Mittwoch, 3. Juli 2013

Ein Häuslein steht auf der Weide (Bericht aus dem Gemeinderat)

Nachdem der Gemeinderat gestern keine Gelegenheit, sich als Kunstbanause zu beweisen, ausgelassen hatte ("Ich habe für Ordnung gesorgt" und "Druck und Bitten aus der Bevölkerung nachgegeben", der Bürgermeister / "Unkraut hat nix mit Kunst zu tun", UP / "Kunst, die nicht verstanden wird, ist nichts wert", CSU), wandte man sich wichtigeren Themen zu.

Berichte aus der nicht-öffentlichen Sitzung: Der Kunstrasenplatz in Höhenrain wird natürlich teurer als veranschlagt, aber das Geld (260T €) wird natürlich doch gezahlt.

Der Turnhallenboden der OMG-Schule in Aufkirchen wird saniert.

Für das Kinderhaus in Biberkor wurde endlich mit dem Bau begonnen, auch hier werden die Kosten natürlich steigen. In Berg haben bisher alle Kinder über drei Jahren einen Kindergartenplatz, im Krippenbereich gibt es bislang ein leichtes Defizit.

Die Gemeinde spendet pro Bürger 0,50 € für Hochwasseropfer an den Gemeindetag. I.e. 4000 €.

Eher beiläufig wurde mitgeteilt, dass ein Architektürbüro Schober, das nicht genauer spezifiziert wurde, den Auftrag erhalten habe, - so wie vom Gemeinderat gefordert - eine Raumprogramm für einen Rathausneubau zu erstellen und dabei die beiden Standorte Aufkirchen und Berg gegeneinander abzuwägen.

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Das Berger Rathaus - forever?

Zur Erinnerung: Das Rathaus hatte in "Betrifft Berg" Anfang des Jahres verkündet: "Schließlich muss begonnen werden, was nicht mehr aufzuschieben ist." und einen Rathausneubau bis 2017 angekündigt (vgl. unseren Artikel vom Januar: https://quh.twoday.net/stories/zieht-das-berger-rathaus-nach-aufkirchen-um/ ). Der Gemeinderat wollte da erst mal, wie in der Sitzung berichtet, eine Bedarfsanalyse vorgelegt bekommen. Es lief wie allzu oft: Es gab irgendwann eine Sondersitzung ohne Öffentlichkeit, und gestern wurde scheinbar selbstverständlich und als ob alle davon wissen müssten, bekanntgegeben, dass für den Rathausneubau nur noch die Plätze in Aufkirchen neben der Alten Schule und in Berg auf dem alten Gelände in Frage kämen und ein Architekturbüro mit dem Entwurf eines Raumprogrammes beauftrag worden sei (natürlich hatte der Rat es so beschlossen, aber natürlich war wieder einmal Geheimhaltung angesagt). Nun ist die Katze aus dem Sack.

Erstmals seit langer Zeit sprang der Rat einstimmig über seinen Schatten und genehmigte wieder einmal einen Anbau in Außenbereich (was sonst kategorisch ausgeschlossen wird); es ging um Gemarkung Höhenrain Fl. Nr 259.

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Seltener Beschluß in Außenbereich: Aus der Garage darf ein Anbau für den Nachwuchs werden (wenn das Landratsamt nicht einschreitet)

Größtes Ereignis der öffentlichen Sitzung war dann die sommerliche Grippe, die den Bürgermeister, der schon bei der Diskussion über den Kreisel Heiserkeit verspürt hatte, dazu zwang, den Rest der öffentlichen Sitzung an den 2. Bürgermeister Brunnhuber abzugeben. Der machte das auf seine launige Art dann wieder mal recht nett.

Rosenkranz??? Und Güldenstern? Offener Brief der QUH

Die QUH-Fraktion verlas heute im Berger Gemeinderat folgenden Text:

Als QUH Fraktion möchten wir vermeiden, dass hier in diesem Gremium weiter über die Ethik im Umgang mit der Kunst und den Respekt vor der Kunst hitzig diskutiert wird. Deshalb geben wir hier eine abschließende Stellungnahme ab, die wir Sie bitten, einfach nur zur Kenntnis zu nehmen.

Ein Kunstwerk, ob zusammengesetzt oder getrennt, öffentlich oder privat, gleich welcher Künstler, gleich welchen Inhalts, ist angesichts der damit verbundenen Arbeit und Kreativität unantastbar. Dies ist ein fundamentaler Wertebegriff unseres Rechtsstaates, dessen Respektierung insbesondere für dessen Organe gilt.

Eine zuverlässige und professionelle Pflege öffentlicher Kultur- und Grünflächen, insbesondere auch das Jäten von Unkraut auf dem Berger Kreisel, ist in den Augen der QUH kein Hexenwerk. Es ist nicht nachvollziehbar, dass kostspielige, insbesondere aber im Sinne des Gesamtkunstwerkes sorgsam gezogene ausgewählte Gräser und Stauden unterschiedlicher Höhe und unterschiedlichen Blütestandes geopfert und entfernt wurden.

Nach einer Preisauslobung und einem aufwändigen Selektionsprozess durch Mitglieder dieses Gremiums hatte sich dieser Rat mehrheitlich für das Gesamtkunstwerk Krone mit Spruchband und thematisch damit verbundener Vegetation auf dem Kreisel ausgesprochen. Dieser aufwändige, sich über ein halbes Jahr erstreckende Entscheidungsprozess hat verdient, dass bei einer inhaltlichen Veränderung der Aussagekraft , insbesondere aber bei der teilweisen Beseitigung des Kunstwerkes, trotz der wohl befragten Künstler, dieses Gremium zuvor um seine Meinung gefragt wird. Diese Nacht- und Nebelaktion zeugt in den Augen der QUH von tiefer Respektlosigkeit des Bürgermeisters gegenüber seinem Gemeinderat.


So viel dazu.

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