anrainern). Andi - im blauen Sport-T-Shirt auf dem Amtsstuhl - war erst etwas verdattert ("Ich hab keine Ahnung, was mach ich?"), las dann den Beschlußvorschlag vor, dem einstimmig zugestimmt wurde. Mit den Worten "So geht das!" übergab er daraufhin das Wort wieder an seinen Dienstherren, der sich an diesem Abend nicht so gut durchsetzen konnte.

Dienstag, 20. Mai 2014

Neu im Gemeinderat: Die Sissi von der SPD

Heute wird der neue Gemeinderat erstmals eine "normale" Sitzung mit Bauanträgen, Wegerechten und ähnlich nervenzerfetzenden Themen abhalten (die Themen finden Sie hier: https://www.gemeinde-berg.de/index.php?id=0,30 ). Wir sprachen aus diesem Anlass mit Sissi Fuchsenberger, die neu im Gemeinderat sitzt, und alles noch mit frischen Augen sieht.

QUH: Hallo Sissi. Du bist ja schon lange als SPD-Vorsitzende aktiv, warst aber bisher nicht im Gemeinderat. Was hast du denn früher darüber gedacht?

Sissi: Der Gemeinderat ist das Gremium, wo man wirklich etwas vor Ort bewegen kann, das dann direkt erfahrbar wird. Ich habe natürlich auch schon vorher die Arbeit im GR in der Presse bzw. im QUH-Blog aufmerksam verfolgt. Jetzt sind unsere 4 Kinder aus dem Haus und ich habe neben meiner beruflichen Tätigkeit als Lehrerin in der Jugendpsychiatrie auf der Rottmannshöhe wieder etwas mehr Zeit ... auch für den Gemeinderat und den Kreistag. Bernhard v. Rosenbladt hat den Vorsitz im Ortsverein übernommen.

QUH: Was glaubst du, wird sich jetzt, wo du sogar gleichzeitig im
Kreisrat sitzt, ändern?

Sissi: Im Kreistag vertrete ich die Interessen unserer Gemeinde, aber auch die aller Landkreisbürger. Ich bin im Umwelt-und Verkehrsausschuss und stellvertretende Verbandsrätin beim Abfallwirtschaftsverband. In diesen Bereichen liegen auch meine politischen Schwerpunkte. Der öffentliche Personennahverkehr (S-Bahn-Taktung und Anschlussbusse, Sammel- oder Ruftaxis ) muss ausgeweitet werden, ebenso die Möglichkeit, mit Elektromoblität durch den Landkreis zu kommen - beispielsweise: mehr Ladestationen und freies Parken für e-Autos.
Ich bin noch Mitglied im Sozialausschuss des Kreistages und kann mich an dieser Stelle für Mitbürger im Landkreis einsetzen, die aktuell Hilfe brauchen. Dazu gehört auch z.B. auch bezahlbarer Wohnraum, davon gibt es in Berg zu wenig.

QUH: Du ersetzt Karl Brunnhuber, der äußerst beliebt war. Gibt er Dir noch Ratschläge?

Sissi: Ob ich den Karl ersetzen kann, sei mal dahingestellt - zumindest phänotypisch tu' ich mich da etwas schwer. Ratschläge von ihm sind mir immer willkommen, seine 36jährige Erfahrung nutze ich ausgiebig und vielleicht zu seinem Leidwesen. Außerdem helfe ich Karl dadurch über eventuell auftretende Entzugserscheinungen hinweg.


100% elektrisch: Sissi Fuchsenberger und ihr e-Mobil

QUH: Du engagierst dich nicht nur für neue Energien, sondern machst damit auch selbst ernst. Du hast eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und auf dem Auto, mit dem du in den Rat kommst, steht "100% elektrisch". Lohnt sich das?

Sissi: Gegenfrage: Haben sich diese Frage Porsche- oder SUV-Fahrer schon mal gestellt? - Von Berg bis zum Flughafen brauche ich etwa 10 kWh - das kostet ca. 2,50 €. Eine volle „Tankfüllung“ mit der Reichweite von 160 km kostet mich 5 €.
Und Spaß am Fahren hat man mit einem e- Auto genauso. Das lautlose Dahingleiten kann süchtig machen! Wenn alle Zweitwagen im Landkreis (die nachweislich die meisten Strecken unter 10 km zurücklegen) elektrisch unterwegs wären, hätten wir viel gewonnen (sorry- aber bei diesem Thema muss ich immer ein bisschen missionieren!). QUH-Leser/innen können gerne mal Probefahren.

QUH: Das Angebot nehmen wir ernst! Ich gehe mal aus, du wirst dann für die Berger Windräder sein.

Sissi: Windkraft ist die billigste und effektivste Art der Energiegewinnung, sogar in Bayern. - Unsere Landschaft hat sich durch unseren Lebensstil in den letzten hundert Jahren drastisch verändert – und wir mit ihr. Wenn wir unseren Lebensstandard mit dem hohen Energiebedarf aufrechterhalten wollen und gleichzeitig unseren Kindern keine zerstörte Erde hinterlassen wollen, müssen wir auf regenerative Energien setzen.
Ich bin für die Berger Windräder und bin stolz darauf, dass sich unsere Gemeinde als eine der ersten im Landkreis auf den Weg gemacht hat. Wir werden im Landkreis die Energieversorgung rekommunalisieren („Energie in Bürgerhand“) und uns weitgehend unabhängig machen von den großen Energieversorgern und von Putins Lieferungen. Und ich bin mir sicher, dass unsere Bürger im Landkreis und auch in den Nachbarlandkreisen da mitgehen werden.

QUH: Sissi, wir danken Dir für das Gespräch und hoffen auf gute Zusammenarbeit.

Montag, 19. Mai 2014

36 Jahre Rat

Mit einem kleinen feierlichen Essen im "Alten Wirt" hat der Gemeinderat sich von den ausgeschiedenen Gemeinderäten verabschiedet. Bürgermeister Monn dankte ihnen dafür, dass sie sich in den letzten Jahren als "Klagemauer und Blitzableiter" ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinde und der Bürger gestellt hätten.


Der Bürgermeister dankt

Die scheidenden Gemeinderäte Wolfgang Adldinger (Grüne) und Andi Gastl-Pischetsrieder (CSU) erhielten für 8 bzw. 6 Jahre Gemeinderatsarbeit die Bürgermedaille in Silber überreicht. "Auf euren Rat möchte ich auch in Zukunft nicht verzichten", versprach Bürgermeister Monn, "aber ihr könnt in Zukunft wieder beruhigt sagen: 'Das hätte ich ganz anders gemacht!'".

Dann wurde es fast etwas historisch: Denn nach unglaublichen 36 Jahren im Rat, davon allein 24 als einer der Stellvertretenden Bürgermeister, wurde Karl Brunnhuber von der SPD verabschiedet. Karl - bei der letzten Wahl noch "Stimmenkönig" - war diesmal nicht mehr angetreten.


"Immer loyal!" - die Bürgermedaille in Gold für Karl Brunnhuber

In seiner Abschiedsrede auf Karl mischte Rupert Monn auch einige eigene Erinnerungen: Zuerst begegnet sei man sich damals beim (für seine Goaßnmaß berühmten, Anm. d. QUH) "Xari" in Sibichhausen. Damals war Karl noch kein "Sozi", sondern er trat für die "Julis", die Jungen Liberalen, an, die ihm damals allerdings zu weit links gewesen seien, deshalb also SPD. Später kandidierte Karl zwei Mal als Bürgermeister und holte - gegen den späteren BGM Ücker - sogar 44,7%.

"Ganz spontan!" hatte auch Karl eine kleine Dankesrede vorbereitet. Er erinnerte sich, wie er damals als 20-jähriger Schüler plötzlich im Gemeinderat gesessen sei. Und während heute im Gemeinderat immer ein Konsens gefunden werden muss, war das damals egal: Die CSU regierte mit absoluter Mehrheit und musste auf keine Gegenstimmen hören. Auch an den "Krieg in der Berger CSU", an den man sich im Anschluss erinnerte, sowie an das unvergessliche Erlebnis, wie Karl dabei sein musste, als Bürgermeister Ücker bei der 100-Jahr-Feier für Oskar Maria Graf mit einem Infarkt im Sitzungssaal zusammengebrochen war. (Sie finden die Geschichte auch im QUH-Blog: https://quh.twoday.net/stories/die-geschichte-vom-buergermeister-mit-leib-und-seele/ ).

Seinen Rücktritt begründete Karl damit, dass er sich selbst manchmal als "Fossil" vorgekommen sei, drohte aber - wie unlängst ein anderer verdienter Bayer: "Keine Angst, ich komme wieder."

Die CSU schenkte Brunnhuber die Erinnerungen von Frank Josef Strauß.


Rotation á la Leoni: "Ein Gastl-Pischetsrieder muss immer im Rat sitzen!" Der Onkel (rechts) löst seinen Neffen als Gemeinderat ab, der vor 6 Jahren ihn ablöste.

Sonntag, 18. Mai 2014

Maiandacht

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Der Ott Michi und seine Kapelle

Heute Abend um 19:30 Uhr findet die Maiandacht an der Himmelmutterkapelle in Aufhausen statt.



Die Lüssbacher Blasmusik wird die Maiandacht zum Gedenken an den Ott Michi musikalisch umrahmen - er hat dort selbst mitgespielt - wie hier im Adventskalender 2011 zu sehen: https://quh.twoday.net/stories/die-luessbacher-blasmusik/

Bei Regen weicht man in die Pfarrkirche aus. So oder so setzt man sich danach in Gasthof "Die Post" noch gemütlich zusammen.

Freitag, 16. Mai 2014

Der neue - so sieht er aus


Markus Wolf - der neue Trainer des MTV Berg

Am Donnerstagabend - kurz vor Saisonende - wurde der neue Trainer des MTV Berg der Mannschaft vorgestellt. Die sportliche Leitung hat lange gesucht, um Ersatz für Stefan Fäth zu finden, der in der nächsten Saison wieder zu seinem Heimatverein TSV Großhadern wechselt.

Die Wahl fiel auf Markus Wolf, der zunehmend Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft integrieren soll. Markus Wolf hat als Aktiver beim TSV 1860 München (C-A-Jugend, 1988-1990 Bayernliga unter Bierofka und Wettberg), beim SV Türk Gücü (1 Jahr Landesliga, 2 Jahre Bayernliga) und beim FC Kufstein (2. Division Bundesliga Österreich) in der Abwehr gespielt. Auch Trainererfahrung hat der 44-jährige bereits gesammelt. Die Damenwelt war schon begeistert und murmelte etwas von "wie der Pep". Wir wünschen ebensoviel Erfolg!

Für die Jungs vom MTV Berg heißt es nun erst einmal, am Samstag um 15 Uhr in Peiting möglichst einen Dreier gegen den Abstieg zu erspielen. Forza!

Donnerstag, 15. Mai 2014

Der Tote vom Starnberger See: Mörder oder Opfer? - Dr. Gudden

Dr. Johann Bernhard Aloys von Gudden (1824 - 1886), einer der bekanntesten Psychiater seiner Zeit und die zweitbekannteste Wasserleiche des Starnberger Sees.

Leider nicht in Berg, sondern im Kloster Benediktbeuren wird heute eine Ausstellung über ihn eröffnet. Der Brauereibesitzersohn Dr. Bernhard von Gudden verfasste am 8. Juni 1886 das umstrittene Gutachten über die "Geisteskrankheit" von König Ludwig II und ertrank - soviel ist sicher - fünf Tage später zusammen mit seinem Untersuchungsobjekt im Starnberger See (damals Würmsee). Wir haben aus diesem Anlass den größten bayerischen Krimi in Bildern rekonstruiert.


Brachte die Ereignisse in Rollen: Das ärztliche Gutachten vom 8. Juni 1886


13. Juni; 18 Uhr 35: "Es darf kein Pfleger mitgehen." Dr. Gudden bedeutet dem Pfleger Mauder bei seinem Spaziergang mit dem König, zurückzubleiben. Das Gegenteil war vorgeschrieben. Der Arzt geht links vom König.

Der Arzt und der entmachtete König haben Mäntel und Schirme dabei. "Das Wetter ist schlecht, regnerisch und ziemlich windig", notiert der Hofkoch Theodor Hierneis, der das Abendessen vorbereitet: "Kraftbrühe, ein Omelette mit Bries und Brathuhn mit Spargelsalat, abschließend Aprikosenkompott". Währenddessen wandelt das ungleiche Pärchen im Schlossgarten Richtung Süden. Was an dem Abend weiter passiert, ist bis heute nicht ganz gesichert.


18 Uhr 50: Der König entledigt sich seines Mantels und seines Schirms … wahrscheinlich ist er - eventuell um zu flüchten - ins Wasser des Sees gerannt. Auf dem See waren den ganzen Tag trotz des schlechten Wetters Boote zu sehen. Sein Arzt könnte ihm - mit Mantel - gefolgt sein. (Das Bild gibt die Kleidungsstücke falsch wieder)


18 Uhr 53 und 40 Sekunden (oder 19 Uhr 24): die Uhr des Königs bleibt stehen. Pfleger Mauder hatte allerdings beobachtet, dass sie 30 Minuten nachging. Kam es zum Kampf zwischen dem 1,91 Meter großen, 2 Zentner schweren, alkoholisierten Ludwig II und seinem erheblich kleineren, 62-jährigen Leibarzt? - Auf der rechten Stirn des Arztes findet sich jedenfalls später ein blauer Fleck, der von einem Faustschlag stammen könnte. Sein Hut ist zerknüllt. Wie Ludwig und Gudden ums Leben kommen, ist unklar.


20 Uhr 06 und 25 Sekunden: die Uhr von Dr. Gudden bleibt infolge des Eindringens von Wasser stehen. Die diensthabenden Gendarmen Lauterbach, Klier und Lechl haben bereits mit der Suche nach den im Schloss Berg Vermissten begonnen.

In den folgenden Stunden beginnen alle verfügbaren Personen den Ex-König und seinen Arzt zu suchen. An der Südseite des Parks finden sich Wagenspuren. Um 22 Uhr 30 gibt es ein erstes Telegramm von Berg nach München: "Seine Majestät um ½ 7 mit Medizinalrat Dr. von Gudden im Park spazieren gegangen und bis zur Stunde nicht zurück. … Bitte um weitere Befehle." - Kurz darauf werden - ineinander steckend - der Mantel und das Jackett des Königs sowie sein Schirm und Hut im Wasser des Sees gefunden.


23 Uhr 10: Der "Leibfischer" des Königs, Jacob Lidl, findet zusammen mit dem Schlossverwalter Huber und dem Nervenarzt Dr. Müller die im See treibenden Leichen. Der Ex-König im Hemd. Die völlig bekleidete Leiche Guddens treibt "eine Tischlänge" dahinter.


24 Uhr: Nach langen Wiederbelebungsversuchen stellt Dr. Franz Carl Müller amtlich den Tod fest.

Die minütliche Rekonstruktion der letzten Tage von Ludwig II entnahmen wir dem grandiosen, faktenreichen Buch: "Ludwig II. - Die letzten Tage des Königs von Bayern" von Alfons Schweiggert und Erich Adami, München-Verlag. Jetzt schon ein Standardwerk!



Ein Portrait von Bernhard von Gudden findet sich im QUH-Blog hier:
https://quh.twoday.net/stories/19472435/

Die abenteuerliche Geschichte um den Berger Fischer Lidl hier:
https://quh.twoday.net/stories/die-moegliche-geschichte-vom-ableben-und-auffinden-koenig-ludwigs-ii/

Bienchen, Bienchen, gib mir Honig ...


Eine Arbeiterin beim Sammeln von Blütenstaub (Foto: M. J. Stiegler)

Über die Biologie und Lebensweise der Honigbiene geht es beim heutigen Vortrag der Diplom-Biologin und Imkerin Katrin Stefferl aus Berg. Sie informiert über ihre ökologische und ökonomische Bedeutung und schlägt Schutzmaßnahmen vor.
Die Ortsgruppe Berg des Bund Naturschutz lädt für heute Abend, 19:30 Uhr, zu diesem Vortrag für Erwachsene ins Müller’s auf der Lüften in Farchach.

Für Kinder ab sechs Jahren und für Erwachsene ist am Samstag, den 17. Mai, ein Exkursion zu Frau Stefferls Bienenvölkern geplant. Katrin Stefferl erzählt über die moderne Imkerei und stellte die typischen Werkzeuge sowie die einzelnen Arbeitsschritte vor.
Treffpunkt ist die Seeshaupter Straße 15 in Berg, 15 Uhr. Es ist ratsam, eine einfache Kopfbedeckung zu tragen (zum Beispiel eine Baseballkappe) sowie langärmelige Kleidung und geschlossene Schuhe. Bei Regen kann die Veranstaltung mit ein paar Einschränkungen stattfinden.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Der QUH-Kommentar … zur Bürgerversammlung

Berg hat ein Problem (aber vielleicht wirklich nur eines).

Der Bürger hatte das Wort … zuerst aber wird er aufgeklärt, wie gut es ihm geht. So geht das Ritual bei den gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerversammlungen. "In jeder Gemeinde hat der erste Bürgermeister mindestens einmal jährlich, auf Verlangen des Gemeinderats auch öfter, eine Bürgerversammlung zur Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten einzuberufen." - so steht es in der Bayerischen Gemeindeordnung.

Die gestrige Versammlung hat gezeigt, wie sinnvoll das ist. Die Vertreter wichtiger Verbände konnten sich dem Bürger persönlich vorstellen (Abwasserverband), der Bürgermeister auf seine Erfolge verweisen (Schuldenfreiheit), der Bürger auf Missstände hinweisen (dazu kommen wir gleich).

In der Vergangenheit hatten die Gemeindevertreter schon mal ihr Rederecht bis in die tiefe Nacht und bis zur Ermüdung ausgeweitetet, oder die Äußerungen der Bürger neigten "zum Komödiantischen" (jedenfalls nach Aussage einer Gruppierung, die eine Bürgerviertelstunde vor den Gemeinderatssitzungen mit diesem Argument letzte Woche abgelehnt hat).

Gestern lief alles diszipliniert und schnell ab. Der Tenor war: Unserer Gemeinde geht es gut. Sie hat keine Schulden, sie ist Schlusslicht in der Kriminalitätsstatistik (Drogenrazzien wurden nicht erwähnt), die Erhöhungen beim Abwasser scheinen nur hoch, sind es aber gar nicht. Probleme gibt es auch: beispielsweise die manchmal mangelnde künstlerische Qualität der Ausstellungen im Rathaus (das selbst saniert und ausgebaut gehört).

Wo aber alles so gut ist, wächst die Gefahr auch. Plötzlich standen - begleitet von einem Berger Arzt - zwei Mütter auf und bemängelten, dass in Berg 15 Familien keinen Hortplatz bekommen hätten. Das ist schlimm, kann aber selbst in einer reichen Gemeinde vorkommen. Viel schlimmer aber wiegt der Vorwurf der Mütter, dass die vorhandenen Plätze nicht nach sozialen Gesichtspunkten vergeben wurden, sondern dass dem Betreiber der Kindertagesstätten andere Kriterien wie "Geschwisterkinder" oder die Buchungszeiten (also der kapitalistische Gewinn) wichtiger seien.


"Bei der Vergabe der Hortplätze gibt es keine sozialen Gesichtspunkte!"

Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern erläuterte diesen Missstand am eigenen Schicksal. Sie könne nicht mehr arbeiten gehen, während andere Mütter ohne Beruf Hortplätze bekommen hätten. - Besserung konnte von offizieller Seite nicht versprochen werden, der Fall wurde als "Extremfall" bedauert. Die Mutter hat das daraufhin online kommentiert:

"KinderArt betreibt den einzigen Hort hier und unser Bürgermeister kennt dessen Vergabekriterien nicht und findet auf den Einwurf "alleinerziehend", man ginge jetzt ins Extreme. - Ohne Worte!"

Allein der Umstand, dass die Öffentlichkeit und die politischen Vertreter dies erfahren haben und jetzt nachgeforscht werden muss, rechtfertigt jede öffentliche Anhörung der Bürger - es sollte mehr Gelegenheiten dazu geben.

(Den betreffenden Redebeitrag finden Sie hier: https://bit.ly/1lxMdv4 )

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