Mittwoch, 2. Februar 2011

Einstürzende Wahrzeichen: Die zweite Gemeinderats- sitzung des Jahres

Es ging schon auf die 10 zu, da überraschte der Bürgermeister die wenigen (14) anwesenden Gemeinderäte mit der verblüffenden Nachricht, dass Mauersegler tatsächlich beim Fliegen schlafen könnten (mauersegler (mp3, 134 KB) Gesang der Mauersegler). Anlass des ornithologisch durchaus kundigen Fachvortrags des Gemeindevorstehers war die anstehende energetische Sanierung der alten Schule Aufkirchen, die die dort ab Mai nistenden Mauersegler nicht verscheuchen darf.

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Wahrzeichen und marodes Gemäuer: die alte Schule in Aufkirchen

GR Adldinger hatte - in seiner Funktion als mit der Sanierung beauftragter Architekt - einen wahrhaft apokalyptischen Vortrag über den Zustand des denkmalgeschützen Wahrzeichens der Gemeinde (erbaut 1894) geliefert. Die "Fassade bröckelt", die Fenster seien "verfault", es gäbe "Risse im Gebäude", die Keller seien "teilweise durchfeuchtet", allein das Dach sei "halbwegs dicht". Eine totale energetische Sanierung sei wegen des Denkmalschutzes nicht möglich, doch seien auch mit kleinen Maßnahmen gute Ergebnisse zu erzielen, weil momentan durch die Ritzen im Gemäuer und in den Fenstern schlicht der Wind blase.

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Risse im Mauerwerk: Warum hat die Gemeinde ihr Schmuckstück so verkommen lassen?

Einstimmig stimmte der Rat für die Sanierung, die bereits im Lauf dieses Jahres abgeschlossen sein könnte. Geschätzte Kosten: über 800.000 €.

Das Gebäude beherrbergt die florierende Gemeindebibliothek, den Montessori-Kindergarten, die Schülertagesstätte und das - derzeit auf Grund des Brandschutzes nicht geöffnete Schulmuseum. Vom Rat angefragt wurde denn auch zu Recht (GR Sokolowski, FDP), ob im Zuge der äußeren Sanierung nicht auch dafür gesorgt werden könne, dass das Schumuseum wieder zugänglich gemacht werden könnte.

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Derzeit aus brandschutztechnischen Gründen geschlossen: das Berger Schulmuseum

GR Ammer (QUH) begeisterte sich sofort für eine (auch in der Vergangenheit schon einmal vorgekommene) Nutzung der derzeit brachliegenden, allerdings sehr niedrigen Kellerräume als Probenraum für Berger Bands. Eine einmalige Gelegenheit, die Jugend in der Gemeinde zu fördern! - Allerdings wiegten einige Räte angesichts der somit angekündigten Heavy Metal Musik bedenklich den Kopf.

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Traum der Jugend: Im Keller zukünftig Platz für Probenräume?

Auch zuvor war es - anläßlich des Quartalsberichtes von "KinderArt" - schon um das Aufkirchener Gebäude gegangen. Während der Bericht rundum positiv ausfiel, wurde vom Träger der gemeindlichen Kindergärten allein die beengte Raumsituation in Aufkirchen beklagt, die eine notwendige "Erhöhung der Platzzahlen" in der Schülertagesstätte nicht weiter möglich mache. "Kinderart" legte die Ergebnisse einer Elternbefragung vor, nach der sich 81% der Kinder in den Tagesstätten "sehr wohl" fühlen und 74% den Trägerwechsel von BRK zu "KinderArt" begrüßen würden (20% trauern noch den alten Verhältnissen hinterher). Nach einem vom ganzen Rat befürworteten Vorschlag von GR Reichart (EUW) muß nach dieser positiven Entwicklung "KinderArt" zukünftig nur noch halbjährlich einen Bericht vorlegen.
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Weitere Kindergartenplätze entstehen währenddessen in Biberkor. Die Gemeinde erkannte dort einen Bedarf von 30 Kindergarten- und 10 Krippenplätzen an. Das heißt, dass sie sich - so wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben - an den Baukosten des neuen Kinderhauses mit rund 430.000 € beteiligen wird.

Außerdem gab es noch eine Anfrage von GR Link (QUH) zur schlechten Straßenbeleuchtung in Assenhausen (der Bürgermeister versprach in Kenntnis des Missstands, sich darum zu kümmern) sowie das Eingeständnis, dass es "überraschend viele" Vorschläge zur Kreiselgestaltung gegeben habe. Wie viele, das wurde nicht verraten. Die QUH wird sich jedenfalls - so wie dies andernorts geschehen ist - für eine öffentliche Präsentation der Entwürfe stark machen.

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"Überraschend viele Entwürfe" gab es - lt. Bürgermeister - für die von der Gemeinde etwas zögerlich angegangene Kreisverkehrsgestaltung

Alle wichtigen Entscheidungen wurden wieder einmal einstimmig gefällt. Allein um eine Dachgaube und um die Fällung der Bräuhausweglinde gab es Diskussionen. Erstere darf nicht so groß gebaut, letztere - gegen 5 Stimmen aus dem Rat und mit der Auflage einer Ersatzpflanzung - gefällt werden, weil ein (allerdings nicht unterzeichnetes) Gutachten sie als krank eingestuft hatte.

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Trotzdem ewig schade drum.

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